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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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    »Wir gehen hier entlang«, sagte Belgarath und ging durch die Kammer auf den Gang zu, den die beiden verschleierten Männer ihm gewiesen hatten.
    »Warum haben sie ihre Gesichter bedeckt?« fragte Durnik leise.
    »Um ihre Augen vor dem Licht zu schützen, das durch das Portal hereinfiel.«
    »Aber in dem Gebäude war es doch fast dunkel«, wandte Durnik ein.
    »Nicht für einen Ulgoner.«
    »Spricht einer von ihnen unsere Sprache?«
    »Einige ja, aber nicht viele. Sie haben nicht viel Kontakt zur Außenwelt. Wir sollten uns beeilen. Der Gorim wartet auf uns.«
    Der Gang, den sie nun betraten, war kurz und mündete dann abrupt in eine so riesige Höhle, daß Garion in dem matten Licht, das die Höhlen zu durchdringen schien, die gegenüberliegende Seite nicht erkennen konnte.
    »Wie ausgedehnt sind diese Höhlen, Belgarath?« fragte Mandorallen ehrfürchtig ob der Größe der Höhle.
    »Das weiß niemand genau. Die Ulgoner erforschen diese Höhlen, seit sie hier herunterkamen, und sie finden immer noch neue.«
    Der Gang, der von der Eingangshöhle hierher geführt hatte, endete hoch oben in der Höhlenwand, nur wenig unterhalb der gewölbten Decke. Ein breiter Sims verlief von der Öffnung abwärts an der glatten Wand entlang. Garion warf einen Blick über den Rand. Der Höhlenboden war in der Finsternis nicht zu sehen. Er schauderte und hielt sich anschließend dicht an der Wand.
    Als sie hinabstiegen, stellten sie fest, daß es in der riesigen Höhle keineswegs still war. Aus anscheinend großer Entfernung erklang ein gemessener Sprechchor tiefer Männerstimmen, dessen Worte von den Echos der steinernen Wände verzerrt und endlos wiederholt wurden. Als die letzten Echos erstarben, begann der Chor zu singen, in einer fremdartigen Disharmonie einer klagenden Molltonart. Auf eine seltsame Art verbanden sich die disharmonischen Echos der ersten Melodienbögen mit den darauffolgenden und vermischten sich mit ihnen, steigerten sich zu einem so erschütternden harmonischen Finale, daß Garions ganzes Sein davon ergriffen wurde. Als der Chor sein Lied beendete, verklangen die Echos nicht, und die Höhlen von Ulgo sangen so allein weiter und wiederholten den letzten Akkord immer wieder. »Ich habe noch nie etwas Derartiges gehört«, flüsterte Ce’Nedra Tante Pol zu.
    »Das haben auch nur wenige Menschen«, antwortete Polgara. »Obwohl der Klang in manchen Ebenen noch tagelang nachhallt.«
    »Was haben sie denn gesungen?«
    »Eine Hymne an UL. Sie wird jede Stunde wiederholt, und durch die Echos ertönt sie ständig. Diese Höhlen singen jetzt seit fünftausend Jahren dieselbe Hymne.«
    Es gab auch andere Geräusche – das Kreischen von Metall auf Metall, Gesprächsfetzen in der gutturalen Sprache der Ulgoner und ein endloses Hämmern aus vielen Richtungen.
    »Da unten müssen aber viele sein«, murmelte Barak und spähte über den Rand.
    »Nicht unbedingt«, erklärte Belgarath. »In den Höhlen klingen Geräusche lange nach, und die Echos kommen immer wieder zurück.«
    »Woher kommt das Licht?« fragte Durnik verwirrt. »Ich sehe überhaupt keine Fackeln.«
    »Die Ulgoner zerreiben zwei verschiedene Sorten Gestein zu Pulver«, antwortete Belgarath. »Wenn man sie vermischt, glühen sie.«
    »Es ist ein ziemlich schwaches Licht«, fand Durnik und sah auf den Boden der Höhle hinab.
    »Ulgoner benötigen nicht viel Licht.«
    Sie brauchten fast eine halbe Stunde, um den Boden der Höhle zu erreichen. Die Wände dort waren in regelmäßigen Abständen von den Öffnungen der Gänge und Galerien durchbrochen, die von hier in den massiven Fels des Berges ausstrahlten. Im Vorübergehen warf Garion einen Blick in eine der Galerien. Sie war sehr lang und schwach erhellt. In ihren Wänden waren ebenfalls Öffnungen sichtbar. Einige Ulgoner liefen dort umher. In der Mitte der Höhle lag ein großer, stiller See. Die Gefährten gingen an seinem Rand entlang hinter Belgarath her, der offenbar ganz genau wußte, wo er hinging. Von irgendwo weit draußen auf dem See hörte Garion ein Platschen vielleicht ein Fisch oder ein Stein, der sich von der Höhlendecke gelöst hatte und ins Wasser gefallen war. Das Echo des Gesanges, den sie gehört hatten, hallte immer noch nach, merkwürdig laut an einigen Stellen, sehr schwach an anderen.
    Zwei Ulgoner warteten an einer Gangmündung auf sie. Sie verbeugten sich und sprachen kurz mit Belgarath. Wie die beiden Männer, die sie in der Portalhöhle gesehen hatten, waren sie klein

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