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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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den Küchentresen. „Okay, die Fakten. Leo ist ebenfalls Miterfinder. Er ist derjenige, der die erste Nachricht von White Rabbit empfangen hat. Er kannte jedes der Opfer. Er profitiert am meisten von Kays Tod.“
    „Sagen Sie.“
    „Überlegen Sie doch mal, Stacy. Die Zeichnungen stellten alle Hauptfiguren dar, bis auf den Herz-König. Was soll das wohl bedeuten?“
    Dass er ein besserer Cop war, als sie gedacht hatte.
    Sie beschloss, sich trotzdem über diese Logik hinwegzusetzen. „Vielleicht, dass der Künstler diese Zeichnung einfach noch nicht angefangen hat.“
    „Das ist Blödsinn. Und das wissen Sie auch. Keine vorhandene Zeichnung bedeutet, dass der Tod des Herz-König nicht vorgesehen ist. Weil er der Killer ist.“
    Das klang sinvoll. Vollkommen. Warum konnte sie sich nur nicht davon überzeugen lassen?
    „Leo ist in der Adressenliste der Galerie 124“, fügte er hin zu. „Aufgenommen zu der Zeit, als Pogos Ausstellung lief.“
    „Was ist mit Cassie? Wo ist da die Verbindung?“
    „Es gibt keine“, sagte er ausdruckslos. „Wir haben Bobby Gautreaux heute Morgen verhaftet. Er wird beschuldigt, die drei Vergewaltigungen an der Uni begangen zu haben. Und es ist geplant, ihm demnächst die Morde an Cassie Finch und Beth Wagner anzuhängen.“
    Sie hielt die Luft an. „Auf Grund welcher Beweise?“
    „DNA-Tests. Es wurde ein Haar am Tatort gefunden. Wir haben es im Labor überprüfen lassen, es ist zweifellos von ihm. Ich habe das Blut Ihres Angreifers in der Bibliothek mit seinem vergleichen lassen …“
    „Und es stimmt überein.“
    „Genau. Mit dem Blut, das dort gefunden wurde … und dem Samen von den Vergewaltigungen.“
    Er nahm einen Schluck Bier. „Dazu kommt noch, dass er einen Fingerabdruck in der Wohnung von Finch und Wagner hinterlassen hat. Er hat Cassie bedroht und ihr aufgelauert. Wir fanden Haare von ihr auf seiner Kleidung.“
    Sie konnte kaum glauben, was sie hörte. Bobby Gautreaux war derjenige gewesen, der sie überfallen hatte. Er war ein Serienvergewaltiger. Und er hatte solide Spuren hinterlassen, die ihn mit dem Mord in Zusammenhang brachten. Die einzelnen Teile fügten sich zu einer schlüssigen Beweiskette zusammen.
    Sie war froh. Erleichtert.
    Ihr Ziel war es gewesen, sicherzustellen, dass Cassies Mörder gefasst wurde.
    Aber es fühlte sich nicht richtig an. Warum?
    „Was sagt er dazu?“ fragte sie.
    „Dass er unschuldig ist. Dass er an dem Abend dort war, sie aber nicht umgebracht hat. Was er Ihnen ins Ohr geflüstert hat, haben Sie ganz richtig verstanden. Er wollte Sie davor warnen, Ihre Nase in die Untersuchung zu stecken. Aber er behauptet, keine der Frauen getötet zu haben.“
    Das behaupten alle Mörder. „Warum ist er an dem Abend bei Cassie gewesen?“
    „Er wollte mit ihr reden. Über ihre Beziehung.“
    „Es gab keine Beziehung. Sie hatten sich ein Jahr vorher getrennt.“
    „Natürlich gab es keine Beziehung. Er lügt. Was anderes erwartet man nicht von Typen wie Bobby Gautreaux. Was sollte er mir denn erzählen? Dass er dorthin ging, um sie umzubringen?“
    „Sie meinen, er ging zu ihr mit der Absicht, sie zu töten?“
    „Die Theorie gefällt mir. Mit Absicht heißt, es handelt sich um Mord ersten Grades.“
    „Haben Sie eine Waffe gefunden?“
    Er runzelte die Stirn. „Nein.“
    Sie nahm einen großen Schluck von ihrem inzwischen lauwarmen Bier. „Warum haben Sie mir das nicht vorher gesagt?“
    „Ich war etwas beschäftigt.“
    „Das ändert aber nicht meine Meinung zu Leos Un…“
    „Viel leicht aber das.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Erinnern Sie sich, wie ich Leo beschuldigte, eine gut durchdachte Tarnung aufzubauen, um den Mord an seiner Frau zu vertuschen? Und dass er Sie zur Unterstützung seiner Pläne extra aussuchte?“
    „Wie könnte ich das vergessen?“
    Er kam noch näher. „Er schreibt ein Drehbuch, Stacy. Über einen Spiele-Erfinder, der Drohbriefe erhält, die den Tod der Charaktere seines berühmtesten Spiels ankündigen.“
    Sie hatte das Gefühl, Spencer hätte ihr in den Magen geboxt.
    „Sie sind ein Teil dieser Story, Stacy“, sagte er leise und trat hinter sie. „Eine Expolizistin mit verletzten Gefühlen, die vor ihrer Vergangenheit davonläuft.“
    Leo hatte sie von Anfang an manipuliert.
    Die Vergangenheit wiederholte sich.
    Sie ging zum Fenster hinüber und starrte in die Dunkelheit. Was sollte das? Hatte sie ein Zeichen auf der Stirn, das besagte : „ Leicht reinzulegen. Dumm und

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