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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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ich dir eine Pfanne über den Kopf.»
    «Gewalt in der Familie! Dann gehe ich ins Männerheim.»
    Sie schlenderten wie ein frisch verliebtes Ehepaar durch den Garten.
    «Na, wie war dein Tag?»
    «Gut. Alles im grünen Bereich. Iris ist ein Geschenk des Himmels. Sie hält mir den Rücken frei. Bernhard hat mich angefragt, ob ich seine Apotheke übernehmen will. Er will in Rente gehen und hat keinen Nachfolger.»
    «Und?»
    «Ich bin interessiert. Die Konditionen sind äusserst fair. Und ich könnte die Summe in monatlichen Raten abstottern.»
    «Du zögerst aber noch?»
    «Iris müsste die Apotheke führen. Dann habe ich wieder Personalprobleme in meiner.»
    «Ich sehe es dir an der Nasenspitze an, mein Schatz. Du übernimmst Bernhards Apotheke. Du zierst dich zwar noch ein wenig, aber du wirst zuschlagen.»
    Sie lachte.
    «Das sehe ich auch so. Wie war dein Tag?»
    «Ziemlich schlimm.»
    Ferrari liess das Geschehene nochmals Revue passieren. Ein Tag, an dem die Angst ein ständiger Begleiter gewesen war. Ist sie das nicht jeden Tag, in den unterschiedlichsten Ausformulierungen? Die Angst, nicht im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Die Angst vor falschen Entscheidungen. Etwa jemanden unschuldig zum Täter zu stempeln. Die Angst vor dem eigenen Mut. Die Angst, zu versagen. Die Angst, mitansehen zu müssen, wie ein Mensch getötet wird. So wie es Nadine ergangen ist. Oder die Angst, selbst zu töten. In Notwehr oder mit Vorsatz. Der totale Horror. Der Kommissär verscheuchte diese Gedanken. Die Angst war noch nie ein guter Begleiter gewesen.
    «Borer hat fahrlässig gehandelt, Francesco.»
    «Ja, das finde ich auch. Ich werde mit ihm darüber ernsthaft reden.»
    «Wie geht es Nadine?»
    «Ich weiss es nicht. Sie ist ziemlich am Ende.»
    «Verständlich.»
    «Die nächsten Tage werden wohl entscheiden, welchen Weg sie einschlägt.»
    Plötzlich riss Nikki die Haustür auf.
    «Buuuh!»
    Monika erschrak und liess ihre Tasche fallen. Einige Äpfel rollten in den Garten.
    «Wie der Vater, so die Tochter! Worauf wartet ihr noch, hebt das Zeug auf oder ihr kriegt nichts zu essen.»

25. Kapitel
    Das Wochenende über rührte sich gar nichts. Anselm Stalder blieb verschwunden. Wahrscheinlich war er untergetaucht. Als Ferrari am Montagmorgen ins Kommissariat kam, sass Nadine bereits hinter ihrem Schreibtisch. Ein gutes Zeichen. Aber über den Berg war sie noch nicht. Nadine steckte ganz offensichtlich in einem Tief. Bewusst lockte sie der Kommissär immer wieder mit Botengängen aus ihrem Büro. Und Noldi tat ein Übriges.
    Seit dem frühen Morgen suchten die Fahndungsbeamten mit Hilfe der Wasserpolizei das gesamte Gelände des Rheinhafens ab. Eine Idee von Nadine. Keine einfache Arbeit, in Anbetracht der vielen verwinkelten Stellen, Ecken und unzähligen Keller. Doch bereits gegen Mittag erhielt Nadine einen Anruf. Sie hätten beim Hafenbecken II einen merkwürdigen Fund gemacht, man solle bitte sofort kommen.
    «Hallo, Josef, na, was hast du uns anzubieten?», begrüsste Ferrari den Chef der Fahndung. «Das ist Nadine Kupfer, meine Kollegin.»
    Sie war ohne zu zögern mitgekommen. Wieder ein gutes Zeichen.
    «Ich weiss. Hallo, Nadine.»
    Anscheinend hatte es sich bereits herumgesprochen, dass Ferrari sein einsames Wolfsdasein aufgegeben hatte.
    «Spann uns nicht auf die Folter», drängte der Kommissär.
    «Es ist nicht viel. Aber immerhin etwas. Kommt mit.»
    Über eine rostige Treppe gelangten sie oberhalb des Schifffahrtsmuseums in einen grossen kargen Raum.
    «Hier war früher einmal eine Firma drin, die ihren Standort gewechselt hat oder hops gegangen ist. Im Moment wird dieser Raum nicht mehr genutzt. Ausser von Obdachlosen, denn es kam öfters vor, dass Penner vertrieben werden mussten. Allerdings in letzter Zeit nicht mehr. Offenbar hat jemand ein Schloss angebracht, vermutlich die Museumsleute. Nun wurde uns gemeldet, dass jemand eingebrochen sei. Es ist also ein glücklicher Zufall, dass wir hier sind und das gefunden haben», er zeigte ins Innere.
    Ferrari erkannte den Raum sofort. Hier waren die Videos mit Hans Rost gedreht worden! Nadine strich über ein Plakat an der Wand. Dann hob sie eine Zeitung vom Boden auf.
    «Die ‹Basler Zeitung› der letzten Aufnahme», rief sie erregt.
    Ferrari nickte und wies das Spurensicherungsteam an, mit ihrer Arbeit zu beginnen.
    «Jetzt bin ich gespannt, ob wir ausser Rosts Fingerabdrücken noch andere finden.»
    «Francesco, hatte dieser Rost eigentlich

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