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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Katze ein. Ich lief ins Bad, übergab mich und ließ einen weiteren Anfall von Angstkrankheit über mich ergehen. Ich lag auf dem Boden und drückte mein eiskaltes Gesicht gegen die kühlen Kacheln, bis ich mich wieder bewegen konnte. Dann kroch ich in das vordere Zimmer, wo ich die Kiste hatte fallen lassen, froh, dass Shawn und Carrie Lynn noch in der Schule waren.
    Ich versuchte, den Deckel auf die Kiste zu legen, doch er fiel mir zweimal aus den Händen, so sehr musste ich um die arme Katze weinen. Vor Tränen konnte ich kaum sehen. Ich trug die Kiste zum äußersten Rand von Lydias Grundstück und grub dort ein Loch, in dem ich sie versenkte.
    Der Hals der Katze war mit einem Draht durchtrennt worden.
    In der Kiste war ein weißer Umschlag, der einen Zettel enthielt.
    Auf ihm stand: »Du fehlst mir.«
     
    Ich erledigte meine Zeitungsrunde und eilte anschließend zu den Scheunen, wo ich Stash traf. Er hatte darauf bestanden, dass Tante Lydia am Vormittag im Bett blieb und dort ihren Geburtstag feierte. Er würde später mit ihr zu einem »heißen Date« in einen Nachbarort fahren. Ich hatte mir in der Bibliothek freigenommen und war froh darüber. Ms. Cutter wollte früher schließen, damit sie ebenfalls an der Party teilnehmen konnte. Sie hatte Tante Lydia einen ganzen Stapel Klassiker
gekauft, den sie ihr mit einem Bücherbeutel schenken wollte, auf den sie Lydias Namen gestickt hatte.
    Stash würde Tante Lydia später unter dem Vorwand zur Scheune fahren, dass er dort ein Geschenk für sie habe.
    »Wahrscheinlich glaubt sie, ich hätte ihr einen Traktor gekauft«, brummte er kopfschüttelnd, während wir durch die Scheune liefen. Die Morgensonne fiel durch die Ritzen. Die Ladys gackerten, wenn wir ihnen die Eier wegnahmen.
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte ich. »Johnny Cain bringt nämlich seinen mit. Er will eine riesige rote Schleife um das Ding binden. Er meint, sie würde ihn für ihr hinteres Feld brauchen können.«
    Stash schüttelte den Kopf. »Ich kümmere mich schon um das hintere Feld. Weißt du, was ich dieser Frau zum Geburtstag schenke?«
    Nun schüttelte ich den Kopf.
    »Das hier.« Er stellte den Eierkorb auf dem Boden ab und griff in die Brusttasche seines Overalls.
    Es verschlug mir die Sprache.
    Es war ein Ring mit einem riesengroßen Diamanten.
     
    Nachdem ich kurz geduscht hatte, sagte ich Tante Lydia, ich würde mich mit Dean treffen. Es war das erste und einzige Mal, das ich sie anlog, aber mir fiel einfach keine andere Ausrede ein, die sie nicht sofort durchschauen würde. So würde sie denken, ich sei aufgeregt, weil Dean meine weiblichen Hormone und östrogengeplagten Hirnzellen durcheinanderbringe. Womit sie auch recht hatte.
    Aus dem Bett lächelte sie mich an und nickte anerkennend. Ihr kahler Kopf leuchtete. »Gut für dich, mein Mädchen«, sagte sie laut. Sie hatte einen guten Tag, ihre alte Energie kam zurück. »Dean Garrett ist ein echter Mann. Er ist wie dein Schokoladenfudge: fühlt sich herrlich an, weich und warm. Schmeckt herrlich. Und wenn man ihn eine Weile ruhen lässt,
wird er wunderbar hart. Außerdem kann man ihn gut aufbewahren.«
    Ich nickte. Ja, Dean war wirklich wie mein Schokoladenfudge.
    »Ich habe dir schon mal gesagt, dass er deine innere Kraftquelle berührt hat. Aber es gibt etwas, das du aus deinem Leben vertreiben musst! Es muss weg!«
    Vor der Schule hatte ich Buttermilchpfannkuchen für Shawn und Carrie Lynn gemacht. Tante Lydia aß mehrere davon. Mit Messer und Gabel stach sie in die Luft, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
    »Was denn? Was muss ich vertreiben?«
    »Deine Angst! Du hast Angst. Du hast Schiss vor Dean Garrett, vor dir selbst, vor deiner Vergangenheit und deiner Zukunft. Die Ängste nehmen überhand in deinem Körper, wie wilde Hündinnen.«
    Ich dachte darüber nach. Aber nicht sehr lange. Diese wilden Hündinnen kläfften und bellten in mir, um mich zu mahnen, dass ich in Sophies Bäckerei noch mehrere Kuchen glasieren musste. Das musste getan werden, wilde Hündinnen hin oder her. »Du hast recht, Tante Lydia. Die Angst tobt wirklich in mir wie wilde Hündinnen.«
    Sie legte Messer und Gabel zur Seite und nahm mich in den Arm. Lydia roch nach Buttermilch, nach Vanille und Kaffee und ein bisschen nach Marihuana. Ich drückte sie ebenfalls. »Aber das kann man dir nicht vorwerfen, Julia. Deine Kindheit war ein einziger Albtraum.« Sie küsste mich auf die Wange und redete dann zum ersten Mal etwas leiser mit mir. »Dean

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