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Spiel der Magier

Spiel der Magier

Titel: Spiel der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sagte sie mit einem trockenen Lächeln. »Ein Mann sollte immer gut darauf achten, was er seinem Bauch antut.«
    »Das habe ich mir auch schon tausendmal gesagt.« Er beobachtete sie, als sie ihre Kapuze abstreifte und den Umhang öffnete. »Eine bemerkenswert schöne Frau, Silk«, erklärte er. »Du würdest sie mir wohl nicht verkaufen?«
    »Du könntest dir mich nicht leisten, Yarblek«, sagte sie, ohne im geringsten beleidigt zu sein.
    Yarblek starrte sie an und brach dann in schallendes Gelächter aus. »Bei Einauges Nase, bestimmt könnte ich das nicht – und außerdem hast du wahrscheinlich ein Messer unter dem Kleid versteckt. Du würdest mir den Bauch aufschlitzen, wenn ich versuchte, dich zu rauben, was?«
    »Natürlich.«
    »Was für eine Frau!« Yarblek kicherte vergnügt. »Kannst du auch tanzen?«
    »Wie du es noch nie gesehen hast, Yarblek«, antwortete sie. »Dir würden die Knie weich werden.«
    Yarbleks Augen glühten. »Wenn wir alle betrunken sind, kannst du vielleicht für uns tanzen.«
    »Wir werden sehen«, sagte sie mit der Andeutung eines Versprechens. Garion war von dieser für sie uncharakteristischen Keckheit verblüfft. Offensichtlich erwartete Yarblek ein solches Verhalten von einer Frau, aber Garion wunderte sich, woher Tante Pol die Sitten der Nadraks so gut kannte, um sich ihnen ohne jede Spur von Verlegenheit anpassen zu können.
    »Das ist Meister Wolf«, sagte Silk und deutete auf Belgarath.
    »Laß die Namen weg«, winkte Yarblek ab. »Ich vergesse sie doch nur.« Nichtsdestoweniger betrachtete er sie alle genau. »Schließlich«, fuhr er fort und klang dabei plötzlich bei weitem nicht mehr so betrunken, wie er zu sein schien, »ist es vielleicht sogar besser, wenn ich sie nicht weiß. Was man nicht weiß, kann man nicht verraten, und ihr seid eine zu gut sortierte Gruppe, um in ehrlichen Geschäften in diesem stinkenden Cthol Murgos unterwegs zu sein. Holt euch Becher. Der Krug hier ist voll, und vor dem Zelt steht noch einer kalt.«
    Auf Silks Geste hin nahm sich jeder einen Becher von dem Stapel Geschirr, der neben dem abgenutzten Sattel lag, und setzte sich zu Yarblek auf den Teppich.
    »Ich würde gern einschenken wie ein guter Gastgeber«, sagte Yarblek, »aber ich verschütte zuviel dabei. Bedient euch selbst.«
    Yarbleks Bier war sehr dunkel und von kräftigem, fast fruchtigem Geschmack.
    »Interessantes Aroma«, sagte Barak höflich. »Mein Bauer gibt getrocknete Äpfel in die Fässer«, erklärte der Nadrak. »Dann ist es nicht so bitter.« Er wandte sich an Silk. »Ich dachte, du könntest Murgos nicht leiden.«
    »Kann ich auch nicht.«
    »Was machst du dann in Cthol Murgos?«
    Silk zuckte die Achseln. »Geschäfte.«
    »Wessen? Deine oder Rhodars?«
    Silk zwinkerte ihm zu.
    »Dachte ich mir. Dann wünsche ich dir Glück. Ich würde dir sogar meine Hilfe anbieten, aber es ist wohl besser, wenn ich meine Nase da raushalte. Murgos mißtrauen uns noch mehr als euch Alornern, nicht daß ich sie deswegen wirklich tadeln könnte. Jeder Nadraker, der diesen Namen verdient, würde einen meilenweiten Umweg in Kauf nehmen, um einem Murgo die Kehle durchzuschneiden.«
    »Deine Zuneigung zu deinen Vettern berührt mich tief«, grinste Silk.
    Yarblek sah ihn finster an. »Vettern!« Er spie aus. »Wenn es nicht wegen der Grolims wäre, hätten wir die ganze kaltblütige Rasse schon vor Generationen ausgerottet.« Er goß sich noch einen Becher ein, hob ihn und sagte: »Verwirrung für die Murgos!«
    »Ich glaube, wir haben etwas, auf das wir gemeinsam trinken können«, sagte Barak mit einem breiten Grinsen. »Verwirrung für die Murgos.«
    »Und daß Taur Urgas Schwielen am Hintern kriegt«, fügte Yarblek hinzu. Er nahm einen tiefen Schluck, goß sich noch einmal aus dem Krug nach und trank wieder. »Ich bin etwas betrunken«, gestand er.
    »Hätten wir nie erraten«, sagte Tante Pol.
    »Du gefällst mir, Mädchen.« Yarblek grinste sie an. »Ich wünschte, ich könnte es mir leisten, dich zu kaufen. Du denkst wohl nicht zufällig daran, wegzulaufen?«
    Sie seufzte spöttisch. »Nein«, sagte sie. »Ich fürchte nicht. Das bringt einer Frau einen schlechten Ruf ein, weißt du.«
    »Sehr wahr«, stimmte Yarblek eulenhaft zu. Er schüttelte traurig den Kopf. »Wie ich bereits sagte«, fuhr er fort, »bin ich etwas betrunken. Ich sollte wahrscheinlich gar nichts darüber sagen, aber es ist keine gute Zeit für Leute aus dem Westen hier in Cthol Murgos – vor allem nicht für

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