Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
dafür gekauft? Bloßen Sex oder eventuell eine ganze Übernachtung?«
    Er starrte in sein Weinglas, und als er sie wieder ansah, war seine Miene merklich abgekühlt. »Darauf muss ich Ihnen keine Antwort geben. Und werde es auch gewiss nicht tun.«
    »Ich ermittele in einem Mordfall. Ich kann Sie zu einem Gespräch auf das Revier bestellen.«
    »Ja, das können Sie. Und, werden Sie das tun?«
    »Sie machen es mir schwer.« Sie stellte ihren Kaffee auf die Anrichte und marschierte auf dem schmalen Streifen zwischen Wand und Esstisch auf und ab. »Schlimm genug, dass ich Sie in meinem Bericht erwähnen muss. Aber wenn Sie mich zwingen, Sie auf die Wache zu bestellen, wird das Ganze offiziell. Dann bekommt Peabody Wind davon, dass Sie heute Abend hier gewesen sind.«
    »Und das will natürlich keiner von uns beiden«, murmelte er und seufzte leise auf. »Hören Sie, Dallas. Ich bekam ganz normal einen Anruf. Eine Kundin von mir hat mich Areena empfohlen. Sie war eindeutig unglücklich und wollte jemanden, mit dem sie einen netten, ruhigen Abend verbringen kann. Ich hatte von der Sache mit Draco gehört, also habe ich sie nicht nach dem Grund für ihre Niedergeschlagenheit gefragt. Sie wollte jemanden für ein gemeinsames Abendessen, für eine Unterhaltung und für Sex. Um mich für meinen Aufwand zu entschädigen, hat sie meine normale Gebühr für eine Übernachtung verdoppelt. So einfach ist das gewesen.«
    »Haben Sie sich über Draco unterhalten?«
    »Nein. Wir haben über Kunst gesprochen, über das Theater. Sie hat drei Gläser Wein getrunken und eine halbe Packung Kräuterzigaretten geraucht. Ihre Hände haben ungefähr zwanzig Minuten, bevor Sie hier erschienen sind, aufgehört zu zittern. Sie reißt sich so gut es geht zusammen, aber sie ist ein emotionales Wrack.«
    »Okay. Danke für diese Auskunft.« Sie stopfte ihre Hände in die Taschen ihrer Jeans. »Peabody wird diesen Bericht zu sehen bekommen.«
    Langsam wurde er wütend. »Delia kennt meinen Beruf.«
    »Genau.« Dieses Wissen rief das allergrößte Unbehagen in ihr wach.
    »Sie ist eine erwachsene Frau, Dallas.«
    »Erwachsen, dass ich nicht lache.« Sie gab auf und trat gegen die Wand. »Ein Typ wie Sie ist für jemanden wie Peabody ein paar Nummern zu groß. Verdammt, sie stammt aus einer Hippie-Familie und kommt aus der tiefsten Provinz.« Sie machte eine vage Handbewegung Richtung Westen. »Sie ist eine gute Polizistin. Sie ist grundsolide, aber manchmal blind. Und sie wird sich bestimmt nicht freuen, wenn sie weiß, dass ich mit Ihnen über sie geredet habe. Sie wird ein verkniffenes Gesicht kriegen und sich hinter kalter Höflichkeit verschanzen, aber, verdammt …«
    »Sie ist Ihnen wichtig«, fauchte er zurück. »Sie ist Ihnen sehr wichtig. Aber ist Ihnen bisher noch nicht der Gedanke gekommen, dass sie mir vielleicht genauso wichtig ist?«
    »Frauen sind für Sie doch nur ein Geschäft.«
    »Wenn sie mich dafür bezahlen. Mit Delia ist es anders. Um Himmels willen, wir gehen nicht mal miteinander ins Bett.«
    »Was? Sind Sie etwa so teuer, dass sie Sie nicht bezahlen kann?« Sobald der Satz heraus war, hasste sie sich dafür. Und hasste sich noch mehr, als sie die Verletztheit in seinen Augen sah. »Tut mir Leid. Entschuldigung. Das war total daneben. Das war eindeutig total daneben.«
    »Ja, das war es.«
    Unvermittelt sank sie erschöpft an der Wand herunter und setzte sich auf den Boden. »Ich will diese Dinge gar nicht wissen. Ich will noch nicht einmal dran denken. Eigentlich finde ich Sie nämlich durchaus nett.«
    Fasziniert nahm er ihr gegenüber auf dem Küchenboden Platz. »Wirklich?«
    »Ja, zumindest meistens. Sie treffen sich seit Weihnachten mit ihr und haben kein einziges Mal … Was stimmt denn nicht mit ihr?«
    Dieses Mal klang sein Lachen tief und voll. »Himmel, Dallas, wie soll es denn nun laufen? Wenn ich mit ihr schlafe, bin ich für Sie ein Schwein. Wenn nicht, bin ich es auch. Roarke hatte eindeutig Recht.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Roarke hatte eindeutig Recht?«
    »Damit, dass man aus euch Frauen nicht schlau wird.« Er trank einen Schluck von seinem Wein. »Sie ist eine Freundin. Das hat sich einfach so ergeben. Ich habe nicht gerade viele Freundinnen, die nicht entweder Kundinnen oder in derselben Branche tätig sind.«
    »Passen Sie auf. Wenn man sich nicht vorsieht, werden es plötzlich immer mehr. Dadurch wird das Leben ungeheuer verkompliziert.«
    »Sie sind eine wirklich gute Freundin. Nur eins noch,

Weitere Kostenlose Bücher