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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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»Aber ...«
    »Kleiner Scherz. Um halb elf auf dem Parkplatz gegenüber der
St.-Johannis-Kirche. Sie beide allein.«
    »Wir werden da sein«, entgegnete Henning, und als nichts
mehr kam, drehte er sich um und sah nur noch viele Menschen,
darunter viele Schulkinder. »Sie ist weg.«
    »Die muss ja eine höllische Angst haben«, sagte Santos leise.
»Und mir kommt das gelinde ausgedrückt ziemlich unheimlich
vor. Wie in einem Agententhriller. Hast du so was schon
mal erlebt, ich meine, dass dich eine völlig fremde Frau anruft
und dir Infos zukommen lassen will?«
    »Nee, ist auch für mich das erste Mal. Was machen wir jetzt?«
    »Du hattest einen Plan ...«
    »Der gründlich über den Haufen geworfen wurde. Eigentlich
wollte ich noch mit Gerds Mutter sprechen, aber das verschieben
wir auf morgen oder übermorgen.«
    »Was erhoffst du dir von diesem Gespräch?«, fragte Santos,
während sie sich auf den Ausgang zubewegten.
    »Wenn ich das wüsste. Vielleicht hat er ihr gegenüber ja mal Andeutungen
gemacht und ... Aber falls wir eben nicht verarscht
wurden, wissen wir heute Abend schon mehr. Präsidium?«
    »Wenn's sein muss«, sagte Santos und stieg ins Auto. Keine
zehn Minuten später hielten sie vor dem Gebäudekomplex, in
dem die Kriminalpolizei untergebracht war.
    »Ich bin eigentlich todmüde«, meinte Henning, als sie nach
oben gingen. »Am liebsten würde ich mich für zwei oder drei
Stunden hinlegen.«
    »Mach doch. Volker wird nichts dagegen haben, nachdem du
dir die Nacht um die Ohren geschlagen hast.«
    »Ich sag nur noch schnell hallo und verschwinde dann. Ich halt
sonst den Abend nicht durch. Wer weiß, wie lange der dauert.
Außerdem brummt mir der Schädel wie verrückt.«
    »Kein Wunder, wenn du nachts nicht schläfst.«
    »Meinst du vielleicht, ich hab das freiwillig gemacht? Und außerdem
kommen mir nachts nun mal die besten Gedanken.
    Kann ich nichts für. Und bitte kein Wort zu Volker wegen
eben, nicht mal 'ne Andeutung.«
    »Für wie blöd hältst du mich eigentlich?«, sagte Santos und sah
Henning beinahe mitleidig an.
    »Du bist die klügste Frau, die ich kenne. Und die bezauberndste.
Ich schwöre es ohne gekreuzte Finger und Zehen.«
    »Es wurde auch mal Zeit, dass du das erkennst.«
     

MITTWOCH, 14.20 UHR
     
    Volker Harms saß in seinem Büro. Bei ihm waren zwei Männer,
die weder Henning noch Santos jemals zuvor gesehen hatten.
Sie wandten ihre Köpfe, und Harms winkte seine beiden
Beamten herbei.
    »Kommt rein. Darf ich vorstellen, Hauptkommissar Klose und
Hauptkommissar Lehmann vom LKA, Herr Henning und
Frau Santos. Holt euch Stühle und setzt euch zu uns, wir gehen
gerade den Fall Wegner durch.«
    »Hallo«, sagte Henning nur und begutachtete die beiden Fremden
für Sekundenbruchteile, bevor er mit Santos ins Nebenzimmer
ging, um die Stühle zu holen. »Was wollen die denn
hier?«, fragte er im Flüsterton.
    Santos zuckte mit den Schultern und sah ihn ratlos an. »Mich
interessiert viel mehr, was das LKA bei Volker will? Bei Kurt
würd ich's ja verstehen, aber ...«
    »Nicht jetzt, die werden sonst misstrauisch. Sei nur vorsichtig,
was du sagst. Dein erster Eindruck?«
    »Noch keiner. In einer Minute kann ich dir mehr sagen.«
    »Dazu wirst du in einer Minute keine Gelegenheit haben«, entgegnete
Henning.
    »Ich geb dir ein Zeichen mit dem Daumen.«
    »Und ich wollte nach Hause«, stöhnte Henning, als sie zurück
in Harms' Büro gingen und ihre Stühle an seine Seite stellten,
um Lehmann und Klose besser im Blick zu haben.
    »Du leitest die Ermittlungen im Fall Wegner?«, fragte Klose
mit sonorer Stimme, ein stämmiger Kerl mit breiten Schultern
und gewellten schwarzen Haaren, der den ganzen Stuhl ausfüllte
und selbst im Sitzen größer war als manch einer im Stehen,
während Lehmann eher schmächtig wirkte, mit einem
spitzen Kinn und Oberlippenbart, der ihn offenbar männlicher
machen sollte. Das Auffälligste war jedoch seine überproportional
lange Nase, und Henning fragte sich für einen Moment,
wie Lehmann es schaffte, seinen Schnauzer zu pflegen, ohne
sich dabei die Nasenspitze abzuschneiden. Seine stahlblauen
Augen musterten Henning und Santos.
    »Sind wir uns schon mal begegnet?«, fragte Henning.
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Klose.
    »Nun, dann schlage ich vor, dass wir es erst mal beim Sie belassen.
«
    »Oh, Entschuldigung für diesen Lapsus, der mir immer unterläuft,
wenn ich mit Kollegen zusammen bin, auch

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