Spiel mit der Liebe
erklärte Adam, was es mit dem Wagen auf sich hatte und wie knapp Kitt dabei dem Tode entronnen war.
»Es fällt mir schwer, zu glauben, dass das, was heute Abend geschehen ist, nur ein Zufall war«, meinte Clay. »Nach allem, was du mir erzählt hast, waren die Männer nicht an Lady Chamberville interessiert. Sie wollten Kassandra. Und wenn meine Vermutung richtig ist, wurden sie dafür bezahlt, sie zu entführen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die gleiche Person hinter den beiden Vorfällen steckt. Ich will wissen, wer das ist.«
»Lord Blackwood glaubt, dass die Männer Lösegeld erpressen wollten«, erklärte Kitt.
Adam trank einen Schluck von seinem Brandy. »Das habe ich wirklich geglaubt. Aber das war, ehe ich erfahren habe, dass jemand versucht hat, Sie mit einem Frachtwagen zu überfahren.«
»Wir wissen doch gar nicht sicher, ob das überhaupt so war«, widersprach Kitt. »Es könnte auch ganz einfach nur ein Unfall gewesen sein.«
»Es könnte so gewesen sein«, stimmte ihr Clay zu. »Doch leider ist das nur eine Vermutung.« Bis jetzt hatten seine Nachforschungen nach dem Frachtwagen zu keinem Ergebnis geführt, und die wenigen Zeugen, die den Vorfall beobachtet hatten, hatten ganz einfach geglaubt, dass dem Kutscher der Wagen außer Kontrolle geraten war.
»Warum sollte jemand den Wunsch haben, der Herzogin ein Leid zuzufügen?«, wollte Blackwood wissen.
Clay fuhr sich mit der Hand durch sein Haar. »Ich habe keine Ahnung.«
Blackwood wandte sich an Kitt. »Wie steht es mit Ihnen, Euer Ladyschaft? Können Sie sich jemanden vorstellen, der Ihnen etwas antun will? Vielleicht ein Feind, den Sie sich gemacht haben. Jemand, den Sie so sehr verärgert haben, dass er Ihnen etwas an tun will?«
Kitt schüttelte den Kopf. »Nein, ich ...« Ihr besorgter Blick ging zu Clay. »Vielleicht ist Lady Simington böse auf mich ... wenn ich davon ausgehen kann, dass mein Ehemann keine Zeit mehr in ihrem Bett verbringt.«
Clay sah ihr ins Gesicht. »Ich habe niemals Zeit im Bett der Lady verbracht. Doch selbst, wenn es so wäre - Lily ist keine Frau, die eifersüchtig ist. Für sie ist eine Affäre ganz einfach nur ein Zeitvertreib. Nach allem, was ich gehört habe, hat sie im Augenblick ihre Aufmerksamkeit auf Lord Collingwood gerichtet.«
»Und du willst behaupten, dass du niemals ...«
»Nein. Nicht mit der Gräfin und auch sonst mit niemandem.«
Blackwood ignorierte den benommenen Blick in Kassandras Gesicht. »Vielleicht sind sie ja gar nicht hinter deiner Frau her«, meinte er. »Wenigstens nicht direkt. Vielleicht bist du ja indirekt das Ziel, Clay.«
Diese Worte weckten seine Aufmerksamkeit. »Wie meinst du das?«
»Mir ist klar, dass du und deine Frau euch irgendwie entfremdet habt, aber jeder, der Augen im Kopf hat, kann sehen, wie viel dir die Lady bedeutet. Ihr Verlust würde dir schwer zu schaffen machen.«
Kitt sah in sein Gesicht. Die Sehnsucht, die sie darin entdeckte, ließ ihr Herz sich schmerzlich zusammenziehen. Verdammt, er hatte bereits die Wahrheit über Lily zugegeben. Er konnte es sich nicht leisten, sie wissen zu lassen, wie viel sie ihm bedeutete. Er weigerte sich, ihr so viel Macht über sich zu geben.
»Kassandra ist meine Frau«, erklärte er mit ausdrucksloser Stimme. »Natürlich würde es mir etwas ausmachen, wenn ihr etwas zustieße.«
Das Leuchten verschwand aus ihren Augen, und sie sah weg. Er wollte seine Worte zurücknehmen, wollte ihr sagen, wenn sie ihn wieder verließe, wenn sie verletzt oder gar getötet würde, würde ihn das in Stücke reißen. Stattdessen aber wandte er seine Aufmerksamkeit dem Grafen zu.
»Du meinst, dass der Mann, hinter dem wir her sind, eher ein Feind von mir ist und nicht von Kitt?«
»Ich sage nur, dass die Möglichkeit besteht. Indem er Kassandra etwas antut, rächt er sich an euch beiden.«
Stephens große blonde Gestalt drängte sich vor Clays inneres Auge. »Westerly.« Er spuckte dieses Wort förmlich aus. »Mit jedem Schritt, den er tut, hat er einen Grund zur Rache.« Abgesehen von Justin war Blackwood der Einzige, dem er von dem Duell erzählt hatte, auch wenn er ihm nicht den Grund dafür verraten hatte. »Stephen ist genau der Mann, der so etwas tun würde.«
Clay ging hinüber zum Kamin, in dem ein kleines Feuer brannte. Westerly. Verdammt, er hätte den Hundesohn umbringen sollen, als er die Möglichkeit dazu gehabt hatte.
»Natürlich gibt es auch noch Richard Barclay«, meinte Blackwood vorsichtig und sah Clay
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