Spiel mit dem Tod
mir gesagt hätte.“ Er legte den Rest von seinem Sandwich auf den Teller. „Ich bin sicher, sie suchen überall.“
Ihre Wangen wurden knallrot. „Nein, das tun sie nicht! Sie vergeuden Zeit, indem sie dich befragen.“
Da musste Stacy ihr zustimmen. Sie hielt aber den Mund.
„Sie haben mir viele Fragen gestellt“, murmelte Leo. „Über meine Beziehung zu Kay. Unsere finanzielle Vereinbarung, meine letzten Lizenzen, die ich erworben habe. Was ich letzte Nacht getan habe.“
„Hat die Durchsuchung irgendwas ergeben?“
„Natürlich nicht.“
Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her und starrte an ihr vorbei. Gab es da etwas, was er nicht sagen wollte?
Er sah sie an und nickte ganz unauffällig. Als wollte er andeuten: Nicht hier.
Sie verstand. Außerdem brauchte er ein bisschen Zeit allein mit seiner Tochter.
Und sie musste mit Malone reden. Sie entschuldigte sich, nahm ihre Tasche und die Autoschlüssel und verließ das Haus. Während sie in ihren Wagen stieg, rief sie Malone an.
„Wo sind Sie?“ fragte sie.
„Zu Hause.“ Er klang genauso müde, wie Leo ausgesehen hatte.
„Wo ist zu Hause?“
„Warum?“
„Wir müssen reden.“
Einen Moment herrschte Schweigen. „Ich hab mich schon kaputt geredet, Killian.“
„Alice hat mir noch mehr von dem Spiel erzählt.“ Eine kleine Übertreibung, aber damit konnte sie leben. „Und mein Kurzzeitgedächtnis ist nicht das beste.“
Er ratterte seine Adresse herunter und legte auf.
51. KAPITEL
Freitag, 18. März 2005
22:30 Uhr
Stacy erreichte Malones Wohnung im Irish Channel in Windeseile. Er lebte in einem kreolischen Cottage. Die Haustür wurde geöffnet, noch bevor sie klopfen konnte. Malone lehnte am Türpfosten, die Arme vor der Brust verschränkt. Sein dünnes, abgetragenes T-Shirt spannte sich über den Schultern.
„Wollen Sie mich nicht reinbitten?“
„Muss ich das?“
„Mistkerl.“
Er lachte und trat zur Seite.
Er hatte Pizza gegessen, wie sie sehen konnte. Direkt aus der Schachtel vor dem Fernseher. Der Sportkanal, „ESPN“, lief.
Typisch Mann.
„Bier?“ fragte er.
„Ja, danke.“
Er reichte ihr eins und stellte den Fernseher ab. „Das Mädchen hat weitere Informationen?“
„Sie kennt sich aus, wirklich.“
Er zog die Augenbrauen hoch. Sie hatte den Verdacht, bereits durchschaut worden zu sein – dass sie nicht hier war, weil sie etwas wusste, sondern um ihn von ihrer Theorie zu überzeugen. Mal wieder.
Sie erklärte ihm trotzdem, dass Alice ihr Wunderland wie eine Spirale beschrieben hatte und dass Herz-Dame und Herz-König sich im Zentrum befanden.
„Und?“
„Insofern scheint es logisch, dass Danson …“
„Wieder diese Geschichte vom Ex-Partner?“
„Was soll ich sagen, ich habe nur die eine.“
„Richtig.“ Er verzog die Mundwinkel. „Weiter.“
„Alice spielt zwar das Spiel, aber die Zeichnungen, die Sie in Pogos Atelier gefundenhaben, beweisen, dass die Morde vorherbestimmt waren. White Rabbit führt seinen gut durchdachten Plan aus, um Terror auszuüben.“
„Oder eine Tarnung zu errichten.“
Sie ignorierte seine Bemerkung. „Offensichtlich, um in der Lage zu sein, das Spiel zu kontrollieren, benötigte er jemanden, der sich in mit den Regeln sehr gut auskennt. Einen Meisterspieler.“
Er wollte sie unterbrechen, aber sie sprach weiter. „Es muss außerdem jemand sein, der nicht davor zurückschreckt, Alice als Werkzeug für seine Morde zu benutzen.“
„Und ihr Vater würde das nicht tun?“
„Denken Sie darüber nach, Spencer. Ein Vater, der seine Tochter in einen Mord verwickelt, und zwar nicht nur an irgendwem, sondern an ihrer Mutter. Das müsste ein …“
„Ein Monster sein?“
„Ja.“
„Wie würden Sie jemanden bezeichnen, der bereit ist, nur für einen finanziellen Gewinn zu töten? Wo ziehen Sie die Grenze?“
„Lassen Sie mich ausreden. Danson ist der Miterfinder des Spiels. Er und Leo sind im Streit auseinander gegangen. Leo gewann Ruhm und wurde reich, und Danson …“
„Hat sich umgebracht.“
„Oder auch nicht. Er ist brillant. Heckt einen Plan aus, um Leo zu bestrafen und …“
„Sie sehen wunderschön aus, wenn Sie so entschlossen sind.“ „Versuchen Sie nicht, mich abzulenken.“
„Warum nicht? Es hat doch funktioniert.“
Sie seufzte frustriert.
„Müssen Sie immer Recht behalten, Killian? Können Sie immer nur selbst hinter dem Steuer sitzen?“
„Jetzt werden Sie persönlich.“
Er stellte seine Bierflasche auf
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