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Spiel Der Sehnsucht

Spiel Der Sehnsucht

Titel: Spiel Der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beziehung legalisieren!
    Er war jedoch kein rechtloser Zigeuner, wie seine Mutter es war. Er war Ivan Thornton, Graf von Westcott, Viscount Seaforth und Baron Turner. Er konnte alles haben, was er wollte. Und was er jetzt wollte, war, ihr die ganze Macht vor Augen zu führen, über die er gebot.
    »Wir werden innerhalb der nächsten Woche heiraten.
    Ich werde deinen Bruder schriftlich um deine Hand bitten. Ich bin sicher, daß er vernünftiger ist als du.«
    »Du kannst mich nicht dazu zwingen, Ivan. Wir würden es beide bereuen.«
    »Ich bereue es jetzt schon«, bemerkte er giftig. Er faßte über den Tisch hinweg, ergriff sie beim Arm und zog sie gegen den harten Tisch. »Gib nach, Lucy! Du hast keine andere Wahl.« Dann küßte er sie, rücksichtslos und brutal, um ihr zu zeigen, daß sie ihm nichts abschlagen konnte. Er wollte sie für ihren Widerstand bestrafen.
    Als sie sich wehrte, hielt er sie fest. Als sie versuchte, ihr Gesicht wegzudrehen, verstärkte er seinen Griff noch.
    Und als ihre Lippen sich schließlich seinem Angriff öffneten, als seine Zunge ihr schmeichelte, bis sie weich und nachgiebig war, hätte er am liebsten ihr ganzes Inneres in sich hineingesogen.
    Wie konnte sie ihm diesen erbärmlichen Gelehrten vorziehen? Wie hatte sie Pierce nur ansehen können?
    Ivan war erregt und so hart wie das Holz des fühllosen Tisches, gegen den sein Körper sich preßte. Er konnte und wollte keine Woche mehr warten!
    Dann schmeckte er Lucys warme, salzige Tränen, und die Vernunft kehrte widerstrebend zurück.
    Er lockerte seinen Griff. Lucys Gesicht war von Erregung gerötet und naß von Tränen der Verzweiflung. Daß er ihr körperliches Begehren wecken konnte, ohne dabei an ihr Herz zu rühren, trieb Ivan fast zur Verzweiflung.
    »Ich werde dich bekommen, Lucy, das ist beschlossene Sache. Es wäre leichter für dich, wenn du dich damit abfändest.« Damit ließ er sie los, drehte sich herum und ging rückwärts zur Tür hinaus. Das letzte, was sie von ihm sah, war der sich deutlich abzeichnende Beweis seines Begehrens.
    Niemals, das nahm Ivan sich vor, würde er Lucy wissen lassen, wie nahe er daran gewesen war, die Lust, die sie in ihm erweckte, mit Liebe zu verwechseln.

14
    Es war die schrecklichste Woche in Lucys bisherigem Leben. Ivan war ausgezogen. Seit der schlimmen Szene in der Bibliothek hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Lady Westcott hatte darauf bestanden, daß es sich für einen Bräutigam nicht schicke, mit seiner Braut unter einem Dach zu wohnen, und Ivan schien sich gefügt zu haben.
    Wie sehr Lucy auch widersprach, seine Braut zu sein, man hörte nicht auf sie. Wie oft sie auch darum bat, Ivan sprechen zu dürfen, Lady Westcott ließ ihn nicht holen.
    Eine Sonderlizenz zur Heirat, unter Umgehung der üblichen Aufgebotszeit, war beschafft und eilige Vorbereitungen zu einer Hochzeit im kleinen Kreis in der Kapelle St. Mary zu den Erzengeln getroffen worden.
    Als eine Schneiderin erschien, um das Hochzeitskleid anzufertigen, verweigerte Lucy die Zusammenarbeit.
    Doch auch das hielt Lady Westcott nicht auf. »Nehmen Sie die Maße von einem ihrer anderen Kleider. Nähen Sie das Kleid aus blaßblauer Seide, mit flaschengrünen und cremefarbenen Besätzen. Es soll elegant sein, ohne frivol zu wirken, wie es sich für eine Frau ihres Alters gehört.«
    »Ich werde es nicht tragen«, beteuerte Lucy. »Und ich werde keinen Mann heiraten, der mich haßt.«
    »Er haßt Sie nicht.«
    »Er haßt alles und jeden. Sie, mich, sogar seine engsten Freunde.«
    Doch Lucy konnte die Gräfinwitwe nicht umstimmen.
    Dann, drei Tage nach jenem verhängnisvollen Abendessen, traf ihre Familie ein. Nicht nur Graham, sondern, schlimmer noch, auch Hortense, alle Kinder, Lucys Mutter und vier Dienstboten, und es erhob sich ein großes Wehklagen.
    »Du wirst uns alle ruinieren!« wütete Graham.
    »Ich kann es gar nicht glauben, meine einzige Tochter ...«, weinte Lucys Mutter.
    »Arme Prudence«, schluchzte Hortense, »arme Charity und arme Grace. Nach diesem Skandal werden sie nie mehr den Kopf hoch tragen können in der guten Gesellschaft. Und an gute Partien ist gar nicht zu denken.«
    »Ich werde dein Taschengeld streichen«, verkündete Graham. »Du wirst auf der Straße sitzen, denn ich lasse dich nie wieder in die Nähe meiner Kinder!«
    »O Graham«, jammerte seine Mutter, »nur das nicht!«
    Lucy hätte ihre Familie am liebsten angeschrien. Sie wollte davonlaufen, sich irgendwo verkriechen und sich ordentlich

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