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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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habe?«
    »Was?«
    »Sie löst ihr Geschäft auf.«
    »Das sagst du mir jetzt erst? Von wem hast du das? Von Werner?«
    »Nein, von der Melchior. Zwischen Werner und Clara besteht ja keinerlei Kontakt mehr.«
    »Was macht denn Werner ohne sie?«
    Frank zuckte die Achseln.
    »Was wird er schon machen? Ersatz suchen, schätze ich.«
    Während er dies sagte, wandte er sich zur Tür, denn es war an der Zeit, ins Büro aufzubrechen.
    »Du bist noch gar nicht weg«, rief ihm Helga nach, »und ich habe schon wieder Sehnsucht nach dir.«
    Er winkte lachend zurück.
    Was bin ich glücklich, dachte sie, nachdem sie ihm aus dem Fenster nachgeblickt und auch noch eine Kußhand von ihm in Empfang genommen hatte.
    Zwei Stunden später fühlte sie sich mit einem Schlag wieder alles andere als glücklich. Der Briefträger hatte ihr einen neuen anonymen Brief gebracht, in dem es hieß:
    »Sie können einem wirklich leid tun. Fragen Sie Ihren Mann, ob er nicht einen postlagernden Briefwechsel mit Thekla Bendow unterhält. Sagt Ihnen das nicht alles – postlagernd?«
    Helga ging mit Beinen, die ihr den Dienst versagen wollten, zum Telefon und rief Frank an.
    »Du mußt sofort nach Hause kommen!«
    »Was ist denn los?« fragte er.
    »Ein solcher Brief ist wieder da«, antwortete Helga mit zitternder Stimme.
    »Schmeiß ihn weg!« rief er. Helgas Eröffnung war ihm durch und durch gegangen.
    »Nein, Frank, ich will, daß du ihn liest.«
    »Helga, hast du mir nicht geschworen, daß sich ein solcher Zirkus nicht wiederholt?«
    »Darüber sprechen wir, wenn du hier bist.«
    Er gab nach, sah, daß sie ihm keine andere Möglichkeit ließ.
    »Also gut«, sagte er, »ich komme – aber erst in einer halben Stunde. Vorher muß ich noch einen dringenden geschäftlichen Anruf erledigen.«
    Mit knirschenden Zähnen wählte er die Nummer Werners. Das war sein ›geschäftlicher‹ Anruf. Als er Werner an der Strippe hatte, fauchte er: »Ein neuer Brief ist wieder da, soeben hat es mir meine Gattin mitgeteilt. Nun sag mir, was ich machen soll, du Idiot.«
    »Was steht denn drin?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Warum weißt du das noch nicht?«
    »Weil ich ihn noch nicht gelesen habe, du Schlaumeier.«
    Nun wurde auch Werners Ton etwas ungehalten.
    »Sei nicht so aggressiv, oder ich lege auf, bis du dich wieder beruhigt hast.«
    »Untersteh dich! Ich brauche deinen Rat!«
    »Wo bist du denn?«
    »In meinem Büro.«
    »Und der Brief?«
    »Zu Hause bei Helga.«
    »Bringt sie ihn dir?«
    »Nein, ich soll zu ihr kommen.«
    Werner dachte nach.
    Heraus sprang dabei aber nichts, so daß er bald seufzte und meinte: »Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll. Ich kann dir keinen Rat geben.«
    »Aber hineinreiten in diese Scheiße konntest du mich!«
    Werner schwieg.
    »Du hast mir die Suppe eingebrockt«, häufte Frank Vorwurf auf Vorwurf. »Jetzt will ich von dir auch wissen, wie ich sie auslöffeln soll.«
    Werners Verteidigung stand auf schwachen Beinen.
    »Du mußt mir zugute halten, daß diese Entwicklung nicht vorauszusehen war, Frank.«
    »Mir war von Anfang an nicht wohl in meiner Haut, das kannst du nicht anders sagen.«
    »Hast du denn überhaupt keinen Verdacht, von wem die Briefe stammen könnten?«
    »Nein«, erwiderte Frank, »wenn man davon absieht, daß ich nach wie vor glaube, daß die undichte Stelle bei dir zu suchen ist.«
    »Mit Sicherheit nicht, Frank.«
    »Wo denn sonst?«
    »Genauso könnte ich sagen: bei dir.«
    Frank lachte bitter.
    »Denkst du, ich bin so idiotisch, mich selbst in die Luft zu sprengen?«
    Der Gedanke, der Werner plötzlich durch den Kopf schoß, war gar nicht so abwegig. Eigentlich mußte man sich wundern, daß er ihm nicht schon früher gekommen war. Auch Frank hätte ihn schon haben können.
    »Dann gibt's eigentlich nur noch eine Möglichkeit …«, meinte Werner.
    »Welche?«
    »Thekla Bendow.«
    Beide sagten eine Weile nichts mehr.
    Thekla Bendow? Ausgeschlossen, dachte Frank. Aber wieso ausgeschlossen? Wieso nicht doch?
    »Mann«, krächzte Frank, als er das Gespräch mit Werner fortsetzte, »das wär' ja ein dicker Hund.«
    »Weiß Gott«, pflichtete Werner bei. »Aber sag selbst, läge das nicht auf der Hand?«
    »Eigentlich ja.«
    »Je mehr ich darüber nachdenke, desto plausibler erscheint mir das.«
    »Mir auch«, meinte Frank. »Aber warum macht sie das? Was soll das Ganze? Sie kennt mich doch gar nicht. Und Helga auch nicht. Was hat sie davon?«
    »Das weiß der Teufel.«
    »Ist sie verrückt? Echt

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