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Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer - Viehl, L: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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aufmachte. Sie hatte die Nase gründlich voll davon.
    »Oh, Entschuldigung, dass ich geboren wurde.« Sie schüttelte ihre persönlichen Folterknechte von Händen und Füßen ab und setzte sich auf. »Wo ist das Klo?«
    Der ältere Mann presste sich mit den Fingern die Nasenwurzel zusammen. »Würden Sie mir bitte sagen, wo ich mir die Nase pudern kann?«
    »Was? Wissen Sie das denn nicht?« Sie stieg vom Stuhl und riss sich den Plastikumhang herunter, in den sie sie quasi eingesponnen hatten.
    »So fragt man nach der Richtung.«
    »So fragen Sie vielleicht nach der Richtung. Ich muss meine Nase nicht pudern. Also, wo ist sie?«
    »Kennen Sie die vier Attribute einer schönen Frau, Detective?«, fragte Andre. »Aufrichtigkeit, Schlichtheit, Mitgefühl und Heiterkeit. Emily Post.«
    Schon wieder dieser Emily-Scheiß. Der Alte warf schon die ganze Zeit damit um sich, als hätte sie auch das Evangelium geschrieben.
    Aber da konnte sie mithalten. »Ganz aufrichtig : Ich muss schlicht pinkeln. Sie haben mein vollstes Mitgefühl , wenn ich Ihnen Ihre Heiterkeit vermassle, aber wenn Sie mir nicht schleunigst sagen, wo der Pott ist, müssen Sie den gottverdammten Boden aufwischen.«
    Er seufzte und zeigte zum anderen Ende des Raums. »Links hinter dem Ständer mit Ballkleidern. Vergessen Sie nicht abzuziehen.«
    Terri stampfte entnervt nach hinten in den geziert femininen Toilettenraum und knallte schnaubend die Tür hinter sich zu. Und kreischte.
    »Was ist los?« Andre war eine Sekunde später bei ihr. »Haben Sie sich verletzt? Sind Sie hingefallen?«
    »Heiliges Kanonenrohr, was haben Sie mit mir gemacht?« Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie ihr Spiegelbild in dem goldgerahmten Oval sah. Ihr Haar war mit Streifen aus Alufolie gespickt und ihr Gesicht mit grünem Morast bedeckt, der angetrocknet war und schon abzubröckeln begann. »Ich denk, ich soll wie ’ne Schickimickitussi aussehen, und nicht wie das Monster aus dem Sumpf!«
    »Um Himmels willen.« An die Tür gelehnt sackte er zusammen. »Man könnte meinen, Sie hätten noch nie eine Strähnchenbehandlung oder eine Gesichtsmaske gesehen.«
    »Eine was ?«
    »Nichts anfassen. Beeilen Sie sich einfach und pin… benutzen Sie die sanitären Anlagen.« Andre verließ den Raum.
    Während Terri die sanitären Anlagen benutzte, starrte sie auf ihre Hände. Die Chinesin hatte ihre Fingernägel mit ihren Stäbchen und ihrem Sandpapier total ruiniert. Sie waren jetzt ganz rau auf der Oberfläche. Ihre Füße wollte sie sich gar nicht erst ansehen. Ihr hatten ihre Füße gefallen.
    Frauen bezahlen tatsächlich Geld dafür, dass man ihnen das antut?
    Sie brauchte eine Zigarette, und zwar dringend, aber ihr Reservepäckchen war draußen an ihrem Motorrad.
    Hier lief was gehörig schief. Sie musste hier raus, bevor die noch bleibende Schäden anrichteten.
    Als sie im Bad fertig war, ging sie raus und machte Andre ausfindig, der in seinem Büro saß. Auf seinem Schreibtisch stand ein volles Glas Wasser und eine Packung Aspirin.
    Sie fragte sich, ob sie wohl eine der Tabletten abstauben konnte. »Ich muss mal an die frische Luft. Sagen Sie denen, dass sie mir das Zeug abwaschen sollen, damit ich rausgehen kann, ohne einen Auflauf zu verursachen.«
    »Sie gehen nicht raus, und Sie werden nicht rauchen.« Er nahm zwei Tabletten und spülte sie mit Wasser hinunter. »Sie bleiben hier, bis wir fertig sind.«
    »Einen Scheiß werde ich.«
    Er knallte die Packung auf den Tisch. »Bitte hören Sie auf, in jedem zweiten Satz das Wort Scheiße oder eine der unzähligen Variationen davon zu benutzen. Es ist kein Synonym für alles, was Sie nicht kennen oder verstehen, was offensichtlich alles außerhalb der Welt des Gesetzesvollzugs ist.«
    Sie griff nach der Packung und schluckte trocken zwei Aspirin hinunter. »Hören Sie, alter Mann, ich weiß Ihre Bemühungen zu schätzen … « Er warf ihr einen übertrieben ironischen Blick zu. »Okay, dann weiß ich Ihre Bemühungen eben nicht zu schätzen.« Sie griff in ihre Jackentasche. »Aber wenn ich nicht in den nächsten fünf Minuten eine Zigarette bekomme, könnte ich … jemanden … erschießen … « Sie stutzte und riss ihre Jacke auf, um auf ihr leeres Schulterhalfter zu starren. »Wo zum Teufel ist meine Pistole?«
    »Reine Vorsichtsmaßnahme.« Andre stand auf und zeigte auf seine wartenden Verschönerungskünstler. »Wenn Sie ein braves Mädchen sind, bekommen Sie sie zurück, wenn wir fertig

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