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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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kurze rotblonde
Haare und blaue Augen. Er war sehr schlank und hatte etwas
Stechendes im Blick. Vom ersten Moment an war er mir unsympathisch.
    Sie war ein ganzes Stück kleiner, ziemlich dunkle
Haare, die knapp bis auf die Schultern fielen, braune oder grüne
Augen und recht attraktiv. Aber so genau hab ich mir die
auch nicht angeschaut.«
    »Haben sie gesagt, dass sie aus dem Präsidium oder vom LKA
kommen?«
    »Nein, nur, dass sie das Auto abholen wollen, um es in die Kriminaltechnik
zu bringen.«
    »Und du hast dich nicht gewundert, dass jemand morgens um
sechs vor deiner Tür steht? Ich meine, das Auto hätte auch
noch zwei oder drei Stunden länger warten können.«
    »Natürlich hab ich mich gewundert, aber ... Entschuldigung,
wenn ich mich falsch verhalten habe, das war nicht meine Absicht.
«
    »Wir machen dir doch keinen Vorwurf. Vielleicht gibt es ja
auch eine ganz simple Erklärung dafür.« Er wollte gerade noch
etwas hinzufügen, als sein Telefon klingelte. Er sah keine Nummer auf dem Display und meldete sich mit einem knappen
»Ja«.
    »Kommissar Henning?«, fragte eine weibliche Stimme mit
deutlich russischem Akzent.
    »Ja.«
    »Hören Sie mir gut zu und stellen Sie keine Fragen und antworten
Sie nur mit Ja oder Nein. Sind Sie allein?«
    »Nein.«
    »Ist Ihre Partnerin bei Ihnen?«
    »Ja.«
    »Noch jemand?«
    »Ja.«
    »Kann jemand mithören?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ein gutes Gedächtnis?«
    »Es geht.«
    »Dann rufen Sie mich um Punkt dreizehn Uhr unter folgender
Nummer an: 007812... Haben Sie's behalten?«
    »Moment, das sind mir doch zu viele Zahlen, ich muss es aufschreiben
«, sagte er und holte einen Kugelschreiber und einen
kleinen Notizblock aus seiner Jackeninnentasche.
    »Schreiben Sie so, dass es niemand außer Ihnen sieht. Sind Sie
bereit?«
    »Ja.« Henning hielt den Stift so, dass weder Nina noch Santos
erkennen konnten, was er aufschrieb.
    »007812... Punkt dreizehn Uhr. Es geht um Wegners Tod. Ich
verlasse mich auf Sie. Und sparen Sie sich die Mühe, herauszufinden,
wem die Nummer gehört, es ist sinnlos. Und bitte sprechen
Sie nicht mit Ihren Kollegen darüber, bis wir uns getroffen
haben, Frau Santos ausgenommen.« Sie legte auf, ohne eine
Erwiderung von Henning abzuwarten. Er steckte das Handy
und den Zettel ein.
    Santos fragte: »Wer war das?«
    »Volker. Wir müssen das mit dem Haus verschieben, wir sollen
zurück ins Präsidium kommen«, log er. »Ja, dann wollen wir
mal los. Ruf an, wenn wir irgendwas für dich tun können oder
falls dir noch etwas einfällt. Okay?«
    »Danke, aber ich werde schon zurechtkommen. Lasst mich
wissen, wenn ihr Neuigkeiten habt.«
    »So ganz leicht wird das nicht, weil wir dir wie gesagt über
laufende Ermittlungen keine Auskünfte geben dürfen.«
    »Aber in diesem Fall könnt ihr doch mal ein Auge zudrücken.«
    »Mal sehen, versprechen kann ich nichts«, erwiderte Henning.
»Du solltest dich ein bisschen ausruhen, du siehst ziemlich abgespannt
aus. Bis bald.«
    Nina begleitete Henning und Santos zur Tür, wartete, bis sie in
ihr Auto eingestiegen waren, winkte ihnen nach und ging zurück
ins Haus.
    Henning wendete, und Santos fragte: »Das eben war doch nicht
Volker.«
    »Nein, aber ich konnte es nicht vor Nina sagen. Ich soll um
eins eine Frau anrufen, die mir irgendwas über Gerd mitzuteilen
hat. Genauer gesagt über seinen Tod.«
    »Seine Bettgespielin?«
    »Woher soll ich das denn wissen?!«
    »Hallo, entspann dich.«
    »Ich bin entspannt.«
    »Na, dann sitzt wohl ein anderer Sören Henning neben mir«,
erwiderte Santos schmunzelnd.
    »Kann schon sein.«
    »Und weiter? Was hat diese Frau gesagt? Lass dir doch nicht
alles aus der Nase ziehen.«
    »Nichts - und weiter. Sie hat einen ziemlich starken russischen
Akzent, ganz anders als Nina. Ich sollte auf ihre Fragen nur
mit Ja oder Nein antworten, und dann hat sie mir eine Telefonnummer
gegeben. Ich lass mich einfach überraschen.«
    »Wir haben schon halb eins, und ich hab Hunger. Können wir
nicht noch kurz halten und uns was holen?«
    »Muss aber schnell gehen, ich will unsere geheimnisvolle Unbekannte
nicht warten lassen.«
    »Hat sie vom Handy oder Festnetz angerufen?«, fragte Santos.
»Kieler Nummer?«
    »Nee, fängt mit 007 an. James Bond lässt grüßen«, antwortete
er trocken.
    »007? Ist das nicht die Vorwahl von Russland?«
    »Keinen Schimmer. Ich ruf da gleich an, vorher will ich gar
nicht drüber nachdenken.«
    »Vielleicht ist es

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