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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Lieutenant Sugar«, meinte er und tätschelte ihr sanft den Fuß. »Ich finde Sie meistens ebenfalls sehr nett.«
    Der Albtraum setzte ein. Sie hätte es wissen müssen, dass der Albtraum kommen würde. Areenas Worte von Träumen und Blut und Entsetzen hatten ihn ausgelöst.
    Sie sah ihn ins Zimmer kommen. Ihren Vater. In den schrecklichen kleinen Raum in Dallas, in dem man selbst bei voll aufgedrehter Heizung so entsetzlich fror. Doch als sie ihn sah, als sie ihn roch, als sie merkte, dass er zwar getrunken hatte, aber nicht genug, brach der Schweiß auf ihren kalten Armen aus.
    Sie ließ das Messer fallen. Sie war so hungrig gewesen, dass sie es gewagt hatte, auf die Suche nach etwas Essbarem zu gehen. Einem kleinen Stückchen Käse, weiter nichts. Das Messer fiel ihr aus der Hand und brauchte Tage, Jahre, Jahrhunderte, bis es auf der Erde aufkam. Und in ihrem Traum war das Klirren, mit dem es auf den Boden fiel, so laut wie ein Donner und hallte endlos in ihren Ohren nach.
    Während er auf sie zukam, tauchte das rote Licht des Schildes gegenüber sein Gesicht abwechselnd in rotes, weißes, rotes Licht.
    Bitte nicht bitte nicht bitte nicht.
    Doch ihr Flehen hatte ihr niemals etwas genützt.
    Es würde wieder passieren, wieder und wieder und wieder. Der Schmerz, als er ihr beinahe lässig eine Ohrfeige verpasste. Als sie so schwer auf dem Boden auftraf, dass ihre Knochen aneinander schlugen. Und dann sein Gewicht, als er sich auf sie schob.
    »Eve. Beruhig dich. Eve, komm zu mir zurück. Du bist zu Hause.«
    Ihre Kehle brannte, und sie kämpfte verzweifelt gegen die Arme, die sie hielten. Plötzlich aber wurde ihr bewusst, dass dies Roarkes warme, ruhige, wunderbare Stimme war, dass sie tatsächlich geborgen war.
    »So ist's recht. Halt dich an mir fest.« Er zog sie eng an seine Brust und wiegte sie zärtlich, bis die Schauder verebbten. »Jetzt ist alles gut.«
    »Lass mich nicht los.«
    »Nein. Bestimmt nicht.« Er küsste sie auf die Schläfe …
    … und als sie am Morgen erwachte und der Traum nur noch eine vage Erinnerung war, hielt er sie immer noch fest umschlungen.

7
    E ve schaffte es noch früher als ihre Assistentin aufs Revier. Auch wenn sie eine ganze Stunde Schlaf dafür geopfert hatte, war sie absichtlich so früh, weil sie hoffte, dass sie ihren Bericht aktualisieren und zu den Akten geben könnte, ehe Peabody erschien. Mit ein bisschen Glück käme es auf diese Weise zu keiner Charles Monroe betreffenden Diskussion.
    Trotz der frühen Stunde herrschte auf der Wache bereits reger Betrieb. Detective Zenos Frau war in der Nacht von einem Mädchen entbunden worden, und er hatte aus diesem Anlass zwei Dutzend frische Gebäckteilchen mitgebracht. Da Eve die Gefräßigkeit ihrer Kollegen kannte, schnappte sie sich schnell eins davon.
    »Und wer hat die Wette, wann das Baby kommt, gewonnen?«
    »Ich.« Baxter schob sich grinsend eine mit Brombeergelee gefüllte Zimtschnecke in den Mund. »Sechshundertdreißig Dollar.«
    »Verdammt. Ich habe noch nie gewonnen.« Um sich zu trösten, nahm sich Eve noch einen Krapfen, biss herzhaft hinein und dachte, der gute alte Baxter . Er konnte einem total auf die Nerven gehen, aber er war gründlich und achtete bei der Arbeit stets sorgsam auf Details.
    Er war genau der Richtige. »Sieht aus, als wäre dies Ihr Glückstag.«
    »Allerdings. Ich habe ein Auge auf diese neue Auto-Entertainmentanlage geworfen, und mit den sechs Scheinchen ist das Ding bereits so gut wie in meine Kiste eingebaut.«
    »Super, Baxter, aber ich meine, dass dies wirklich Ihr Glückstag ist.« Sie zog die Diskette mit den Namen sämtlicher Zeugen im Mordfall Draco aus der Tasche und hielt sie ihm hin. »Sie haben das große Los gezogen. Sie dürfen nämlich die Zeugen im Fall Draco überprüfen. Wir haben fast dreitausend Namen. Trommeln Sie ein paar andere Detectives und, wenn nötig, ein paar uniformierte Beamte zusammen und lassen Sie die Leute befragen. Wäre schön, wenn Sie es schaffen würden, die Zahl der Namen bis Ende der Woche zu halbieren.«
    Er schnaubte verächtlich auf. »Haha, wirklich witzig, Dallas.«
    »Ich habe Anweisung von Whitney, jemanden für diese Aufgabe zu suchen. Und das habe ich gerade getan. Sie sind derjenige, den ich dafür gefunden habe, Baxter.«
    »Das ist ja wohl nicht wahr.« Als sie die Diskette auf seinen Schreibtisch warf, starrte er sie entgeistert an. »Das können Sie mir doch nicht antun.«
    »Ich kann, und ich habe es getan. Sie krümeln Ihren

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