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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Kassandra verletzt und blutend am Boden lag. Sie würde sterben, und es gab nichts, was er tun konnte. Der Sarg seines Vaters stand neben ihrem Bett, und schon bald würde er wieder allein sein, wie er es so viele Jahre gewesen war.
    Er wachte schweißgebadet auf, und es gelang ihm nicht mehr, einzuschlafen.
    Adam Hawthorne, der Graf von Blackwood, schloss die Knöpfe an seiner Hose und griff dann nach seiner Jacke, die über einem Stuhl hing.
    »Bist du sicher, dass du schon gehen musst?«, schnurrte Lavinia, ihre kleinen blassen Brüste waren nackt über dem weißen Seidenkleid, das er ihr bis zur Taille aufgeknöpft hatte. »So spät ist es doch noch gar nicht. Sicher kannst du doch noch eine Weile bleiben.«
    Adam schüttelte den Kopf. »Zieh dich an, Lavinia. Früher oder später wird uns jemand vermissen, wenn wir nicht zurück nach unten gehen.«
    »Unsinn! Wem macht das denn schon etwas aus? Mir ganz sicher nicht. Immerhin ist meine Schwägerin die Gastgeberin und nicht ich.« Sie stand vom Bett auf, schob das Kleid bis zu ihren Hüften hinunter und ließ es auf den Boden fallen. »Komm ins Bett, Liebling. Denke daran, wie gut du dich bei mir fühlst.«
    Adam sagte nichts. Er zog seine Jacke an und ging dann zur Tür des Schlafzimmers. Er hatte von Lavinia Dandridge das bekommen, was er hatte haben wollen. Und es hatte sich herausgestellt, dass es weniger war, als er gehofft hatte. Aber das war meistens so.
    »Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Lavinia.« Er warf ihr einen letzten flüchtigen Blick zu, ignorierte ihr angespanntes Lächeln und ging weiter, dann schloss er die Tür hinter sich. Jetzt wollte er nur noch der Menschenmenge in dem Salon entkommen und Lavinias erstickendes Parfüm aus seiner Nase vertreiben. Dann wollte er viel Alkohol trinken, um die schmerzlichen Erinnerungen an den Krieg auszulöschen und um einschlafen zu können.
    Mit diesem Ziel verließ er das schmale Backsteingebäude und marschierte los. Es war nicht weit von hier bis zu seinem Club, auch nicht bis zu dem Haus, in dem er wohnte, jetzt, wo er ein Graf war. Er genoss es, zu dieser späten Stunde in der Nacht zu Fuß zu gehen, wenn die Luft feucht und kalt war und ein schwerer grauer Nebel durch die leeren Straßen zog.
    Er war schon immer gern draußen gewesen, weit weg von der Enge der Stadt. Seit er seinen Abschied von der Kavallerie genommen hatte, hatte er die Stunden vermisst, die er im Sattel verbracht hatte, die Nächte in der kühlen, frischen Luft. Heute Abend ging er durch die Straßen, wie er es so oft tat, genoss die Möglichkeit, sich die Beine zu vertreten und die kalte Feuchtigkeit auf seiner Haut zu fühlen.
    Zwei Blocks von dem Haus, in dem er die Soiree besucht hatte, fuhr eine Kutsche an ihm vorüber. Er erkannte das Wappen der Rathmores und die zwei Braunen, die den teuren Wagen der Herzogin zogen. Sie war auch auf der Soiree gewesen, erinnerte er sich, zusammen mit ihrer Freundin Glynis Trowbridge, Lady Chamberville. Clay war nicht bei ihnen gewesen.
    Adam wusste, dass sich sein Freund bemühte, einen Abstand zwischen sich und seiner Frau zu halten. Adam war nicht sicher, ob es ihm auch gelang.
    Er blieb auf der Straße stehen. Eigenartigerweise drehte die Kutsche um, bog in eine Gasse ein und hielt dann in der Dunkelheit an. Adam trat zurück in den Schatten, als ein kleiner, breitschultriger Mann aus dem Nichts auftauchte und die Tür der Kutsche aufriss. In dem schwachen Schein des Mondlichtes, das sich für einen Augenblick durch den Nebel stahl, entdeckte er das Aufblitzen einer Pistole und hörte den Schrei einer Frau.
    Adam bewegte sich vorsichtig durch die Dunkelheit, um näher an die Kutsche zu kommen. Oben auf der Kutsche richtete der Kutscher eine Pistole auf den Lakai, der hinten auf der Kutsche stand. Im Inneren der Kutsche hörte man Geräusche, dann zog der untersetzte Mann die Frauen nach draußen. Als die Ka-puze des schwarzen Samtumhanges von ihrem Kopf fiel, sah Adam das feuerrote Haar Kassandra Barclays.
    Er fluchte leise und bewegte sich dann vorsichtig weiter. Er drückte sich gegen eine Backsteinmauer und schob sich langsam auf den Kutscher zu, der auf der anderen Seite zu Boden gesprungen war und noch immer den Lakai mit der Pistole in Schach hielt.
    »Wenn Sie die Herzogin lebend Wiedersehen wollen«, erklärte der Kutscher, »dann würde ich Ihnen raten, die andere Frau mitzunehmen und zu verschwinden.«
    Der Lakai nickte heftig, sprang von der Kutsche, öffnete die

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