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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sollte.
    »Komm mit mir, Junge«, sagte Belgarath bestimmt. »Es sieht so aus, als müßten wir ganz von vorn beginnen.«
    »Es ist doch nicht meine Schuld, daß ich das nicht wußte«, protestierte Garion. »Du hättest es mir sagen müssen.«
    »Ich wußte ja nicht, daß du schon so bald anfangen wolltest zu experimentieren«, erwiderte der alte Mann. »Die meisten von uns sind vernünftig genug, auf Anleitung zu warten, ehe sie die lokale Geographie neu arrangieren.«
    »Aber jedenfalls habe ich es geschafft, ihn zu bewegen«, verteidigte sich Garion, während er dem alten Mann zu dem Turm folgte.
    »Großartig. Hast du ihn wieder so hingelegt, wie er war?«
    »Warum? Was macht das für einen Unterschied?«
    »Hier im Tal bewegen wir die Dinge nicht von der Stelle. Alles ist aus gutem Grund dort, und alles soll genau dort sein, wo es sich befindet.«
    »Das wußte ich nicht«, entschuldigte sich Garion.
    »Aber jetzt weißt du es. Wir wollen ihn wieder an seinen alten Platz bringen.«
    Sie marschierten schweigend weiter.
    »Großvater?« fragte Garion schließlich.
    »Ja?«
    »Als ich den Felsen bewegte, hatte ich das Gefühl, als käme die Kraft dazu aus meiner ganzen Umgebung. Sie schien von überall her in mich hineinzuströmen. Bedeutet das etwas?«
    »So funktioniert es«, erklärte Belgarath. »Wenn wir etwas tun, nehmen wir die Kraft dazu aus unserer Umgebung. Als du Chamdar verbrannt hast, zum Beispiel, hast du die Hitze dazu aus allem um dich herum gezogen – aus der Luft, dem Boden und von jedem, der in der Nähe war. Aus allem hast du ein wenig Wärme gezogen, um das Feuer zu machen. Als du den Felsen hast überkippen lassen, hast du die Kraft dazu aus jedem Gegenstand in der Nähe gezogen.«
    »Ich dachte, sie käme von innen.«
    »Nur wenn du Dinge erschaffst«, erwiderte der alte Mann. »Diese Kraft muß aus dir herauskommen. Für alles andere leihen wir sie uns. Wir sammeln hier ein wenig und dort ein wenig, fügen alles zusammen und lassen sie dann auf einen Schlag frei. Niemand ist groß genug, um die Kraft immer bei sich zu tragen, die man auch nur für die einfachsten Dinge braucht.«
    »Das passiert dann also, wenn jemand versucht, etwas auszulöschen«, schloß Garion intuitiv. »Er zieht die ganze Kraft ein, kann sie aber nicht wieder loslassen, und dann…« Er streckte die Hände und breitete dann ruckartig die Arme aus.
    Belgarath betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Du hast einen merkwürdigen Verstand, Junge. Schwierige Dinge verstehst du ganz leicht, aber die einfachen scheinst du nicht immer zu begreifen. Hier ist der Felsen.« Er schüttelte den Kopf. »So kannst du ihn nicht liegenlassen. Bring ihn wieder dahin, wo er hingehört, und versuche, diesmal nicht solchen Lärm zu machen. Den Radau, den du gestern gemacht hast, konnte man im ganzen Tal hören.«
    »Was muß ich tun?« fragte Garion.
    »Sammle die Kraft«, wies Belgarath ihn an. »Ziehe sie aus allem, was in deiner Nähe ist.«
    Garion versuchte es.
    »Doch nicht aus mir« rief der alte Mann.
    Also schloß Garion seinen Großvater bei seinem Kräftesammeln aus. Nach ein, zwei Augenblicken hatte er das Gefühl, daß sein ganzer Körper kribbelte und ihm die Haare zu Berge standen. »Was jetzt?« fragte er und biß die Zähne zusammen, um die Kraft zu behalten.
    »Drücke jetzt gleichzeitig hinter dich und gegen den Felsen.«
    »Gegen was soll ich denn hinter mich drücken?«
    »Gegen alles – und auch gegen den Felsen. Es muß sich ausgleichen.«
    »Werde ich nicht irgendwie dazwischen zerquetscht?«
    »Du mußt dich anspannen.«
    »Wir sollten uns beeilen, Großvater«, sagte Garion. »Ich habe das Gefühl, als würde ich gleich zerplatzen.«
    »Halt noch aus. Jetzt konzentriere deinen Willen auf den Felsen und sage das Wort.«
    Garion streckte die Arme vor sich aus. »Drück«, befahl er. Er spürte die Woge und das Dröhnen.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen kippte der Felsen und rollte dann an die Stelle zurück, an der er gelegen hatte. Garion fühlte sich plötzlich ganz erschlagen und sank erschöpft in die Knie.
    »Drück?« fragte Belgarath ungläubig.
    »Du hast gesagt, ich sollte ›drücken‹ sagen.«
    »Ich sagte, du solltest drücken. Ich habe nicht gesagt, daß du drücken sagen solltest.«
    »Er ist doch umgekippt. Was macht das für einen Unterschied, welches Wort ich benutze?«
    »Es ist eine Stilfrage«, sagte der alte Mann gequält. »Drücken klingt so kindisch.«
    Noch etwas schwach,

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