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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Gamble es gehört haben, aber bis jetzt war es immer noch nicht erwähnt worden.
    Vielleicht hätte er Kopien des Bandes an alle Zeitungen schicken sollen. Dann hätte die Polizei es nicht zurückhalten können. Er bremste wegen eines Busses und sah eine metergroße Werbung für das Team der Live Spot Eight News . Ganz vorne in der Gruppe gut aussehender Nachrichtensprecher war eine einzige Frau zu sehen, bekleidet mit einem weißen Leinenkostüm. Patricia Brown. Er erinnerte sich, dass er sie gesehen hatte, als sie vom Maskers berichtete.
    Patricia trug zu viel Make-up, und ihre dunklen Augen standen einen Tick zu eng beieinander. Er konnte sehen, dass ihre Nase und ihr Kinn von einem Skalpell in Form gebracht worden waren – sie passten nicht zu ihrem Gesicht – , aber ihre seidige Haarpracht war von der Farbe lodernden Feuers.
    Das musste ein Zeichen Gottes sein.
    Er hielt an einer Telefonzelle vor einem Lebensmittelgeschäft an, und nach einem Blick in die abgenutzten Gelben Seiten, die an einem fleckigen Plastikschutz darunter hingen, wählte er die Nummer für Hinweise auf Verbrechen bei Live Spot Eight .
    »Ich würde gern Patricia Brown sprechen«, sagte er zu der Telefonistin, die sich meldete.
    »Miss Brown nimmt Anrufe nicht persönlich entgegen«, wurde ihm gesagt, »aber ich kann gerne Ihre Informationen an sie weiterleiten.«
    Es war ärgerlich, was er auf seiner Gottesmission alles zu erdulden hatte. Er wünschte sich oft, übermenschliche Kräfte zu haben, damit er jeden niederschmettern konnte, der ihm im Weg stand.
    Geduld. Man kann nicht ernten, was man nicht gesät hat. »Ich weigere mich, mit irgendjemand anderem als mit Miss Brown zu reden. Sie können ihr sagen, dass es um einen Beweis im Ashleigh-Bouchard-Fall geht, den die Polizei zurückhält. Eine Stellungnahme vom Mörder selbst.«
    Er wurde für drei Minuten in die Warteschlange gelegt und war kurz davor aufzulegen, als sich eine atemlose Frau meldete. »Hier ist Patricia Brown. Sie sagen, Sie haben Informationen über den Mörder von Ashleigh Bouchard?«
    »Ja, Miss Brown.« Er lächelte. »Ich bin der Mann, der sie umgebracht hat.«
    Mehrere Stunden später war Terri bereit – bereit, sich in den Politessendienst versetzen zu lassen, jeden Strafzettel der ganzen Stadt abzutippen, ihre Dienstmarke abzugeben oder, falls nötig, Andre Moreau die Kniescheiben wegzuschießen.
    Sie wäre bereit für alles, was dieser Folter ein Ende setzen würde.
    »Halten Sie bitte still«, sagte die Chinesin zum fünften oder sechsten Mal, während sie ihr Holzstäbchen unter die Fingernägel schob.
    Terri hörte auf zu zappeln. Andre hatte sie vor zwei Stunden in eine Art Zahnarztstuhl gesetzt und zwei Frauen und einen Mann auf sie losgelassen, die sie komplett umarbeiteten. So fühlte es sich zumindest an.
    »Was tun Sie da?«, fragte sie die Kosmetikerin, die begonnen hatte, Terris Handballen abzuschmirgeln.
    »Sie haben Hornhaut.«
    »Ja, und ich brauch sie zum … au!« Der Mann riss wieder an ihrem Haar. Er hatte es schon mit einer zum Himmel stinkenden Flüssigkeit bestrichen und befestigte irgendwas darin. »Schneiden Sie das nachher raus?«
    »Ich schneide, wenn ich mit der Farbe fertig bin«, teilte er ihr mit näselnder Stimme mit. »Nicht reden, sonst platzt Ihre Maske.« Er prüfte die dicke Pampe, die er ihr ins Gesicht geschmiert hatte, indem er ihr den Finger in die Wange bohrte.
    »Die wird nicht das Einzige sein, was hier platzt, Kumpel.« Etwas Heißes, Raues berührte sie an den Zehen, und Terri zuckte mit dem Fuß. »Was zum Henker ist das?«
    »Bimsstein«, sagte die zweite Frau und umklammerte mit der Hand Terris Fußgelenk. »Ihre Füße sind ein Albtraum. Sind Sie Ihr Leben lang barfuß gelaufen?«
    Jetzt reichte es. Sie konnte Andre nicht sehen, aber sie hörte seine Stimme ganz in der Nähe. Er zankte sich mit jemandem über Rocklängen und Korsetts herum.
    »Hey, Andre«, rief Terri. »Ich brauch ’ne Zigarettenpause.«
    Er hörte auf zu streiten und stieß einen unkontrollierten Laut aus. »Ich habe Ihnen doch gesagt, keine Pausen, keine Zigaretten, Detective.«
    »Na gut, dann muss ich mal pinkeln.«
    Andre tauchte über ihr auf, das Gesicht so verzogen, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Eine Dame verkündet nicht lauthals ihre dringenden Bedürfnisse. Sie entschuldigt sich höflich.«
    Das machte er schon den ganzen Nachmittag – sie belehren, wie eine Dame etwas sagte –, und zwar jedes Mal, wenn sie den Mund

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