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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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»Er ist dein Vater, Therese.«
    »Dann soll er zu mir kommen.« Sie riss einen der Stühle an ihrem Küchentisch zurück und setzte sich darauf. »Zur Abwechslung kann er sich mal bei mir entschuldigen.«
    »Du weißt genau, dass er das nicht tun wird.« Jeneane legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Er ist ein Mann, Therese. Männer haben ihren Stolz.«
    »Frauen auch, Mama. Schade, dass du das nie gelernt hast.« Der Küchenstuhl wackelte, und Terris Kopf schnellte zurück, als ihre Mutter ihr eine Ohrfeige verpasste. Langsam hob sie eine Hand an ihre brennende Wange. »Weißt du, ich habe es lieber, wenn du heulst.«
    »Tut mir leid.« Erschrocken wich Jeneane zurück. »Das wollte ich nicht, cher, ich schwöre bei Gott, ich wollte nur … « Sie wühlte in ihrer Tasche nach dem Taschentuch, das sie immer bei sich hatte.
    »Sehen, ob Tante Roses Kerzen funktionieren?« Terri wies schwungvoll mit einer Hand Richtung Wohnzimmer. »Geh schon, zünd eine an. Ich könnte ihre Glücksbringer jetzt definitiv gebrauchen.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich mich nicht mehr zwischen euch beide schieben lasse.« Ihre Mutter schluchzte. »Ich hab’s ihm gesagt.«
    »Ich kann sehr gut erkennen, auf wessen Seite du stehst, kein Problem.« Terri setzte ihr Bier an und nahm noch einen großen Schluck. »Vielleicht solltest du mit deinem Anruf doch lieber bis Weihnachten warten.«
    Jeneane nahm das Taschentuch von ihren tränenüberströmten Augen und ließ es sinken. »Du bist wohl erst glücklich, wenn du diese Familie zerstört hast.«
    Terri fuhr mit dem Fingernagel über das Flaschenetikett. »Ich bin hier nicht die Zerstörerin, Mama.«
    »Ich kann nicht mehr hierherkommen.« Ihre Mutter faltete vorsichtig das feuchte Baumwollquadrat zusammen. »Er will es nicht, und er ist schließlich mein Ehemann.«
    »Besser du als ich.«
    »Was er auch immer gesagt oder getan hat, cher , er ist dein Vater, und du bist ihm sehr ähnlich.« Würdevoll schritt sie aus dem Haus.
    Terri horchte auf, als das Motorengeräusch des Impala erklang und sich dann entfernte, bevor sie die Arme auf den Tisch und den Kopf darauf legte. Ihre Mutter würde nicht wiederkommen, so viel war sicher. Wenn Jeneane eins war, dann loyal gegenüber ihrem Ehemann.
    Keiner der Verwandten – und es gab eine Menge von ihnen – hatte den Bruch zwischen Terri und ihrem Vater gutgeheißen. Unter Cajuns kam die Loyalität gegenüber ihresgleichen vor allem anderen, und Terri hatte dieses ungeschriebene Gesetz einmal zu oft verletzt. Zum Beispiel, als sie ihren Cousin Caine im Februar verhaftet hatte. Die halbe Familie hatte aufgehört, mit ihr zu sprechen. Sobald Jeneane jedem von diesem Besuch erzählt hatte, würde das sein Übriges tun.
    Terri würde im Clan nicht mehr willkommen sein. Sie war jetzt, inoffiziell, ganz allein auf der Welt.
    Sie schüttete drei Viertel des Biers in den Ausguss und ging ins Bad, um zu duschen. Alles, was sie tat, war automatisch und ohne nachzudenken. Als sie fertig war, zog sie ihren Bademantel an, ging ins Schlafzimmer und setzte sich auf die Bettkante. Sie zog die Nachttischschublade auf und holte die Pistole heraus, die sie dort aufbewahrte. Es war ihre Ersatzwaffe, eine Neunmillimeter mit leerem Ladestreifen.
    Terri drehte sie in ihren Händen und dachte daran, wie sie sie das letzte Mal gehalten hatte. Sie ließ nur Erinnerungen an wenige Augenblicke jener Nacht an sich heran. Schnappschüsse der eigentlichen Geschehnisse. Nie das Ganze. Nie alle Details.
    In dem Einzelbild der Erinnerung, das sie sich nun gestattete, befand Cort sich zwischen ihren Schenkeln. Er hatte hochgeblickt, sein Mund nass von ihr. Soll ich aufhören?
    Sie hatte die Neunmillimeter rausgeholt und auf seinen Kopf gezielt. Willst du sterben?
    Zum sechstausendsten Mal fragte sie sich, was sie in jener Nacht genau falsch gemacht hatte. Es gab viele Möglichkeiten. Cort hatte es vermutlich noch nie erlebt, dass eine seiner Debütantenfreundinnen damit gedroht hatte, ihn im Bett zu erschießen. Oder vielleicht war es der Sex gewesen. Terri hatte schon mit ein paar Kerlen was gehabt, sie war also keine Jungfrau mehr, aber sie war einfach zu geschockt gewesen, um sich beim ersten Mal viel um ihn zu kümmern. Soweit sie sich erinnerte, hatte sie hauptsächlich dagelegen und war völlig perplex über ihre erste Erfahrung mit multiplen Orgasmen – das ganze Ereignis war für sie mehr oder weniger ein andauernder Höhepunkt gewesen – , aber dennoch hatte sie ihn

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