Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
würde nicht nochmal schlafen, nicht in Arthurs Haus– und er würde Anna nicht bewegen, bevor sie nicht ein wenig geheilt war.
Er ging in die Küche und öffnete auf der Suche nach etwas Nützlichem verschiedene Schubladen.
» Charles?« Arthurs Stimme kam aus dem Raum, in dem er seine Schätze aufbewahrte.
» Ja«, antwortete er. » Ich suche nach etwas, womit ich Annas Handschellen aufbrechen kann. Du hast nicht zufällig einen Dietrich, oder?«
» Ich habe wahrscheinlich etwas, das funktionieren könnte«, sagte Arthur.
Charles hörte auf, die Küchenschublade zu durchwühlen, und hob den Kopf. Etwas in der Stimme des anderen Mannes war… seltsam.
Vielleicht bedeutete es nichts. Vielleicht. Er nahm sich ein Filetmesser aus dem Messerblock und ließ es in seine Jeanstasche gleiten.
» Das wäre toll.« Er achtete sorgfältig darauf, seine Kehle entspannt zu halten, so dass Arthur keinen Grund hatte zu denken, dass Charles irgendetwas bemerkt hatte. » Sie ist zäh, sie kommt schon damit klar– aber ich will sie runterhaben.« Er bewegte sich ohne Eile durch das dunkle Wohnzimmer… und witterte Sunnys Geruch, der noch an der Couch direkt neben ihm haftete.
Armes Ding. Er hatte sie nicht gut genug gekannt, um mehr zu empfinden als Mitleid. Kein Wunder, dass Arthur komisch war. Seltsamerweise war das Mitgefühl für Arthur um einiges ehrlicher als jede Form der Trauer, die er vielleicht für Sunny aufbringen konnte.
Er versuchte nicht daran zu denken, wie viel schlimmer es heute Nacht hätte kommen können. Anna hatten sie nur kidnappen wollen. Nicht umbringen.
Ihre Entführung hatte ihn wütend gemacht, so wütend, dass nicht einmal der Tod der drei Vampire ihn beruhigen konnte. Oder auch Bruder Wolf.
Wenn sie sie umgebracht hätten… dann wäre er ihr gefolgt. Er hielt inne, weil er das so vorher noch nicht erkannt hatte. Aber es machte ihm keine besonderen Sorgen. Wenn sie starb, würde er ihr folgen. So wie er ihr auch an jeden Ort gefolgt wäre, an den sie Anna gebracht hätten. Sie war sein, und er gehörte ihr.
» Charles?«
Sein Handy klingelte. » Ich komme gleich. Angus ruft an.«
Er öffnete das Gerät. » Ja?«
» Deine Anna lag goldrichtig. Ungefähr vor einer Stunde– eine Viertelstunde, nachdem das Putzkommando Chastels Haus verlassen hat– hatten wir die Polizei überall. Jemand hatte angerufen, um von Schreien zu berichten, von heulenden Hunden, Schüssen und einer ganzen Menge mehr. Sie haben Luminol mitgebracht– das Zeug, das anfängt zu glühen, wenn es auf Blut gesprüht wird. Wir schulden Moira eine Menge, denn sie haben überhaupt nichts gefunden. Die letzte Hexe, die wir hatten, hätte niemals so gut aufräumen können. Die Polizei nimmt den Laden immer noch auseinander– aber jetzt sind sie um einiges freundlicher.«
» Die Falle wurde zu spät ausgelöst«, sagte Charles– und war sich bewusst, dass Arthur in den Raum gekommen war, um mitzuhören.
» Ja.« Angus hielt kurz inne. » Und dein Geruch? Moira hat Kleidung in einem der… naja, unter den Körperteilen gefunden. Soweit wir sagen können, hat jemand die Kleider geklaut, die du zur Jagd getragen hast, hat sie einmal durch den Raum gezogen und dann dort gelassen.«
» Absichtlich.«
» Ohne Frage. Und jetzt kann dir nicht mal das Feenvolk etwas anhängen. Ich weiß, dass du die Jagdgründe in völlig anderer Kleidung verlassen hast.«
» Gut.«
» Und noch eine interessante Neuigkeit von einer anderen Front. Dieser Van? Die ortsansässigen Vampire, die die Aufräumaktion übernommen haben, haben den Stab erkannt, den du durch einen der Bösewichte gestoßen hast. Sie haben ihn als Zauberfänger bezeichnet.«
Charles runzelte die Stirn. » Zauberfänger?«
» Anscheinend Vampir-Hokuspokus. Sehr geheim– die Vampire hier wollen wirklich keine Schwierigkeiten mit deinem Vater, sonst hätten sie uns nicht so viel erzählt. Nur ein paar Vampire können sie anfertigen– und sie kosten einen Haufen Kohle. Wenn unsere fremden Vampire tatsächlich angeheuerte Söldner waren, dann waren sie erfolgreich und teuer, sonst hätten sie sich so etwas nicht leisten können. Anscheinend kann dieser Stab bis zu vier verschiedene Zauber in sich aufnehmen, und sein Besitzer kann ihn benutzen, um die Zauber anzuwenden, auch wenn er sonst nicht magiebegabt ist.«
» Das würde den Schattenzauber und den Schau-mich-nicht-an-Zauber erklären, den sie benutzt haben, als sie Anna das erste Mal angegriffen haben. Und dass sie
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