Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Flur saß. Er braucht noch ungefähr fünf Minuten. Während wir auf ihn warten und darauf, dass Tom sich beruhigt, warum erzählt mir nicht jemand, was meinen Wolf so verletzt hat?«
» Vampire«, sagte Anna. » Sechs– und sie haben gejagt wie ein Rudel.« Sie warf einen Blick zu Charles.
» Du meinst, so, als hätten sie schon früher zusammen gejagt«, sagte er. Charles wusste, dass seine ruhige Fassade glaubwürdig war, denn sie nickte sachlich.
» Genau«, sagte sie. » Sie haben sich nicht gegenseitig behindert, nicht einmal als fünf von ihnen sich gleichzeitig auf Tom gestürzt haben, nachdem sie Moira umgeworfen hatten. Sie hatten sich auf einer Kellertreppe versteckt und waren durch einen Schattenzauber verborgen. Er roch für mich nach Wolfsmagie– außer Vampire haben Zugang zum selben Zauber. Wenn Moira nicht die Sonne gerufen hätte, wären wir tot.«
Fünf gegen einen war schwierig, besonders gegen einen listigen alten Wolf wie Tom, der wusste, wie man die Schwächen der anderen bestmöglich ausnutzte. Und ein Schattenzauber… Anna hatte Recht, das klang wie ein jagendes Rudel– bis auf die Tatsache, dass sie von Vampiren sprachen.
» Es gibt vampirische Zauber, die unsere Magie nachahmen können«, sagte Angus. » Tom ist alt genug, um den Unterschied zu bemerken. Wenn er wieder klar denken kann, können wir ihn fragen. Ist das der Grund, warum du glaubst, dass sie von einem Wolf geschickt wurden?«
Anna nickte, aber Moira sagte: » Vampire stellen sich nicht leichtfertig Wölfen entgegen, zumindest nicht in dieser Stadt. Sie haben versucht, Anna zu entführen– und was sollte ein Vampir mit Charles’ Gefährtin wollen?«
Angus lächelte kalt. Die Wölfe hatten in Seattle schon seit Jahrzehnten die Oberhand. » Wenn die Vampir-Siedhe hier plötzlich feststellen sollte, dass sie Charles’ Gefährtin in Gewahrsam haben, dann würden sie sie mit einer Ehrengarde eskortieren, und ihr die Fingernägel maniküren, bevor sie sie mir zurückgeben– ohne ihr ein einziges Haar gekrümmt zu haben. Ich werde sicherlich ihren Meister anrufen, aber ich vermute, dass es Eindringlinge sind. Er sollte Bescheid wissen– und vielleicht hat er ja ein paar Namen für mich.«
» Einer davon war eine Frau mit Schuhgröße 37«, sagte Charles. » Aber ich glaube nicht, dass sie jemals wieder ein Problem für irgendjemanden darstellen wird.«
Moiras Part in der Geschichte beunruhigte ihn. Sie hatte Anna gerettet– aber… Er sah sie ernst an. » Hexe, ich habe noch nie von einer weißen Hexe gehört, die Sonnenlicht beschwören kann. Hexen sollten das nicht einmal können– sie kennen den Körper und den Geist, nicht die Elemente.«
» Ich habe kein Sonnenlicht gerufen«, blaffte sie, und reagierte damit seiner Meinung nach eher auf den Ton in seiner Stimme als auf seine Worte. » Ich habe nur dafür gesorgt, dass die Körper der Vampire glauben, ich hätte es getan– selbst die Leichen.« Sie wackelte mit den Fingern. » Zzzisch, und sie waren Staub oder rannten davon.«
» Das ist eine Menge Magie. Vampire haben eine ziemlich gute Abwehr– und dann hast du noch dafür gesorgt, dass die Blutspur auf fast einer Meile verschwand.«
» Sie ist eine weiße Hexe«, knurrte Angus.
Moira grinste bösartig. » Ich bin eine Mutantin, in Ordnung. Die arme kleine blinde weiße Hexe.«
» Opfer«, sagte Charles langsam. » Das ist die Macht, aus der Hexen ihre Kraft ziehen. Überwiegend opfern sie das Fleisch und das Blut anderer Leute– den Gerüchten nach ist einer der Gründe, warum Hexen Vertraute haben, die Tatsache, dass sie sie als größeres Opfer darbieten können– nicht nur den Tod des Tieres, sondern den Tod von jemandem, der der Hexe etwas bedeutet.«
» Du glaubst, dass ich Kätzchen töte, um Kraft für meine Zauber zu haben?« Ihre Stimme war bösartig, und trotz der nagenden Vermutung, dass etwas nicht stimmte, billigte Bruder Wolf sie.
Charles konnte es nicht auf sich beruhen lassen, nicht wenn Annas Sicherheit auf dem Spiel stand, aber die Zustimmung, die Bruder Wolf ausstrahlte, ließ ihn zögern. Es konnte auch eine andere Antwort geben. » Ich habe immer gehört, dass Selbstopferung auch ausreicht– zum Beispiel, wenn die Hexe ihr eigenes Blut verwendet–, um einem Zauber Macht zu verleihen, aber dass man damit schwer arbeiten kann.«
Die Hexe nahm ihre Sonnenbrille ab, und er sah, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Ein Auge war von Magie zerstört worden. Er
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