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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ausgeschlossen. Wir haben keine Erklärung, und ich will auch
nicht spekulieren und auch keinen Kommentar mehr hören,
aber in dem Haus ist letzte Nacht irgendwas passiert, das unseren
Verstand bei weitem übersteigt.«
    Harms fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und machte
auf einmal ein nachdenkliches Gesicht. Das Grinsen war wie
eingefroren, keine dumme Bemerkung mehr. Auch ihn schien
das Gehörte zu überfordern, was er gegenüber Henning und
Santos allerdings nie zugeben würde. »Okay, ich nehm das mal
kommentarlos hin. Noch etwas?«
    Santos zuckte mit den Schultern, deutete auf das Notebook
und sagte: »Das gehörte Gerd. Es wurde manipuliert. Wir
bringen's gleich zur KTU ...«
    »Inwiefern manipuliert?«, wollte Harms wissen.
    »Nina behauptet, Gerd habe das Notebook ausschließlich zum
Arbeiten benutzt oder um Rechnungen zu bezahlen oder im
Internet zu surfen. Nur eins hat er nie gemacht, er hat nie Computerspiele
gespielt, auch das haben wir von Nina. Als wir vorhin
das Notebook angestellt haben, waren da aber nur Spiele
drauf, sonst gar nichts.«
    Harms Miene wurde noch eine Spur nachdenklicher, als er
sagte: »Was noch?«
    »Die Spusi hat auf dem Beifahrersitz zwei leere Wodkaflaschen
gefunden, deren Inhalt Gerd angeblich vor seinem Ableben
konsumiert hat. Aber Nina schwört Stein und Bein, dass er
Wodka nicht ausstehen konnte, wofür es einen triftigen Grund
gibt, den sie uns auch genannt hat. Halten wir also fest: drei
Uhren, die um exakt dieselbe Zeit stehengeblieben sind, ein
Computer, auf dem sich nur noch Spiele befinden, obwohl
Gerd nie gespielt hat, und zwei Flaschen Wodka, die er nie im
Leben freiwillig getrunken hätte. Das stinkt nicht nur zum
Himmel, das stinkt bis ans Ende des Universums. Und noch
was, Gerd hat mit Nina um Mitternacht noch telefoniert und
ihr gesagt, dass er sie liebe. Sagt das jemand, der zu dem Zeitpunkt
schon den Entschluss gefasst hat, sich umzubringen?
Ganz ehrlich, sagt jemand so etwas zu dem Menschen, den er
am meisten liebt?« Sie sah Harms wieder mit diesem herausfordernden
und typischen Lisa-Santos-Blick an.
    »Und wenn die Autopsie und die Auswertung der KTU keinen weiteren Hinweis für eure doch etwas abwegige und für
meine Begriffe ziemlich weit hergeholte Theorie liefern und
der Selbstmord bestätigt wird?«, wich Harms der Frage aus.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet«, sagte Santos, ohne
sich von der Stelle zu rühren. »Würdest du Gerd zutrauen, dass
er seiner Frau etwa zweieinhalb Stunden vor seinem Tod sagt,
dass er sie liebt? Du magst das alles vielleicht für abwegig und
weit hergeholt halten ...«
    »Lisa, ich weiß nicht, was in Gerd vorgegangen ist. Ich weiß
nicht, was letzte Nacht passiert ist, ich weiß eigentlich überhaupt
nichts außer dem, was ich bis jetzt von Kurt und euch
erfahren habe. Ich kannte Gerd, aber ich kannte ihn nicht gut
genug, um ihn menschlich beurteilen zu können. Ich weiß nur,
dass er tot ist und ihr mir eine Menge Stoff zum Nachdenken
gegeben habt. Und nun noch mal zu meiner Frage: Was, wenn
weder die Autopsie noch die KTU einen Hinweis auf Fremdverschulden
erbringen und der Selbstmord bestätigt wird?«
    »Dann haben der oder die Killer perfekte Arbeit geleistet, oder
wir haben uns geirrt«, antwortete Santos mit stoischer Ruhe.
»Trotzdem glaub mir, Sören und ich wissen, dass wir recht haben.
Und glaub mir, wir werden Nina nicht im Stich lassen. Es
sei denn, du untersagst uns jegliche weiteren Ermittlungen.«
    »Auch wenn ich das täte, würdet ihr nicht auf mich hören. Außerdem
vertraue ich euch, auch wenn sich das meiste wie ein
schlechtes Märchen anhört. Vielleicht hat ja Uri Geller seine
magischen Kräfte walten lassen.«
    »Bitte, Volker, lass diese Witze, mir ist im Moment nicht danach
zumute«, sagte Henning barsch. »Wir sprechen gleich mit
Kurt, danach mit Gerds Kollegen. Angeblich war er letzte
Nacht bei einer Observierung eingesetzt. Wir werden es überprüfen.
Wir werden ganz viel zu überprüfen haben. Wir haben
doch dein Okay, oder?«
    »Wie könnte ich euch daran hindern?«, sagte Harms mit aufgesetzt ernster Miene. »Verschwindet, wirbelt aber noch nicht zu
viel Staub auf, denn sollte eure Theorie stimmen, dann haben
wir es möglicherweise mit einem sehr gefährlichen Gegner zu
tun. Und ihr mit einer Menge Überstunden.«
    »Könnte sein.«
    »Nein, nicht könnte, sondern ganz sicher. Wenn ein Mord derart
inszeniert wird, dann

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