Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
sich langsam von seinem Bürostuhl.
    «Wer, Josef, wer ist es?»
    «Wir haben Anselm Stalder im Rhein gefunden, genauer gesagt unsere französischen Kollegen haben ihn in Kembs aus dem Rechen gefischt.»
    «Todesursache?»
    «Erstochen. Nur eine kleine Wunde, mit einem spitzen Gegenstand zugefügt. Peter meint, dass er bewusstlos war, als er ins Wasser geworfen wurde.»
    «Und weshalb findet ihr ihn erst jetzt?»
    Ferraris Stimme zitterte.
    «Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Strömung ist im Augenblick nicht besonders stark. Ausserdem kann es sein, dass die Leiche irgendwo hängen geblieben ist. Kannst du dich noch an die junge Frau, ich glaube, es war eine Russin …»
    «Eine Polin!»
    «Kannst du dich noch an diese Polin erinnern? Die ist vom Kraftwerk Birsfelden bis nach Kembs beinahe zwei Wochen unterwegs gewesen. Und wie die ausgeschaut hat. Puuh!»
    Ferrari entschloss sich, vorerst auf die Besichtigung der Leiche zu verzichten, und informierte Nadine.
    «Wir müssen es Denise Grieder mitteilen, bevor sie es über Umwege erfährt.»
    Ferrari nickte nur. Wir ist gut …
    «Nein, Francesco, bitte sagen Sie, dass das nicht wahr ist!»
    Sie warf sich ihm in die Arme und weinte hemmungslos.
    «Beruhigen Sie sich bitte, Denise.»
    Sie setzte sich fassungslos auf einen Stuhl.
    «Mein Gott, wer macht so etwas?»
    «Wir werden es herausfinden, Denise, das verspreche ich Ihnen.»
    Sie hörte überhaupt nicht zu.
    «Das ist ein stolzer Preis, den wir zahlen, Francesco.»
    «Wie meinen Sie das?», fragte Nadine. Sie setzte sich neben Denise Grieder und hielt ihre Hand.
    «Das hängt doch bestimmt mit unserer Story zusammen. Anselm hat etwas erfahren. Und dafür hat er mit seinem Tod büssen müssen.»
    «Wer und was könnte das gewesen sein?»
    «Keine Ahnung. Anselm hatte nie Geheimnisse vor mir. Aber in den letzten Tagen ging er mir aus dem Weg. Er wollte mich mit einer Sensation überraschen. Ganz sicher, Francesco! … Francesco, ich möchte eine Belohnung zur Ergreifung des Mörders aussetzen. Das bin ich ihm schuldig.»
    «Geben Sie uns einige Tage, bevor Sie damit an die Öffentlichkeit gehen. Wenn wir in einer Woche den Mörder nicht gefasst haben, können Sie immer noch eine Belohnung aussetzen.»
    Sie nickte.
    «Das ist der Preis für die einmalige Story, Francesco», wiederholte Grieder monoton.
    «Ist sie es wenigstens wert, Denise?»
    «Nein, Francesco, soweit hätte es nie kommen dürfen! Anselm war ein aussergewöhnlicher Mensch. Ich habe ihn geliebt, Francesco. Ganz heimlich. Ihn und sein Talent. Aber ich habe ihm meine Gefühle nie gezeigt. Er war für mich immer ein unantastbares Vorbild.»
    Nadine suchte nach den richtigen Worten, um Denise Grieder Trost und Mut zuzusprechen. Ein schwieriges Unterfangen, das sie mit Bravour meisterte. Ferrari war beeindruckt. Nach einer weiteren halben Stunde liessen sie eine am Boden zerstörte, desillusionierte Denise Grieder zurück.
    «Sie tut mir leid, Francesco.»
    «Mir auch, Nadine. Mir auch. Wir müssen den oder die Mörder finden. Dann geht es uns vielleicht allen eine Spur besser.»
    Im Korridor des Kommissariats wurden sie bereits vom Vermögensverwalter des Toten erwartet.
    «Mist, den habe ich ganz vergessen, Francesco. Der wartet bereits eine Stunde.»
    Ferrari stellte sich und Nadine vor, entschuldigte sich und bat ihn in sein Büro. Thomas Schaller, ein typischer Buchhalter wie aus dem Lehrbuch oder einem schlechten Film, setzte sich vorsichtig auf die Stuhlkante.
    «Vielen Dank, dass Sie gekommen sind, Herr Schaller.»
    «Keine Ursache. Stimmt es, dass Anselm, ich meine Herr Stalder tot ist?»
    «Wer sagt das?»
    «Ich habe es auf dem Flur aufgeschnappt. Ein junger Mann hat es einer älteren Dame erzählt.»
    «Es stimmt.»
    «Das stimmt mich sehr traurig.»
    Eine grössere Gemütsregung war wohl nicht zu erwarten.
    «Möchten Sie eine Tasse Kaffee?», fragte Nadine.
    «Nein, vielen Dank. Eine Ihrer Kolleginnen hat mir bereits verdankungswürdigerweise einen Tee angeboten. Ich darf keinen Kaffee trinken. Der Magen, wissen Sie, der Magen macht nicht mit. Auch keinen koffeinfreien Kaffee.»
    «Kannten Sie Anselm Stalder schon lange?»
    «Eine halbe Ewigkeit, Herr Kommissär. Ich verwalte sein Vermögen schon seit vierzehn Jahren.»
    «Können Sie mir etwas über seine Vermögensverhältnisse erzählen?»
    «Ich weiss nicht, ob ich dazu befugt bin. Aber ich darf Sie so weit informieren, dass Herr Stalder über ein sechsstelliges Vermögen verfügt, das

Weitere Kostenlose Bücher