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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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naiv“?
    „Und letzten Endes“, fuhr er fort, „kann sie dem Charme des Erfinders nicht widerstehen und sinkt bereitwillig in seine Arme …“
    „Hören Sie auf!“ Sie wirbelte herum. „Halten Sie einfach den Mund.“
    Sie blickte ihm standhaft in die Augen, während sie sich dagegen sträubte, die Dinge, wie er es ausdrückte, im richtigen Verhältnis zueinander zu sehen. Alle Teile des Puzzles zusammenzusetzen.
    Sie bekam keine Luft mehr.
    Leo hatte ein Drehbuch geschrieben. Die ganze Zeit. Er hatte es genau geplant und sie benutzt.
    „Das haben Sie heute bei der Durchsuchung entdeckt.“
    Es war keine Frage gewesen, doch er antwortete trotzdem. „Ja. Verschlossen in seinem Schreibtisch.“
    „Haben Sie ihn dazu befragt?“
    „Ja. Er hat behauptet, es gerade angefangen zu haben. Dass er das ‚erzählerische Potenzial‘ daran entdeckt hätte.“
    Daher rührte der schuldbewusste Gesichtsausdruck Leos. Deswegen war er ihrem Blick ausgewichen.
    „Erzählerisches Potenzial“, wiederholte sie und hörte selbst, wie verbittert sie klang. „Wenn Leute sterben.“
    „Für einen brillanten Kopf“, sagte Spencer leise, „ist er ziemlich dumm.“
    „Ein so erdrückendes Beweisstück herumliegen zu lassen scheint nicht das Werk eines Superhirns zu sein, oder?“
    „Ziemlich dumm, diese krumme Tour bei einer so intelligenten, schönen Frau abzuziehen“, korrigierte er sie.
    Sie stöhnte auf. „Im Moment fühle ich mich absolut nicht so. Besser passt naive Idiotin.“
    Er zögerte einen Moment, dann ging er zu ihr und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. „Stark. Intelligent. Entschlossen.“
    Als sie ihn anblickte, zog sich etwas in ihrem Innern zusammen. Oder öffnete sich. Ohne lange darüber nachzudenken, küsste sie ihn. Dann zog sie sich wieder zurück. „Ich dachte, du willst dich nicht an mich ranmachen, weil ich dir einen Tritt verpassen würde?“
    „Du hast dich an mich rangemacht. Tritte verpassen gilt nicht mehr.“
    Stacy lächelte. „Damit kann ich leben.“

52. KAPITEL
    Samstag, 19. März 2005
    7:15 Uhr
    Stacy wachte früh auf. Als sie sich gähnend streckte, wurde ihr schlagartig klar, wo sie sich befand. Und was sie getan hatte.
    Mist. Mist. Verdammt. Verdammt.
    Was hatte sie nun bloß wieder angestellt?
    Sie riss die Augen auf. Spencer lag neben ihr – er schlief. Er hatte die Decke halb von sich geworfen, und sie sah, dass er nackt war. Herrlich, sagenhaft nackt.
    Sie presste die Augen zusammen. Er hatte nicht übertrieben, was seine Fähigkeiten im Bett betraf. Der Mann war so heiß, dass ein Stück Butter auf seinem Hintern glatt schmelzen würde.
    Was hielt er wohl von ihr?
    Nein. Es war ihr egal, was er von ihr hielt. Letzte Nacht war ein großer, dummer Fehler gewesen. Ein weiterer auf der schnell länger werdenden Liste.
    Früher mal in ihrem Leben war sie so schlau gewesen. So qualifiziert.
    Sie konnte sich kaum noch erinnern, wie sich das angefühlt hatte.
    Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, rutschte sie von ihm weg. Sie wollte sich ihre Sachen schnappen und verschwinden, bevor er wach wurde.
    Das würde ihr Zeit geben, sich auf ihre Vergessen-wir-wasgeschehen-ist-Rede vorzubereiten.
    Sie bewegte sich zum äußersten Bettrand, berührte mit den Händen den Boden und glitt mit dem Oberkörper über die Matratze.
    Als sie gerade den Rest folgen lassen wollte, wurde sie an den Knöcheln gepackt.
    Mist. Mist. Verdammt. Verdammt.
    Er war wach. Und hier hing sie nun, halb auf dem Boden, halb auf dem Bett. Nackt. Mit dem Po nach oben.
    „Könntest du mich bitte los lassen?“ brachte sie so würdevoll wie möglich vor.
    „Muss ich das?“ Sie hörte an seiner Stimme, dass er sich köstlich amüsierte, und verzog das Gesicht. „Die Aussicht ist fantastisch.“
    „Danke. Aber ja, du musst.“
    „Bitte, bitte.“
    Als sie stöhnte, ließ er sie los. Sie rutschte vom Bett und landete etwas unelegant auf dem Boden.
    Er lehnte sich über die Matratze und grinste nach unten. „Du bewegst dich ja enorm langsam heute Morgen, Killian. Müde? Oder sind die Beine zu wacklig, um zu stehen?“
    Sie wurde rot. „Ich war gerade auf dem Weg … ich wollte …“
    „Zum Bad.“
    „Nach Hause.“
    „Dich rausschleichen und noch nicht mal Wiedersehen sagen? Ohne ein Dankeschön für das Vergnügen? Ganz schön schäbig, Killian. Wirklich.“
    Sie riss das Laken vom Bett, wickelte sich darin ein und stand auf. „Mach es nicht noch schwieriger, als es schon ist.“
    Er stützte sich auf

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