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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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jedoch schmolz er inzwischen. »Dann sollten Sie sich etwas beeilen. Roarke ist in spätestens einer Stunde da.«
    Und sie würde jede Minute dieser Stunde brauchen, dachte er, ließ sie aber endlich allein.
    Als er heimkam, war er in Gedanken noch immer beim Geschäft. Bei der letzten Besprechung dieses Tages war es um ein Textilkonglomerat gegangen, das einen Käufer suchte, und er musste entscheiden, wie groß sein Interesse an einer Übernahme war.
    Die Führung des Unternehmens und der meisten Tochterfirmen war äußerst nachlässig gewesen. Roarke hasste Nachlässigkeit und hatte den Leuten deshalb ein geradezu beleidigend niedriges Angebot gemacht.
    Die Tatsache, dass sie nicht im Geringsten beleidigt gewesen waren, hatte ihn in Alarmstimmung versetzt. Er müsste sich noch eingehender mit der Firma befassen, bevor er die nächsten Schritte unternahm.
    Das Problem lag vermutlich in einer ihrer beiden extraterrestrischen Fertigungsstätten. Vielleicht lohnte es sich, kurz dorthin zu reisen und sich die Sache einmal mit eigenen Augen anzusehen.
    Es hatte eine Zeit gegeben, in der er einfach ein paar andere Termine verschoben und losgeflogen wäre.
    Doch seit einem Jahr fand er zunehmend weniger Gefallen daran, nur für kürzeste Zeit geschäftlich unterwegs zu sein.
    Er hatte Wurzeln geschlagen, dachte er amüsiert.
    Auf dem Weg zu seinem Arbeitszimmer schaute er in Eves Büro, bemerkte überrascht, dass sie nicht mit Ermittlungen in ihrem neuesten Fall beschäftigt war, trat neugierig vor den Hausscanner und fragte: »Wo ist Eve?«
    Eve ist derzeit im dritten Stock des Südflügels in Salon vier.
    »Was zum Teufel macht sie da?«
    Soll der Monitor eingeschaltet werden?
    »Nein, ich gehe hin und gucke nach.«
    Nie zuvor hatte sie auch nur das mindeste Interesse an diesem Bereich des Gebäudes gezeigt. Nie zuvor hatte sie einen der Salons betreten, wenn sie nicht von ihm dazu gezwungen, verführt oder mit irgendwelchen Tricks geködert worden war.
    Ihm kam der Gedanke, dass es nett wäre, dort mit ihr zu essen, bei einer Falsche Wein zu entspannen und für kurze Zeit den Alltag zu vergessen.
    Wahrscheinlich müsste er sie dazu mühsam überreden.
    Mit diesem Gedanken trat er durch die Tür des Raums. Wenn sie in seine Richtung gesehen hätte, hätte sie einen der seltenen Momente miterleben dürfen, in dem ihrem Gatten vor Staunen die Kinnlade herunterfiel.
    Erhellt wurde das Zimmer vom Schein Dutzender von weißen Kerzen. Der zarte Duft unzähliger langstieliger silbrigweißer Rosen mischte sich mit dem Geruch des Wachses, auf dem Tisch glitzerte Kristall, schimmerten Porzellan und Silber, und sanfte Harfenklänge schwebten durch die Luft.
    Inmitten all der Schönheit stand Eve in einem leuchtend roten, schulterfreien Kleid, das seidenweich wie die hungrigen Hände eines sehnsüchtigen Geliebten an ihrem schlanken Leib herunterglitt.
    Mit vor Aufregung geröteten Wangen und blitzenden Augen löste sie den Draht, der den Korken in einer Champagnerflasche hielt.
    »Entschuldigung.« Ihre wunderbaren Schultern zuckten, was jedoch das einzig sichtbare Zeichen ihrer Überraschung war. »Ich suche meine Frau.«
    Schmetterlinge flatterten in ihrem Magen, doch sie drehte sich lächelnd zu ihm um. Sein Gesicht war wie für Kerzenschein und knisterndes Kaminfeuer gemacht. Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, geriet ihr Blut in Wallung, dachte sie, sagte jedoch nichts weiter als: »Hi.«
    »Hallo.« Während er auf sie zuging, blickte er sich um. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ich habe unser Abendessen vorbereitet.«
    »Unser Abendessen«, wiederholte er und musterte sie aus zusammengekniffenen Augen. »Was hast du angestellt? Du bist doch wohl nicht verletzt?«
    »Nein. Es geht mir gut.« Unbeirrt lächelnd öffnete sie die Flasche und atmete, als sich der kostbare Champagner nicht in einer Fontäne über ihrem Kleid ergoss, erleichtert auf.
    Sie schenkte ihnen beiden ein, doch er runzelte die Stirn und erkundigte sich: »Okay, was willst du?«
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass ich es erkenne, wenn man mir eine Falle stellt. Also, raus mit der Sprache.«
    Ihr Lächeln geriet ins Wanken, statt ihn jedoch wütend anzublitzen, hielt sie sich an ihren Plan, drückte ihm eine der Champagnerflöten in die Hand und stieß vorsichtig mit ihm an. »Kann ich nicht einfach mal ein nettes Abendessen für uns beide vorbereiten, ohne dass du mir irgendwelche Hintergedanken dabei unterjubeln willst?«
    Er dachte kurz

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