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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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trugen schwarze Kapuzengewänder und polierte Stahlmasken.
    »Wir tauchen besser unter«, sagte Barak.
    Sie duckten sich hinter den Rand des Flußgrabens. Ein paar Augenblicke später galoppierten die drei Pferde vorbei, ihre Hufe donnerten über die ausgedörrte Erde.
    »In ein paar Minuten haben sie ihn«, sagte Garion. »Er läuft direkt auf den Abgrund zu. Er sitzt in der Falle.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Silk ernst.
    Kurz darauf hörten sie einen langgezogenen, verzweifelten Schrei, der in dem furchtbaren Abgrund erstarb.
    »Das hatte ich mehr oder weniger erwartet«, sagte Silk.
    Garion drehte sich der Magen um, als er an die Höhle der Felswand dachte.
    »Sie kommen zurück«, warnte Barak. »Runter.«
    Die drei Grolims kamen wieder an dem Graben vorbei. Einer von ihnen sagte etwas, das Garion nicht ganz verstehen konnte, und die anderen beiden lachten.
    »Die Welt könnte ein schöner Ort sein mit drei Grolims weniger auf ihr«, flüsterte Mandorallen grimmig.
    »Angenehmer Gedanke«, stimmte Silk zu. »Aber Belgarath würde er wohl nicht gefallen. Wahrscheinlich ist es besser, sie laufen zu lassen.
    Wir wollen nicht, daß sich jemand auf die Suche nach ihnen macht.«
    Barak sah den drei Grolims sehnsüchtig hinterher, dann seufzte er in tiefstem Bedauern.
    »Laßt uns wieder hinuntergehen«, sagte Silk.
    Sie machten kehrt und krochen zu den anderen zurück.
    Als sie kamen, sah Belgarath auf. »Sind sie weg?«
    »Sie reiten davon«, antwortete Silk.
    »Was war das für ein Schrei?« fragte Relg. »Drei Grolims haben einen Thull über den Rand der Klippe gejagt«, erwiderte Silk.
    »Warum?«
    »Er war für eine bestimmte religiöse Übung auserwählt, und er wollte nicht daran teilnehmen.«
    »Er hat sich geweigert?« Relg war schockiert. »Dann hat er sein Schicksal verdient.«
    »Ich glaube nicht, daß du die Zeremonien der Grolims billigen würdest, Relg.«
    »Man muß sich dem Willen seines Gottes beugen«, beharrte Relg. In seiner Stimme lag eine Spur von Heuchelei. »Religiöse Verpflichtungen sind absolut.«
    Silks Augen funkelten, als er den fanatischen Ulgo ansah. »Wieviel weißt du über die Religion der Angaraks, Relg?« fragte er.
    »Ich beschäftige mich nur mit der Religion von Ulgo.«
    »Ein Mann sollte wissen, wovon er spricht, ehe er ein Urteil abgibt.«
    »Laß gut sein, Silk«, sagte Tante Pol.
    »Nein, Polgara. Diesmal nicht. Ein paar Tatsachen tun unserem frommen Freund hier vielleicht gut. Ihm scheint die richtige Perspektive zu fehlen.« Silk wandte sich wieder an Relg. »Der Kern der Angarhakreligion ist ein Ritual, das die meisten Menschen abscheulich finden. Die Thulls widmen ihr ganzes Leben der Umgehung dieses Rituals. Das ist die zentrale Realität des thullischen Lebens.«
    »Ein widerwärtiges Volk«, sagte Relg heiser.
    »Nein. Thulls sind dumm, aber sie sind wohl kaum widerwärtig. Siehst du, Relg, das Ritual, von dem ich spreche, sind Menschenopfer.«
    Relg zog den Schleier von seinen Augen, um den wieselgesichtigen kleinen Mann ungläubig anzublinzeln.
    »Jedes Jahr werden Torak zweitausend Thulls geopfert«, fuhr Silk fort, die Augen auf Relgs gebanntes Gesicht gerichtet. »Die Grolims lassen auch Sklaven als Ersatz zu, und so arbeitet ein Thull sein Leben lang, um genug Geld für einen Sklaven zu haben, der seine Stelle auf dem Altar einnehmen kann, wenn er das Pech haben sollte, erwählt zu werden. Aber Sklaven sterben manchmal, oder sie fliehen. Wenn ein Thull ohne Sklave gewählt wird, versucht er meistens, davonzulaufen. Dann jagen die Grolims ihn – sie haben viel Übung, also können sie es sehr gut. Ich habe noch nie gehört, daß ein Thull tatsächlich davongekommen ist.«
    »Es ist ihre Pflicht, sich zu beugen«, erklärte Relg stur, obwohl er bereits weniger sicher wirkte.
    »Wie werden sie geopfert?« fragte Durnik gedämpft. Die Bereitwilligkeit, mit der der Thull sich in den Abgrund gestürzt hatte, bedrückte ihn tief.
    »Es ist eine einfache Prozedur«, antwortete Silk, Relg genau beobachtend. »Zwei Grolims beugen den Thull nach hinten über den Altar, und ein dritter schneidet ihm das Herz heraus. Dann verbrennen sie das Herz in einem kleinen Feuer. Torak hat kein Interesse an dem ganzen Thull. Er will nur das Herz.«
    Relg schauderte.
    »Sie opfern auch Frauen«, fuhr Silk eindringlich fort. »Aber Frauen haben ein einfacheres Mittel zu entkommen. Die Grolims opfern keine schwangeren Frauen – es bringt ihre Zählung durcheinander –, und deshalb

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