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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wir mußten zusehen. Es war grauenhaft.«
    Silk runzelte die Stirn. »Es ist ausgeschlossen, daß die Anschuldigungen berechtigt waren?«
    »Dreiundsiebzig, Ambar«, wiederholte Kalvor. »Die Anschuldigungen waren offenkundig falsch. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich meinen, Taur Urgas versucht, alle westlichen Händler aus Cthol Murgos zu vertreiben. Rak Goska ist einfach nicht mehr sicher für uns.«
    Silk schnitt eine Grimasse. »Wer weiß schon, was Taur Urgas denkt?«
    »Er profitiert von jedem Abschluß in Rak Goska. Er müßte verrückt sein, uns absichtlich zu vertreiben.«
    »Ich habe Taur Urgas einmal kennengelernt«, sagte Silk grimmig. »Geistige Stabilität ist nicht gerade eine seiner Stärken.« Er sah sich mit verzweifelter Miene um. »Kalvor, ich habe alles, was ich besitze, und alles, was ich mir borgen konnte, in dieses Unternehmen gesteckt. Wenn ich jetzt umkehre, bin ich ruiniert.«
    »Wenn du durch die Berge bist, könntest du dich nach Norden wenden«, schlug Kalvor vor. »Überquere den Fluß nach Mishrak ac Thull und geh nach Thull Mardu.«
    Silk verzog das Gesicht. »Ich hasse es, Geschäfte mit Thulls zu machen.«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, sagte der Tolnedrer. »Du kennst die Stelle auf halbem Weg zwischen Tol Honeth und Rak Goska?«
    Silk nickte.
    »Dort hat es immer eine Versorgungsstation der Murgos gegeben Pferde, Lebensmittel und andere notwendige Dinge. Seit der Ärger in Rak Goska begonnen hat, sind ein paar Murgos dort aufgetaucht und haben ganze Karawanenladungen gekauft mit Pferden und allem Drum und Dran. Sie zahlen zwar nicht so gut wie in Rak Goska, aber du könntest wenigstens etwas Gewinn machen, und du mußt dich dafür nicht der Gefahr aussetzen.«
    »Aber dann habe ich keine Waren für die Rückreise«, wandte Silk ein. »Der halbe Gewinn geht verloren, wenn ich in Tol Honeth ankomme und nichts zu verkaufen habe.«
    »Aber du hast dein Leben, Ambar«, sagte Kalvor nachdrücklich. Er sah sich wieder nervös um, als ob er erwartete, jeden Moment verhaftet zu werden. »Ich werde jedenfalls nicht mehr nach Cthol Murgos zurückkommen«, erklärte er entschieden. »Ich bin wie jeder andere gewillt, für einen guten Profit ein Risiko einzugehen, aber alles Gold der Welt ist jetzt eine Reise nach Rak Goska nicht mehr wert.«
    »Wie weit ist es bis zu dem Versorgungsstützpunkt?« fragte Silk, offenbar beunruhigt.
    »Ich bin drei Tage geritten, seit ich dort aufgebrochen bin«, antwortete Kalvor. »Viel Glück, Ambar – wofür du dich auch entscheidest.« Er nahm seine Zügel wieder zur Hand. »Ich möchte noch ein paar Meilen hinter mich bringen, ehe ich übernachte. In den Bergen Tolnedras mag es Schnee geben, aber wenigstens bin ich nicht mehr in Cthol Murgos und unter der Fuchtel von Taur Urgas.« Er nickte kurz und ritt nach Westen davon. Sein Troß folgte ihm.

21
    D ie Südliche Karawanen-Route wand sich durch mehrere trockene Hochtäler, die in allgemeiner Ost-West-Richtung verliefen. Die umgebenden Gipfel waren hoch – vielleicht noch höher als die Berge im Westen, aber auch die höchsten Hänge waren nur dünn mit Schnee bedeckt. Der Himmel war von schmutziggrauen Wolken verhangen, die ihre Feuchtigkeit jedoch nicht auf die trockene Wildnis aus Sand, Felsen und Dorngestrüpp niedergehen ließen. Wenn es auch nicht schneite, war es doch bitterkalt. Ständig blies ein Wind und stach wie mit Nadeln in die Haut.
    Sie ritten ostwärts und kamen gut voran.
    »Belgarath«, sagte Barak über die Schulter nach hinten, »auf dem Kamm dort oben ist ein Murgo südlich der Straße.«
    »Ich sehe ihn.«
    »Was macht er da?«
    »Er beobachtet uns. Solange wir nicht von der Karawanen-Route abweichen, wird er nichts tun.«
    »Sie beobachten einen immer so«, erklärte Silk. »Die Murgos behalten gern jeden im Auge, der sich in ihrem Land aufhält.«
    »Der Tolnedrer Kalvor«, sagte Barak. »Glaubst du, er hat übertrieben?«
    »Nein«, antwortete Belgarath. »Ich denke, daß Taur Urgas eine Entschuldigung sucht, um die Karawanen-Route zu schließen und alle Westler aus Cthol Murgos hinauszuwerfen.«
    »Aber warum?« fragte Durnik.
    Belgarath zuckte die Achseln. »Der Krieg steht vor der Tür. Taur Urgas weiß, daß ein großer Teil der Händler, die diese Straße nach Rak Goska benutzen, Spione sind. Er wird bald die Armeen aus dem Süden heraufbringen, und er möchte ihre Größe und ihre Bewegungen geheimhalten.«
    »Was für eine Armee kann man in einem

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