Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer
geschwärzte Hand ein. »Sehr merkwürdig.«
»Haben Sie schon einen Stephen Belafini identifiziert?« Sobald Cort die Bestätigung hatte, konnte er mit Sebastien Ruel sprechen und herausfinden, welche Ermittlungen bei der OCU gegen Frank liefen.
»Heute früh erst.« Gray kam auf die Beine und schenkte Cort seine ganze Aufmerksamkeit. »Sie kennen ihn?«
»Nein.« Sein Blick fiel auf den roten Beutel, und eine Welle des Mitgefühls überkam ihn. »Wie werden Sie sie identifizieren?«
»Fingerabdrücke gibt es nicht mehr, also versuchen wir es über die Zähne. Ich werde bei den Familien der anderen Opfer nachfragen, ob jemand eine Ehefrau oder Freundin vermisst.« Etwas schien sein Interesse zu wecken, und ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Entschuldigen Sie mich.«
Cort beobachtete, wie Huitt Terri Vincent auf ihrem Weg ins Gebäude abfing. Sie wirkte erst überrascht, dann erfreut, ihn zu sehen. Kurze Zeit später gingen sie zusammen raus, tief in eine Diskussion versunken.
Huitt und Terry scherzten und lachten wahrscheinlich viel miteinander, aber Cort konnte die Anziehung zwischen ihnen nicht erkennen. Terri war eine leidenschaftliche und gefühlsbetonte Liebhaberin. Huitt war viel zu locker für sie. Der Pathologe mochte gut aussehend sein, aber im Bett würde er sie zu Tode langweilen.
Schlief sie mit ihm? Waren sie schon so weit? Cort musterte den anderen Mann. Huitt war gut in Form und fast genauso groß und schwer wie er selbst, aber er hatte nicht dieselbe angriffslustige Ausstrahlung. Das hatten Jungs von der Westküste nie. Cort war sich ziemlich sicher, dass er ihn mit zwei Handgriffen niederstrecken konnte. Vielleicht sogar nur mit einem.
»Marshal?«
»Was?« Er drehte den Kopf und sah Gil hinter sich herumstehen. »Entschuldigung, ich war gerade … « … d abei, in Gedanken in einen kalifornischen Arsch zu treten. Er bemühte sich bewusst, seine zu Fäusten geballten Hände zu entspannen. »Irgendwas Neues für mich?«
»Wir tragen alles Schicht für Schicht ab, aber überall ist Kerosin. Ich werde mal den Technikraum überprüfen«, sagte Gil und zeigte ihm den Raum auf einer Grundrisszeichnung des Lokals. »Wir gehen davon aus, dass sich jemand an der Sprinkleranlage zu schaffen gemacht hat, aber das Komische ist, dass alle Deckenventile hier draußen offen sind. Die Anlage war in Betrieb.«
»Wann wurde sie das letzte Mal überprüft?«
»Ob du es glaubst oder nicht – vor zwei Wochen. Das Wasserwerk hat nach einem Wasserrohrbruch zwei Blocks weiter eine Inspektion durchgeführt. Sie haben die Fühler und Pumpen überprüft, und der Bericht, den sie mir geschickt haben, hat bestätigt, dass alles einwandfrei funktioniert hat. Sie wurde erst vor fünf Monaten installiert, es gab also eigentlich keinen Grund, dass sie ausfiel.«
»Vielleicht ist sie das auch nicht.« Als er sich auf dem Gelände umsah, fühlte Cort sein Blut in den Adern gefrieren. Das Einzige, was an dem Feuer seltsam gewesen war, waren die Schnelligkeit, mit der es sich ausgebreitet hatte, sowie die starke Hitze gewesen. Als hätte jemand Raketentreibstoff verwendet. Plötzlich schien der Kerosingeruch noch viel stärker zu sein. »Habt ihr die Versorgungsanlage im Technikraum überprüft?«
»Warum sollten wir die … ?« Gils Augen traten hervor. »Ach du Scheiße.«
»Räum das Gelände und ruf einen Löschzug.« Cort verließ das Chefbüro und lief auf den Technikraum zu.
»Alle mal herhören«, rief Gil hinter ihm. »Wir haben eine potenzielle Gefahrensituation und evakuieren das Gebäude. Bitte gehen Sie sofort nach draußen.«
6
»Ich habe dir von allen Berichten, die ich ans Morddezernat geschickt habe, Kopien gemacht«, sagte Gray zu Terri, als sie zu seinem Van hinausgingen. »Fehlt noch einer über die letzte Jane Doe, aber alle anderen konnten identifiziert werden. Dein Kumpel, der Marshal, schien sich für Stephen Belafini zu interessieren.«
Terri runzelte die Stirn. Musste Cort sich ausgerechnet nach Belafinis Sohn erkundigen, wenn Ruel nach irgendeiner Verbindung suchte? Das Blöde daran war, dass sie Cort nicht davor warnen konnte. »Er behält gern den Überblick über die Einzelheiten.«
Gray schloss den Transporter auf und griff nach einem großen Umschlag darin. »Ich hatte das Gefühl, dass er mir außerdem gern die Zähne einschlagen würde, jedes Mal, wenn ich meinen Mund aufmachte.«
Sie zuckte die Achseln. »So ist er bei jedem.«
»Nicht bei jedem, nur bei deinem neuen
Weitere Kostenlose Bücher