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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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hatte, sich selbst um King Bobby oder Marshall zu kümmern, würde er sie eigenhändig erwürgen.
     
    Mike fröstelte, als sich Clara auf das Bett setzte und die Hand über die Daunendecke gleiten ließ. »Ich erinnere mich nur daran, dass ich ihr von meiner Suche nach einem neuen Laden erzählt habe, bei der ich Eddie um Hilfe gebeten hatte. Er ist ein unverbesserlicher Sturschädel, aber ich werde ihn schon noch umstimmen. Jedenfalls meinte Amber, sie würde gern selbst in die Stadt fahren, um sich ein wenig umzusehen …«
     
    »Das ist es! Ich danke Ihnen!« Mike umarmte Clara. »Sie ist bestimmt in die Stadt gefahren, um den Kopf frei zu kriegen.« Das klang für ihn ziemlich naheliegend.
     
    Und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie ihn nicht wieder hatte sitzen lassen. Wie kam es, dass er urplötzlich Vertrauen zu ihr hatte?
     
    Er hatte jetzt keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
     
    »Falls sie anruft, fragt sie, wo sie ist und sagt ihr, sie soll sich gefälligst nicht von der Stelle bewegen«, befahl Mike seinem Vater und Clara.
     
    »Sie kann nicht anrufen«, erwiderten die beiden wie aus einem Mund.
     
    Mike kniff die Augen zusammen und zählte leise bis zehn. »Dad, wir lassen das Festnetz wieder anschließen«, sagte er, während er in Richtung Haustür lief. Edwards Gezeter, damit würde er sich allem möglichen Unheil aussetzen, ignorierte er geflissentlich.
     
    Paranoia, dachte Mike noch. Ein psychisches Leiden. Insgeheim zog er den Hut vor Amber.
     
    Er würde sie finden, und dann würde er ihr die Hölle heißmachen, weil sie so ein Risiko auf sich nahm, bei all den Reportern, die sich in der Stadt herumtrieben. Zuerst hatte er lediglich befürchtet, sie könnte als professionelle Betrügerin entlarvt werden, doch nun war er ernsthaft besorgt. Denn nach dem Frösteln zu urteilen, das ihn vorhin bei Claras Worten überlaufen hatte, war anzunehmen, dass auch King Bobby Boyd nicht weit war.
     
    Und Mikes Bauchgefühl hatte sich in seiner Polizistenlaufbahn schon zu oft bewahrheitet, als dass er es ignorieren konnte.
     
    Mit einer von Mikes alten Baseballkappen auf dem Kopf und einer dunklen Sonnenbrille auf der Nase schlenderte Amber durch die Stadt. Zur Tarnung hatte sie sich noch eine alte Kamera umgehängt, die sie in der Garage gefunden hatte. Bis jetzt hatte ihre Verkleidung bestens funktioniert. Man hielt sie für eine Journalistin, die auf der Jagd nach Informationen über Jason Corwin war.
     
    Sie hatte bei Dunkin’ Donuts einen Becher Kaffee erstanden, mit dem sie nun durch die Straßen schlenderte. Sie genoss den Tapetenwechsel und die frische Luft. In den Seitenstraßen war ihr bereits das eine oder andere »Zu vermieten«-Schild untergekommen, und sie hatte sich Notizen gemacht, die sie später Clara geben wollte.
     
    Es war nur einmal kurz brenzlig geworden, als Derek aus dem Büro der Anwaltskanzlei Englebert & Rowe kam. Amber hatte ganz vergessen, dass er sich dort eingemietet hatte. Zum Glück war er gleich in seinen Wagen gestiegen und davongefahren. Sie spielte mit dem Gedanken, sich im Diner in der Hauptstraße eine Mahlzeit zu gönnen, die sie zur Abwechslung nicht selbst zubereitet hatte.
     
    Sie passierte eben die Schaufenster, um einen Blick auf die Speisekarte zu werfen, die neben der Tür hing, als sie im Inneren des Restaurants einen mächtigen Cowboyhut erspähte. Wie von der Tarantel gestochen fuhr sie zurück und presste sich in ihrer Panik rücklings an die Ziegelmauer, um nicht gesehen zu werden.
     
    »An sich hat ein Cowboyhut noch lange nichts zu bedeuten«, murmelte sie und atmete bewusst ein paar Mal tief durch. Doch damit konnte sie weder gegen das hektische Pochen ihres Herzens noch gegen die Schweißbäche etwas ausrichten, die sich unter ihrem T-Shirt bereits einen Weg nach unten bahnten.
     
    Sie schob sich näher an das Fenster heran, in der Hoffnung, einen Blick auf den Besitzer des Hutes zu erhaschen. Doch aufgrund des blendenden Sonnenlichts und ihrer dunklen Brille, die sie nicht abnehmen wollte, konnte sie das Gesicht des Mannes nicht genau erkennen. Seinen massigen Körper dafür umso besser.
     
    »King Bobby, wie er leibt und lebt.« Amber ging blitzschnell wieder in Deckung.
     
    Er war ihr also tatsächlich bis nach Stewart gefolgt. Nun hatte sie zwei Möglichkeiten. Nicht zum ersten Mal stand sie vor einer Entscheidung, die ihr Leben vermutlich nachhaltig verändern würde. Sie hätte als Kind bei ihren Großeltern leben

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