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Spiel mir das Lied vom Glück

Spiel mir das Lied vom Glück

Titel: Spiel mir das Lied vom Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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Jeans, in der man ihre neue Figur bewundern konnte, und ein Karohemd. Ich war ähnlich gekleidet, nur hatte ich an meinem Hemd einen Knopf mehr offen gelassen. Schließlich war ich heute Abend verabredet.
    Katie flüsterte mir zu: »Hoffentlich hat sie nicht ihre gesamten Ersparnisse dafür aufgebraucht, Julia. Ich mache mir wirklich Sorgen! Caroline hat kein Geld zu verschenken. Nicht einen Cent!«
    Wenn Caroline Geld zu verschenken gehabt hätte, dann war es jetzt fort. Im Kofferraum waren Hunderte von gelben T-Shirts, die auf der Brust den Aufdruck »Herzlichen Glückwunsch, Lydia!« trugen.
    Mit Schwung drehte sich Caroline zum Anhänger um, ihr Rock wirbelte durch die Luft. »Und jetzt guckt mal, was ich noch habe!« Sie warf die Türen auf. Wir sahen Unmengen von gelben Cowboyhüten. Auf der Krempe stand »Bester Pokerspieler westlich von Mississippi«.
    »Und, was meint ihr?«, fragte Caroline.
    Katie brachte kein Wort heraus.
    Auch ich schwieg.
    Und dann lachten wir. Wir lachten und sahen zu, wie Caroline ein T-Shirt anzog und sich einen Hut aufsetzte. Wir lachten, als wir uns selbst umzogen, und wir lachten, als wir Shawn, Carrie Lynn und Katies Kinder in ihren T-Shirts sahen.
Und wir lachten immer noch, als Dave, Marie und Stashs Mitarbeiter ihre anzogen.
    »Das wird eine supergeile Feier«, sagte Dave grinsend. »Eine supergeile Feier.«
     
    Als Dean in Jeans, Stiefeln und Jeansjacke auftauchte, sah er so toll und zum Anbeißen aus, dass ich schier dahinschmolz. Er zog mich hinter die Bar, zupfte mir ein bisschen Stroh aus dem Haar und lächelte mich auf seine süße Weise an, als sei ich der einzige Mensch, der momentan in seiner Galaxie existierte. Er umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Hallo, Süße.«
    Süße
– na, das hörte sich schon mal gut an.
    »Danke, dass du gekommen bist.«
    »Danke, dass du mich eingeladen hast.« Zart und warm küsste er mich auf die Lippen, dann leidenschaftlicher. Er seufzte tief, dann löste er sich von mir. »Du hast mir gefehlt.«
    Er hatte mir so sehr gefehlt, wie mir meine Leber, meine Nieren oder mein Herz fehlen würden, aber das klang nicht gerade romantisch, deshalb erwiderte ich nur: »Du mir auch.«
    »Ich habe keine Lust mehr, in Portland zu wohnen.«
    Mit diesem Geständnis hatte ich nicht gerechnet. Ich antwortete wahrheitsgemäß: »Ich habe auch keine Lust mehr, dass du da wohnst.«
    Er nickte, und seine blauen Augen funkelten. »Darum müssen wir uns bald kümmern.«
    Was sollte ich darauf schon erwidern? »Hier ist die Luft besser.«
    Er lachte.
    »Nimmst du auch ein T-Shirt und einen Hut?« Ich hielt ihm beides hin. Meine Stimme bebte nervös, weil ich so glücklich war, ihn zu sehen. Ich kam mir total dumm vor.
    »Ja, mein Schatz, nehme ich.« Er beobachtete mich mit diesen blauen Augen, diesem intensiven Blick, der alles sah. »Hilf mir doch mal, das T-Shirt anzuziehen.«
    Ich musste grinsen und wollte gehen, weil allein der Gedanke, Dean Garrett halbnackt zu sehen, einfach zu verführerisch war, doch er zog mich an seine Brust, und ich ergab mich. Er drückte jede Kurve meines Körpers an sich. Ich küsste ihn, wie ich noch nie einen Mann geküsst hatte. Und als er sein Hemd auszog, damit er Tante Lydias gelbes Geburtstags-T-Shirt überstreifen konnte, und mich nochmal an sich drückte, fühlte ich mich, als hätte ich an dieser wunderbar muskulösen Brust endlich meine Heimat gefunden.
    Ja, eine große, warme, sichere Heimat.
    Hier, in Dean Garretts Armen.
     
    Es ist gar nicht so einfach, fünfhundert Menschen in einer Scheune zu verstecken. Noch schwieriger ist es, sie alle verstummen zu lassen, obwohl sie feiern wollen und deshalb neue strahlend gelbe T-Shirts und Hüte tragen. Doch wir schafften es.
    Wir hörten Stashs Pick-up. Ich mahnte alle, leise zu sein, alle mahnten sich untereinander, und als die Wagentüren zugeworfen wurden, war es mucksmäuschenstill. Wir hörten, wie Stash und Lydia in die dunkle Scheune traten.
    Ich hörte noch, dass Lydia sagte: »Ach, Stash, du alter Brummbär. Was wollen wir denn hier?«
    Und dann knipste jemand das Licht an, ein anderer schlug auf die Trommeln, und Hunderte von Gästen sprangen auf und riefen: »Überraschung!«
    Es war unglaublich.
    Tante Lydia fiel die Kinnlade herunter. Sie stand da und sah uns in den strahlend gelben Geburtstagsshirts und den gelben Cowboyhüten an, die sie zum besten Pokerspieler westlich von Mississippi erklärten.
    »Jetzt bin ich aber baff«, sagte sie

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