Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
standen am Straßenrand, wo alle und jeder sie sehen konnte. Cort Gamble hatte sie auf einem Motorrad auf dem Highway genommen und ihr am Straßenrand den Rest gegeben, und alles bloß, weil er eifersüchtig war.
Nur deswegen? An diesem Punkt war sie schon mal gewesen. Ab morgen würde er sie wieder wie Luft behandeln. Oder, noch schlimmer, als hätte sie ihn mit einer üblen Krankheit angesteckt.
Lieber Gott, was habe ich bloß getan?
Er kam zu ihr und streckte die Hand aus, um ihr Haar zu berühren.
Sie wich zurück. »Nicht.«
Ihre Knie zitterten, als sie wieder auf die Harley stieg. Sie setzte den Helm auf, zog sich den Rock runter und startete den Motor. Cort stand eine Weile da und sah ihr zu, bevor er sich auf das Motorrad zubewegte. Sie wartete, bis er saß und seine Hände an ihrer Taille hatte, ehe sie auf die leere rechte Spur bog.
Sag was. Sag mir, dass es Spaß gemacht hat. Irgendwas.
Cort schwieg auf der Fahrt zurück in den Garden District, und seine Hände lagen leicht und teilnahmslos an ihr. Terri hatte sich nie mehr gefreut, die Villa der Gambles zu erblicken, doch der Streifenwagen, der auf dem Bordstein parkte, ließ sie am Ende des Blocks anhalten.
Die Gelegenheit, ihren nackten Hintern einer Horde Uniformierter zu präsentieren, wollte sie lieber nicht wahrnehmen.
Die Harley hob sich ein Stück, als Cort abstieg und sich zu ihr umdrehte. In der Dunkelheit war seine Miene nicht auszumachen, doch seine Haltung wirkte angespannt.
Reue. Jetzt würde er ihr sagen, dass es ihm leidtat, und dann würde sie ihm den Kiefer brechen.
Terri löste die Fußbremse und fuhr los, ehe er ein Wort sagen konnte.
Gray stellte einen der beiden Styroporbecher, die er in der Hand hielt, der Assistentin des Marshals auf den Schreibtisch. »Café au lait ohne Zucker, richtig?«
»Oh, Dr. Huitt, das wäre doch nicht nötig gewesen.« Sally schenkte ihm ein verunsichertes Lächeln, um dann ein paar Papiere auf ihrem Tisch beiseitezuschieben. »Findet heute früh eine Besprechung statt? Ich war länger nicht da und bin nicht ganz auf dem Laufenden.«
»Nein, ich habe Ihnen den Kaffee ganz klar als Bestechung mitgebracht.« Er bemerkte den leichten Schatten unter ihren Augen und den sichtbaren Gewichtsverlust, und ihm fiel ein, dass die Assistentin des Marshals den Notruf von Ashleigh Bouchard entgegengenommen hatte. »Wie geht es Ihnen?«
»Besser«, bekannte Sally. »Detective Vincent hat mich vor ein paar Tagen angerufen, und wir haben stundenlang geredet. Das hat mir sehr geholfen.«
»Wegen Terri bin ich hier.« Er warf einen Blick auf die geschlossene Bürotür des Marshals. »Aber offiziell habe ich die Jane Doe aus dem Maskers identifiziert.«
»Ich frage mal nach.« Sally nahm den Hörer ab. Nachdem sie Gray angekündigt hatte, lauschte sie einen Moment und legte langsam wieder auf. »Der Marshal ist … beschäftigt. Kann er sie später anrufen?«
Gray wusste, dass Gamble nicht telefonierte, keine der Leitungen leuchtete. »Ist irgendjemand bei ihm?« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn das hier ein Film wäre, würde ich einfach reinplatzen, während Sie hinter mir herlaufen und mir sagen, dass ich da jetzt nicht rein könne. Wollen wir das tun?«
Sie nahm ein paar verschlossene Briefumschläge. »Ich glaube, ich muss mal die Post runterbringen.« Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln und verließ das Büro.
Gray betrat Gambles Büro und schloss die Tür hinter sich. »Ich liebe Ihre Assistentin, die übrigens gerade auf dem Weg zum Postzimmer ist. Wenn Jen im Herbst wieder aufs College geht, klau ich Ihnen Sally.«
Cort klappte eine Akte zu, in der er gelesen hatte, und sah ihn mit einem unverhohlen feindseligen Blick an. »Ich bin sehr beschäftigt, Doktor. Würden Sie es bitte kurz machen?«
Nein, das würde er nicht. »Sie bekommen noch eine Kopie des Berichts, aber die Jane Doe aus dem Maskers wurde als Luciana Belafini identifiziert, die Frau von Stephen Belafini, einem weiteren Opfer.« Er sah in Gambles kalten Augen die Erkenntnis aufflackern. »Wenn ich das richtig verstanden habe, waren Sie mit ihr früher mal näher befreundet.«
»Das ist richtig.«
»Ich habe physikalische Beweise gefunden, die eine Verbindung zwischen dem Bouchard- und dem Navarre-Mordfall herstellen. An beiden Tatorten wurden zwei Goldklumpen sichergestellt. Das Gold ist identisch: italienisch, vierundzwanzig Karat, sehr feine Qualität. Stammt wahrscheinlich von irgendeinem Schmuck.«
»Opfergaben.« Als
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