Spiel mit der Liebe
Tür, und Lady Chamberville stieg aus.
»Kommen Sie«, sagte der junge Mann leise und zog sie zum Eingang der Gasse.
»Sind Sie verrückt? Wir können sie doch nicht einfach hier lassen!«
»Sie tun besser, was der Junge Ihnen sagt, Mylady. Oder ich drücke auf den Abzug, und Sie brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen.«
Der Lakai zog heftig an ihr, warf ihr einen bittenden Blick zu, und die beiden liefen aus der Gasse, zurück zu dem Haus, aus dem sie gekommen waren, um Hilfe zu holen. Doch wenn sie erst zurückkehrten, würde es bereits zu spät sein.
Adam schob sich weiter. Er hörte scharrende Geräusche, als die Männer Kassandra durch die Gasse zerrten, einer von ihnen erstickte ihre Schreie nach Hilfe. Die Gasse war wie ein dunkler, schmaler Tunnel, der sich im Nebel verlor. Es würde nur Minuten dauern, bis die Männer verschwunden waren.
Adam bewegte sich auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse vorwärts. Er hörte, wie Kitt heftig atmete, hörte ihre Schritte, als der untersetzte Mann sie hinter sich herzog.
»Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist, Herzogin«, warnte der andere Mann sie mit einem schweren Cockney-Akzent, »dann hören Sie auf, sich zu wehren, und gehen nett und leise mit uns.«
Das tat sie natürlich nicht, Adam hätte es sich denken können. Innerlich lächelte er, als er hörte, wie sie mit ihrem kleinen Fuß gegen das Schienbein ihres Häschers trat und der Mann einen Fluch murmelte.
»Sie kleiner Teufelsbraten - ich warne Sie ...« Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
Adam trat in der Dunkelheit vor ihn, versetzte ihm einen Schlag, der ihn zur Seite warf und ihn dazu brachte, Kitt loszulassen. Sie riss sich los und begann zu rennen, ihre Füße platschten durch die Pfützen auf der Straße. Adam schlug noch einmal zu, schickte den Mann zu Boden. Adam wirbelte herum, als der zweite Mann mit gesenktem Kopf auf ihn losging wie ein Bulle. Der Zusammenstoß raubte ihm den Atem und stieß ihn gegen die raue Wand.
Er verspürte einen heftigen Schmerz in seinem Kopf. Dunkle Kreise drehten sich vor seinen Augen. Er hörte Kassandras wenig damenhaften Fluch, konnte es kaum glauben, dass sie in seine Richtung zurückkam.
Sie hatte ein Stück einer zerbrochenen Deichsel gefunden, hatte es aufgehoben und kam damit auf die Männer zu und schlug es wie eine Keule auf den Rücken des untersetzten Mannes. Er stolperte, stöhnte vor Schmerzen auf und wirbelte dann zu ihr herum. Adam stieß sich von der Wand ab, versetzte dem Kutscher einen Schlag, der ihn in die Knie zwang, doch er blieb auf den Beinen, wandte sich um und begann zu laufen, vorbei an dem untersetzten Mann, der mittlerweile auf die Herzogin losging.
Adam lief auf ihn zu, und der untersetzte Mann fluchte, weil er begriff, dass er allein war. Er wandte sich von Kassandra ab und lief hinter seinem Freund her. Das Geräusch der laufenden Füße und das laute Bellen eines Hundes klangen unheimlich, und ein paar Sekunden später waren die Männer im Nebel verschwunden.
Adam schwankte ein wenig, ihm war noch immer schwindlig. Er schüttelte den Kopf, um wieder klar denken zu können, dann ging er auf die Frau zu, die mitten in der Gasse stand, die kleinen Füße gespreizt, das zerbrochene Stück Holz noch immer in der Hand.
Sie blinzelte, als sie ihn erkannte. »Lord Blackwood ...«
Er schenkte ihr eines seiner seltenen Lächeln. Er konnte ganz einfach nicht anders. »Zu Ihren Diensten, Herzogin.«
»Diese beiden Männer ... sie haben ... sie haben versucht, mich zu entführen.«
»So sieht es aus.« Er streckte die Hand aus, nahm ihr das Stück Holz ab und warf es weg, hörte, wie es gegen eine Mauer krachte. Dann strich er ihr den Umhang glatt, der ihr über die Schulter gerutscht war, und zog ihr die Kapuze auf den Kopf. Als er fühlte, wie sie zitterte, legte er ihr einen Arm um die Taille und führte sie zu der Kutsche.
»Es ist schon gut, Euer Ladyschaft. Die Männer sind längst weg, und ich werde Sie nach Hause bringen.«
Sie blieb stehen und sah zu ihm auf. »Der Kutscher, der mich sonst fährt, ist krank geworden. Dieser Mann hier war sein Ersatz.«
Das ergab einen Sinn. »Es scheint, das alles war eine gut vorbereitete Sache.«
»Was ... was wollten sie denn von mir?«
»Sehr wahrscheinlich Geld. Sie riskieren es, am Galgen zu enden, aber einigen ist es das Risiko wert.«
Sie holte zittrig Luft. »Danke. Wenn Sie nicht gerade zu diesem Zeitpunkt gekommen wären ...«
»Ich bin froh, dass ich
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