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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ihrer Frage, was uns so sicher macht, dass Wegners
Mörder nicht aus dieser Grauzone kommt. Nun, weil Wegner
der erste Polizist seit einer halben Ewigkeit wäre, der wegen
seines Jobs umgebracht wurde. In den letzten zwanzig Jahren
gab es nur zwei oder drei Todesfälle, wo Beamte aus der OKAbteilung
im Dienst ums Leben kamen, aber keiner von ihnen
wurde umgebracht. Wegner stand zudem nicht an vorderster
Front, sondern wurde nur hin und wieder zur Unterstützung
angefordert.«
    »Was heißt hin und wieder?«, fragte Santos weiter.
»Okay, ich korrigiere mich. In letzter Zeit brauchten wir ihn
immer häufiger, weil unsere Kapazitäten einfach nicht ausreichten.
Aber um es salopp zu formulieren, er war nur ein
Mitläufer und kein Entscheider, und er hat auch nicht undercover
für uns gearbeitet. Das heißt, er stand nicht in der Schusslinie,
dafür haben wir unsere speziell ausgebildeten Leute.«
    »Sie haben vorhin von andern Bereichen gesprochen, die sich
immer mehr breitmachen. Um welche handelt es sich dabei?«
    »Menschenhandel, Waffenhandel, Schutzgelderpressungen,
Geldwäsche in ganz großem Stil, Wirtschaftskriminalität, gekoppelt
mit organisiertem Verbrechen und so weiter. Aber wie
schon erwähnt, wir kriegen immer nur die Kleinen, an die
Großen ist kein Rankommen. Haben wir damit Ihre Fragen
zufriedenstellend beantwortet?«
    »War nett, mit Ihnen zu plaudern«, entgegnete Henning,
ohne auf die Frage einzugehen. »Wenn wir Ihnen irgendwie
behilflich sein können, lassen Sie es uns wissen. Ich muss
mich leider gleich verabschieden, ein wichtiger Termin wartet
auf mich.«
    »Wir werden auf Ihr Angebot die Zusammenarbeit betreffend
gerne zurückkommen«, sagte Klose. »Vielleicht sogar schon
sehr bald. Ich muss das nur noch mit meinen Kollegen absprechen.
Aber nachdem ich jetzt so viel über Wegners Aktivitäten
bei uns preisgegeben habe, würde ich schon noch gerne ein
paar Worte zu Ihren bisherigen Erkenntnissen hören.«
Henning zuckte mit den Schultern, breitete die Arme aus und
meinte mit gespieltem Bedauern: »Da haben Sie leider Pech,
wir haben nämlich bisher gar nichts. Wir wissen lediglich, dass
es kein Suizid war, obwohl es so aussehen sollte. Aber der oder
die Täter sind stümperhaft vorgegangen, wie sich bei der Obduktion
rausstellte. Noch wissen wir nicht, wo wir ansetzen
sollen. Wir haben allerdings herausgefunden, dass er weit über
seine Verhältnisse gelebt hat, was selbst mir entgangen ist, und
ich kannte ihn seit ungefähr fünfzehn Jahren. Und da fragen
wir uns: Woher hatte er all das Geld?«
    Klose runzelte die Stirn. »Inwiefern lebte er über seine Verhältnisse?
«
    »Ganz einfach, er besaß mehr Geld, als er verdiente. Nicht einmal
seine Frau weiß, woher dieses Geld stammte. Sie kennen
seine Frau?«
    »Nein. Und er hat auch nie von ihr erzählt. Er war ohnehin
eher wortkarg.«
    »Da fällt mir ein, war heute Morgen so gegen sechs jemand von
Ihnen bei Wegner zu Hause und hat den BMW abgeholt, um
ihn in die Kriminaltechnik zu bringen?«
    »Was ? Warum soll einer von uns zu nachtschlafender Zeit...«
    »Es waren zwei Beamte, ein Mann und eine Frau, bei Nina
Wegner, haben sie aus dem Bett geklingelt und ihr gesagt, sie
müssten den Wagen zur KTU bringen. Da ist er aber nie eingetroffen, ich hab nämlich sofort dort angerufen. Fragt sich: Wer
war bei Frau Wegner, und wer hat sich als Polizeibeamte ausgegeben,
und wo ist der Wagen jetzt?«
    »Bei uns arbeiten nur zwei Frauen im Ermittlungsdienst...«
    »Und wie sehen die aus? Frau Wegner konnte beide Beamte
sehr gut beschreiben.«
    »Nikki ist etwa eins achtzig, kräftig gebaut, kurze hellbraune
Haare ...«
    »Das reicht schon, sie scheidet aus. Und die andere?«
    »Ist dienstlich in Albanien und kommt erst nächste Woche zurück.
Von uns kann's also keine gewesen sein.«
    »Okay. Wie gut kannten Sie Wegner und wie lange?«
    Klose sah Lehmann an und meinte nach einigen Sekunden:
»Gekannt haben wir uns schon seit Jahren, fragen Sie aber
nicht, seit wann genau. Und wie gut?« Er hob die Schultern.
»Mein Gott, nach dem, was Sie gerade eben berichtet haben,
offenbar nicht sehr gut. Was vermuten Sie denn, in was er dringesteckt
haben könnte?«
    »Ich vermute überhaupt nichts. Aber vielleicht finden wir es ja
gemeinsam heraus«, sagte Henning.
    »An uns soll es nicht liegen«, erwiderte Klose. »Nun, wir wollen
Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen, Sie haben noch
einen Termin,

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