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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und breitschultrig. Ihr Haar war sehr hell und ihre Augen groß und fast schwarz.
    »Wir lassen die Pferde hier«, sagte Belgarath. »Wir müssen einige Stufen hinunter. Diese Männer werden sich um sie kümmern.«
    Dem noch immer zitternden Fohlen mußte mehrfach befohlen werden, bei seiner Mutter zu bleiben, bis es endlich verstand. Garion mußte sich beeilen, um die anderen einzuholen, die bereits in einem der Gänge verschwunden waren.
    In den Wänden der Galerie befanden sich Türen, die zu kleinen Kämmerchen führten, von denen einige offensichtlich Werkstätten irgendwelcher Art waren und andere ebenso offensichtlich für den häuslichen Gebrauch bestimmt. Die Ulgoner in den Kammern fuhren mit ihrer Arbeit fort, ohne sich um die vorbeigehende Gruppe zu kümmern. Einige der hellhaarigen Leute bearbeiteten Metall, andere Stein, Holz oder Stoff. Eine Ulgofrau stillte einen Säugling.
    Hinter ihnen, in der ersten Höhle, die sie betreten hatten, begann der Gesang von neuem. Sie kamen an einem Raum vorbei, in dem sieben Ulgoner im Kreis saßen und einstimmig etwas rezitierten.
    »Sie verbringen sehr viel Zeit mit religiösen Übungen«, bemerkte Belgarath, als sie an der Kammer vorbei waren. »Die Religion ist der Mittelpunkt im Leben der Ulgoner.«
    »Klingt langweilig«, brummte Barak.
    Am Ende der Galerie begann eine Flucht von steilen, ausgetretenen Treppenstufen. Sie kletterten hinab und hielten sich dabei an den Wänden fest.
    »Hier unten kann man sich aber leicht vertreten«, meinte Silk. »Ich habe jedes Gefühl dafür verloren, in welche Richtung wir gehen.«
    »Abwärts«, sagte Hettar. »Danke«, antwortete Silk trocken. Am Fuß der Stufen betraten sie eine weitere Höhle, wieder hoch oben in der Wand. Aber dieses Mal spannte sich eine schlanke Brücke zur gegenüberliegenden Wand durch die Höhle. »Wir gehen hinüber«, sagte Belgarath und ging voran auf die Brücke.
    Garion warf einen Blick hinunter und sah eine Vielzahl von schimmernden Öffnungen, die weit unten die Wände durchzogen. Die Öffnungen schienen nicht nach einem bestimmten System angelegt zu sein, sondern völlig zufällig. »Da müssen aber viele Leute leben«, meinte er zu seinem Großvater.
    Der alte Mann nickte. »Es ist die Heimathöhle von einem der größeren Ulgostämme.«
    Die ersten disharmonischen Phrasen der uralten Hymne an UL drangen zu ihnen herauf, als sie sich dem anderen Ende der Brücke näherten. »Ich wünschte, sie fänden mal eine andere Melodie«, murmelte Barak mürrisch. »Sie geht mir allmählich auf die Nerven.«
    »Ich werde das dem ersten Ulgoner sagen, den wir treffen«, erwiderte Silk leichthin. »Sie werden sicherlich gern für dich ihre Lieder ändern.«
    »Sehr komisch«, brummte Barak.
    »Wahrscheinlich ist ihnen noch nicht eingefallen, daß ihre Lieder nicht ungeteilte Bewunderung erregen könnten.«
    »Würdest du bitte damit aufhören?« sagte Barak bissig.
    »Sie singen es doch erst seit fünftausend Jahren.«
    »Es reicht, Silk«, befahl Tante Pol dem kleinen Mann.
    »Wie Ihr befehlt, edle Dame«, antwortete Silk spöttisch.
    Auf der anderen Seite der Höhle betraten sie einen weiteren Gang und folgten ihm, bis er sich verzweigte. Belgarath führte sie ohne Zögern nach links.
    »Bist du sicher?« fragte Silk. »Ich kann mich täuschen, aber mir scheint, wir gehen im Kreis.«
    »Tun wir auch.«
    »Du hast wohl nicht vor, das zu erklären?«
    »Es gibt eine Höhle, die wir meiden müssen, deswegen sind wir um sie herumgegangen.«
    »Warum mußten wir sie meiden?«
    »Sie ist nicht stabil. Bei dem leisesten Geräusch könnte die Decke einstürzen.«
    »Oh.«
    »Das ist eine der Gefahren hier unten.«
    »Du mußt wirklich nicht in Einzelheiten gehen, alter Freund«, sagte Silk und blickte nervös zur Decke empor. Der kleine Mann schien mehr als üblich zu reden, und Garions eigene Beklemmung bei dem Gedanken an all den Fels um sich herum verschaffte ihm Einblick in Silks Geist. Für manche Menschen war das Gefühl, eingeschlossen zu sein, unerträglich, und Silk gehörte offenbar zu ihnen. Garion sah ebenfalls nach oben und vermeinte regelrecht das Gewicht des Berges auf sich lasten zu spüren. Silk war wohl nicht der einzige, dem der Gedanke an die vielen Tonnen Gestein unbehaglich war.
    Die Galerie mündete in eine kleine Höhle, in deren Mitte ein glasklarer See lag. Der See war sehr seicht, sein Grund bestand aus weißem Kies. In der Mitte des Sees erhob sich eine Insel, und auf der Insel

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