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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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irgendwo eingeschleust.
Wir bekommen einen Anruf und gehen dem Hinweis
nach. Das passiert manchmal zwei, drei Tage hintereinander,
dann wieder ist einen Monat Ebbe. So viel zu öfter. Warum
wollen Sie das wissen?«
    »Nur so. Sören, ich glaube, es wird Zeit, wir haben noch einiges
vor.« Sie tippte auf die Uhr. Henning nickte und sah, dass
es bereits Viertel vor eins war.
    »Sie haben mich ausgequetscht wie eine Zitrone, und selber haben
Sie nichts verraten. Sehr kollegial, wirklich sehr kollegial.«
    »Wir haben doch nichts, das müssen Sie uns glauben.«
    »Tu ich aber nicht.«
    Santos beugte sich über den Tisch und sagte: »Glauben Sie's
uns einfach, es ist die Wahrheit. Wir tappen noch immer völlig
im Dunkeln und sind dankbar für jede Information. Tut mir
echt leid.« Sie log, dass sich die Balken bogen, und hoffte, Klose
würde das nicht merken. Normalerweise hasste sie es zu lügen,
doch manchmal ließ es sich nicht vermeiden. Wie hier und
jetzt. »Und ich denke, wir sollten endlich mit diesem blöden
Gesieze aufhören, ich bin Lisa und das ist Sören.«
    Henning runzelte die Stirn. Er fühlte sich überrumpelt, hatte
aber keine Chance, sich zu wehren.
    »Günther mit h«, sagte Klose und streckte die Hand aus. »Ich
hoffe, ihr verarscht mich nicht, das kann ich nämlich überhaupt
nicht leiden.«
    »Wir auch nicht«, entgegnete Santos charmant lächelnd. »Bis
bald. Ach, beinahe hätt ich's vergessen. Gerd war, wie Ziese
sagt, in letzter Zeit öfter krank. Er war aber in dieser Zeit nicht
zu Hause. War er da für euch im Einsatz?«
    »Möglich. Wenn ihr mir die Daten gebt, kann ich das ganz
leicht nachprüfen.«
    »Du bekommst sie. Jetzt sind wir aber endgültig weg.«
     

DONNERSTAG, 11.50 UHR
     
    Igor saß in seinem unauffälligen schwarzen Golf auf der anderen
Straßenseite und beobachtete aus einiger Distanz das Haus.
Er befand sich in Düsternbrook, dem Vorzeigeviertel von Kiel,
wo sich die Reichen und angesehenen Bürger ihr Refugium geschaffen
hatten und um diese Uhrzeit höchstens ein paar ältere
Herrschaften allein oder mit ihren Hunden spazieren gingen
oder der eine oder andere ABC-Schütze schon von der Schule
nach Hause kam. Das Hotel Kieler Kaufmann lag nur wenige
hundert Meter entfernt. Igor hatte dort schon übernachtet, genau
wie Elena, Koljakow, die Petrowa und einige andere, wenn
sie sich mit bestimmten Gästen trafen und für diesen Anlass
eine ganze Etage reserviert wurde.
    Doch hier und jetzt widmete er seine ganze Aufmerksamkeit der
Villa mit den drei riesigen Wohnungen, von denen jede knapp
dreihundert Quadratmeter maß und deren Ausstattung keine
Wünsche offen ließ - Marmor und Granit im Eingangsbereich,
Marmor und Granit in den Bädern, Designerküchen und ebensolche
Lampen und Leuchten, erlesene Teppiche und ein Parkettboden
aus amerikanischer Roteiche. Jede Wohnung hatte
einen Kamin, die Fenster reichten teilweise von der gut drei
Meter hohen Decke bis zum Boden, jeder Raum für sich war
eine kleine Wohnung. Wer es sich leisten konnte, hier zu wohnen,
genoss zahlreiche Privilegien, wie einen oder gar mehrere
Tiefgaragenplätze, eine Videoüberwachungsanlage rundherum
und eine Menge mehr Komfort und Sicherheit, die nur mit dem
nötigen Kleingeld zu kaufen waren.
    Er war schon einige Male in der Wohnung gewesen und hätte
selbst gern so eine gehabt, doch er konnte und wollte sich nicht
beklagen, wohnte er doch in einer Eigentumswohnung in einem
Mehrfamilienhaus, wo kaum einer den andern kannte, man sich
zwar höflich auf der Treppe grüßte, mehr aber auch nicht. Wenn
ihm nach weiblicher Gesellschaft war, bestellte er eine Frau zu
sich und verbrachte die Nacht mit ihr. In letzter Zeit war es immer
dieselbe gewesen, die alles mit sich machen ließ, auch wenn
sie hinterher kaum noch laufen konnte. Für sie zählte jedoch nur
das Geld, und sie wusste, dass Igor sich nicht lumpen ließ und
jedes Mal tausend Euro auf den Tisch legte. Dafür verlangte er,
dass sie sich wie Christina Aguilera (die er über alles bewunderte,
nicht nur ihrer Stimme, sondern auch ihrer Schönheit wegen,
und die für ihn zu den schönsten und aufregendsten Frauen
der Welt gehörte) herrichtete und so tat, als würde sie für ihn
singen, und dabei strippte sie, bis sie fast nackt vor ihm stand.
Den Rest erledigte dann Igor für sie. Er hatte sie eine Woche
nicht gesehen und für heute Abend bestellt, aber er überlegte, ob
er anrufen und

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