Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:

Kofferraum und fuhr los, diesmal jedoch nicht zum alten Speditionsgelände,
sondern nach Heikendorf. Igor hielt, nachdem er
merkte, wohin es ging, einen großen Abstand und war froh,
dass die Observierung fürs Erste beendet war. Wenn die Petrowa
ihn fragte, dann konnte er ruhigen Gewissens vermelden, dass
Elena nur kurz bei sich zu Hause und anschließend in einer
Boutique war, um dann in die Klinik zu fahren.
Als er fünf Minuten nach Elena bei Koljakow anklopfte, das
obligatorische »Herein« abwartete und schließlich die Tür öffnete,
saßen er und Elena zusammen und blätterten einige Papiere
durch.
    »Ah, Igor, mein Freund, gut, dass du kommst. Wo hast du die
ganze Zeit gesteckt?«
    »Ich wurde gebeten, etwas Dringendes zu erledigen.«
    »Setz dich zu uns. Wir haben einiges zu besprechen, was die
kommenden Tage betrifft, speziell morgen ...«
    In der Folgezeit erklärte Koljakow Elena und Igor, was sie am
Freitag erwartete, welche Aufgaben sie zu erfüllen hatten, und
sagte nach fast einer Stunde: »Habt ihr Fragen?«
    Igor sah Elena an, die seinen Blick nicht erwiderte, dann Koljakow,
der auf eine Antwort wartete.
    »Die Operationen werden trotz allem normal durchgeführt?«
    »Alles läuft wie gehabt. Wir haben zwei Patienten am Freitagvormittag,
zwei am Nachmittag und die kleine Svenja am
Abend, wobei ich sehr gespannt bin, wie Loose sich schlagen
wird. Wie ist euer Eindruck von ihm?«
    Igor hob die Schultern und sagte: »Der hat doch gezittert wie
Espenlaub, der macht, was wir ihm sagen.«
    »Und du, Elena?«
    »Ich kann mich Igor nur anschließen, er fürchtet um das Wohl
seiner Familie. Nach gestern schätze ich ihn allerdings noch
etwas anders ein, ich meine, nachdem er die Abteilung gesehen
und vor allem erfahren hat, was er verdient ... Du hast seinen
Gesichtsausdruck doch auch bemerkt, oder?«
    »Liebe Elena, ich habe nicht nur seinen Gesichtsausdruck bemerkt,
seine Frage war doch das Entscheidende. Ihm geht es
wie den meisten, erst Angst, dann nur noch Zögern und schließlich
die Gier. Er wird uns ein zuverlässiger Mitarbeiter sein.
Doch passt am Anfang trotzdem ein bisschen auf ihn auf. Ich
sage es nur ungern, aber ich will nicht noch einmal ein solches
Debakel erleben wie mit Thiessen. Loose scheint mir trotz seiner
Gier ein labiler Mensch zu sein. Elena, ich möchte dich
bitten, ihn in der ersten Zeit unter deine Fittiche zu nehmen.
Das heißt nicht, dass du gleich mit ihm schlafen sollst...«
    »Und wenn?«, fragte sie spöttisch lächelnd.
    »Es wäre deine Sache, aber bedenke, es würde für ihn noch einen
weiteren Zwiespalt geben. Warte damit, bis er sich richtig
eingearbeitet hat.«
    »Wie nett von dir, doch ich hatte nicht vor, mit ihm ins Bett zu
gehen, er ist überhaupt nicht mein Typ.«
    »Umso besser. So, ich denke, wir sind am Ende angelangt. Ihr
wisst, was morgen auf dem Spiel steht. Ich verlasse mich auf
euch und natürlich auch auf die andern. Wir sehen uns morgen
in alter Frische, um ein letztes Mal die Details durchzugehen.
Nur wir drei. Ich erwarte euch um neun Uhr.«
    Elena und Igor verließen das Büro.
    »Was war gestern am Hafen los?«, fragte sie.
    »Wieso, was soll los gewesen sein?«
    »Komm, tu nicht so. Ich denke, es wäre gut, wenn du mal eine
Auszeit nehmen würdest. Deine Nerven liegen ziemlich blank,
das merken auch die andern. Ist nur ein gutgemeinter Rat von
mir. Wenn du willst, red ich mit Koljakow und erklär ihm die
Situation. Er wird es verstehen. Jeder von uns braucht mal eine
Auszeit.«
    »Was willst du eigentlich? Meinst du, ich kann nicht auf mich
selbst aufpassen und für mich selbst reden? Das gestern ist
schon wieder Vergangenheit.«
    »Noch ein Fehler, und sie werden dich den Ratten zum Fraß
vorwerfen. Du wärst nicht der Erste.«
    »Pass lieber auf, dass du keine Fehler machst. Wo ist eigentlich
Alex? Ich hab ihn seit vorgestern nicht mehr gesehen?«
    Elena antwortete, während sie in den Aufzug stiegen: »Er wurde
in die Heimat geschickt.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Fehler.«
    Für einen Moment herrschte Stille, bis Igor mit belegter Stimme
sagte: »Okay, die Botschaft ist angekommen.«
    »Hoffentlich, es wäre nämlich schade um einen fähigen Mann
wie dich. Wir haben am Montag wieder einen Einsatz, diesmal
in Hamburg. Und wenn morgen Abend die Ladung ankommt,
wirst du dich ausnahmsweise mal im Hintergrund halten. Das
ist eine Anweisung von oben. Ich soll sie an dich

Weitere Kostenlose Bücher