Spiel mit dem Tod
den Ellbogen. „Das ist schwierig?“
„Du weißt, was ich meine. Unangenehm. Peinlich.“
„Ach so, sicher.“ Er warf die Decke ganz von sich und stieg aus dem Bett. Stellte sich splitternackt vor sie. „Ich weiß genau, was du meinst. Absolut peinlich.“
Dieser Mann verdiente den Tod. Dummerweise hatte sie ihre Glock in der Noble-Villa gelassen.
Sie schnappte sich die erstbeste Waffe, ein Kissen. Als er zum Bad gehen wollte, schleuderte sie es in seine Richtung. Sie verfehlte ihr Ziel, das Kissen landete an der Badezimmertür und fiel auf den Boden.
Mit seinem Lachen in den Ohren griff sie nach ihrem Slip und zog ihn an, sorgfältig darauf achtend, dass ihr Laken an Ort und Stelle blieb. Sie entdeckte ihren BH, vergewisserte sich, dass die Tür zum Bad noch geschlossen war, und ließ das Laken fallen. Dann suchte sie ihre Jeans.
Sie fand sie auf einer Kommode, von der sie halb herunterhing. Ihre Wangen röteten sich, als ihr wieder einfiel, wie sie die Hosen von sich gezerrt und über ihre Schulter geworfen hatte.
Ihr Handy, das am Gürtel befestigt war, summte. Sie hatte es auf Stumm geschaltet, erinnerte sie sich. Sie klappte es auf und sah, dass eine neue Textmeldung angekommen war.
Das Spiel ist aufregend, nicht? Es wird noch aufregender für dich.
Bald, Stacy. Sehr bald.
Sie las die Nachricht erneut, das Blut hämmerte in ihren Schläfen. Von White Rabbit. Eine Warnung.
Sie war die Nächste.
Stacy blickte auf die Uhr. Es war zwanzig nach sieben. In etwas mehr als sieben Stunden musste Alice ihren Zug machen. Gegen die Grinsekatze.
Wer hatte ihr diese Meldung geschickt? Leo? Danson?
Oder keiner von beiden?
Die Badezimmertür wurde geöffnet. Spencer kam heraus. Er hatte ein Handtuch um seine Hüften geschlungen. Es bedeckte nicht gerade sehr viel, aber sie war froh, dass er sich bemüht hatte.
„Netter Aufzug“, kommentierte er mit Blick auf ihren Slip und BH.
„Wir haben Kontakt.“
„Wie bitte?“
„Eine Textmeldung auf meinem Handy. Sieh sie dir an.“
Er stellte sich neben sie und las die Nachricht. „Willst du ihm antworten?“
„Würde ich gerne.“
Sie tippte die Nummer ein. Es klingelte einmal, dann schaltete es um zur Mailbox. Sie hielt das Handy so, dass Spencer mithören konnte.
„Hallo, Sie haben die Nummer von Kay Noble von Wonderland Creations gewählt. Hinterlassen Sie eine Nachricht, dann rufe ich Sie zurück.“
Stacy schaltete die Verbindung aus. „Keine gute Wendung der Ereignisse.“
„Mist.“ Er ging zum Bett hinüber, griff nach seinem eigenen Handy und tippte eine Nummer ein. „Auf geht’s, Spaghetti. Wir haben Post.“
Während er mit seinem Kollegen telefonierte, hob Stacy den Rest ihrer Kleidung auf und ging ins Bad, um sich dort fertig anzuziehen. Als sie herauskam, schnallte sich Spencer gerade sein Schulterhalfter um.
„Tony arbeitet daran, den Anruf zurückzuverfolgen. Die Mobilfunkfirma wird zumindest in der Lage sein, einen Winkel einzugrenzen. Im besten Fall können sie sogar den exakten Punkt mit GPS-Technik bestimmen.“
„Du denkst, sie ist tot, oder?“
Er sah sie kurz schweigend an. „Himmel, ich hoffe doch nicht.“
Aber es sah nicht gut aus. Nicht für Kay Noble.
Und für sie auch nicht.
Sechs Stunden, fünfundvierzig Minuten. Und die Uhr lief.
„Ich möchte dich um was bitten“, sagte sie.
Er zog fragend die Augenbrauen hoch.
„Ich möchte mit Bobby reden.“
„Das wird etwas schwierig werden, er sitzt bereits im Old-Parish-Gefängnis. Und ich bezweifle, dass er dich auf die Besucherliste setzt.“
„Du könntest mir Zugang verschaffen.“
„Und warum sollte ich das?“
„Weil du mir was schuldest?“
„Nach der letzten Nacht würde ich denken, es wäre anders herum.“
Da hat er Recht, dachte sie und lächelte. „Wenn ich den jungen Mr. Gautreaux nicht verletzt hätte, hättet ihr nicht die Blutprobe gehabt und könntet ihn nicht mit mir und den drei Studentinnen in Zusammenhang bringen.“
Spencer verschränkte die Arme vor der Brust. „Stimmt.“
„Hör zu, ich will einfach nur mit ihm sprechen. Ich will es aus seinem eigenen Mund hören. Dass er Cassie und Beth nicht umgebracht hat.“
Er zögerte, dann seufzte er. „Okay, ich will sehen, was ich machen kann. Aber du hast nur bis zwei Uhr nachmittags Zeit, um dein Ding zu machen.“
„Und dann? Verwandle ich mich in einen Kürbis?“
„Dann setze ich ungefähr ein Dutzend Männer auf dich an. Wenn der Typ dich angreift, werden wir da
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