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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vor allen Menschen begünstigt worden«, sagte Mandorallen.
    Sie starrten einander an, noch wie gebannt von dem Wunderbaren, dessen Zeugen sie gewesen waren. Ce’Nedra durchbrach jedoch diese Stimmung. »Also«, befahl sie energisch, »steht hier nicht so dumm rum. Verschwindet vom Feuer.«
    »Was hast du vor?« fragte Garion.
    »Da die Dame Polgara beschäftigt ist«, erklärte das Mädchen spitz, »werde ich das Frühstück machen.« Sie trat geschäftig ans Feuer.
    Der Speck war nicht allzu schlimm verbrannt, aber Ce’Nedras Versuch, Brotscheiben über dem offenen Feuer zu rösten, endete katastrophal, und in ihrem Haferbrei fanden sich pflaumengroße Klumpen. Aber Garion und die anderen aßen kommentarlos, was sie ihnen vorsetzte. Allerdings vermieden sie es, ihrem Blick zu begegnen, mit dem sie sie anscheinend warnen wollte, auch nur ein Wort der Kritik laut werden zu lassen.
    »Ich frage mich, wie lange sie wohl wegbleiben«, meinte Silk nach dem Frühstück.
    »Ich glaube, Götter haben wenig Sinn für Zeit«, erklärte Barak weise und strich sich den Bart. »Ich erwarte sie nicht vor heute nachmittag zurück.«
    »Eine gute Gelegenheit, nach den Pferden zu sehen«, entschied Hettar. »Einige von ihnen haben sich unterwegs ein paar Schrammen zugezogen, und ich möchte mir gern ihre Hufe ansehen, nur um sicherzugehen.«
    »Ich helfe dir«, erbot sich Durnik und stand auf.
    Hettar nickte, und die beiden gingen zu der Stelle hinüber, wo die Pferde angepflockt waren.
    »Und ich habe ein oder zwei Scharten in meinem Schwert«, erinnerte sich Barak, fischte einen Wetzstein aus seinem Gürtel und legte sich seine schwere Klinge auf den Schoß.
    Mandorallen ging in sein Zelt und kam mit seiner Rüstung wieder. Er breitete sie auf dem Gras aus und untersuchte sie gründlich auf Beulen und Rostflecke hin.
    Silk ließ hoffnungsvoll ein paar Würfel in der Hand klappern und sah Barak fragend an.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern die Gesellschaft meines Geldes noch ein bißchen länger genießen«, erklärte der große Mann. »Hier stinkt es geradezu nach tugendsamer Arbeit«, jammerte Silk. Dann seufzte er, legte die Würfel weg und ging Nadel und Faden holen, um eine Tunika zu flicken, die er sich an einem Strauch zerrissen hatte.
    Ce’Nedra hatte ihr Gespräch mit dem riesigen Baum wieder aufgenommen und turnte auf den Ästen herum, wobei sie in Garions Augen unnötige Risiken einging, wenn sie mit katzengleicher Unbekümmertheit von Ast zu Ast sprang. Nachdem er sie eine Zeitlang beobachtet hatte, geriet er ins Träumen und dachte über die ehrfurchtgebietende Begegnung des Morgens nach. Er hatte bereits die Götter Issa und Mara kennengelernt, aber an Aldur war etwas Besonderes. Die Zuneigung, die Belgarath und Tante Pol so offenkundig für diesen Gott empfanden, der sich von den Menschen immer ferngehalten hatte, sprach für Garion Bände. Die frommen Gebräuche in Sendarien, wo er aufgewachsen war, waren eher ein- als ausschließend. Ein guter Sendarer betete unparteiisch und ehrte alle Götter – selbst Torak. Garion spürte jedoch sofort eine besondere Nähe und Verehrung für Aldur, und die Neuordnung seiner theologischen Vorstellungen erforderte gründliches Nachdenken.
    Ein Zweig fiel aus dem Baum auf seinen Kopf. Er sah verärgert hoch.
    Unmittelbar über ihm stand, schelmisch grinsend, Ce’Nedra. »Bursche«, sagte sie in ihrem überlegensten und beleidigendsten Tonfall, »das Frühstücksgeschirr wird kalt. Das Fett läßt sich nur schwer abwaschen, wenn du es hart werden läßt.«
    »Ich bin nicht dein Abwaschjunge«, sagte er.
    »Wasch das Geschirr ab, Garion«, befahl sie und kaute auf einer Haarsträhne.
    »Wasch es selbst ab.«
    Sie starrte auf ihn herab, wütend auf der unschuldigen Locke herumbeißend.
    »Warum kaust du eigentlich immer auf deinen Haaren?« fragte er gereizt. »Wovon redest du?« fragte sie zurück und nahm rasch die Strähne aus dem Mund.
    »Jedesmal, wenn ich dich ansehe, hast du deine Haare im Mund.«
    »Habe ich nicht«, widersprach sie empört. »Wirst du das Geschirr abwaschen?«
    »Nein.« Er blinzelte zu ihr hinauf. Ihre kurze Dryadentunika schien ihm eine unschickliche Menge Bein freizugeben. »Warum ziehst du dir nicht etwas an?« schlug er vor. »Manche von uns mögen es nicht, wenn du die ganze Zeit halbnackt herumläufst.«
    Fast unverzüglich nahm der Streit seinen Lauf.
    Schließlich gab Garion es auf, das letzte Wort haben zu wollen, und stampfte

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