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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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können, die ihr ein Gefühl der Normalität vermittelt hatten. Doch sie hatte es vorgezogen, bei ihrem Vater zu bleiben, den sie liebte, obwohl sie seinen Lebensstil verabscheute. Sie hätte dem heftigen Knistern zwischen ihr und Mike – so heftig, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte – widerstehen können. Doch sie hatte Mike vertraut, obwohl er für sie ein Wildfremder gewesen war.
     
    Es war ein Risiko gewesen, sich mit ihm einzulassen – eines, das sie bisher keine Sekunde bereut hatte. Und nun versteckte sie sich seit einer Woche vor King Bobby, weil Marshall unauffindbar war. Sie lebte in einem permanenten Schwebezustand. Schlimmer noch, sie war, was Mike anging, keinen Schritt vorangekommen. Wer weiß, ob er überhaupt noch etwas mit ihr zu schaffen haben wollte, wenn die Sache mit Bobby Boyd ausgestanden war.
     
    Sie hatte die Nase voll. Ihr Vater hatte sie nicht zum Feigling erzogen. Sie würde Bobby Boyd entgegentreten und sich ihr Leben zurückerobern. Ein für alle Mal.
     
    Für King Bobby war der Aufenthalt in Boston schon eine Zumutung gewesen, aber dieses Kuhdorf namens Stewart war noch hundert Mal schlimmer. Alles wirkte so winzig und zusammengepfercht, und auch der Service im einzigen Diner der Stadt entsprach ganz und gar nicht dem Standard, an den King Bobby gewöhnt war. Niemand wollte seine Bestellung aufnehmen, und die Biersorten, die auf der Karte standen, gehörten in seinen Augen samt und sonders in die Kategorie Spülwasser.
     
    »Hey, Lady, bringen Sie mir eine ordentliche Portion Ihrer besten Spareribs«, rief er der molligen Bedienung nach, die zwischen den Tischen hin und her hastete.
     
    Sie verschwand mit einem Nicken zwischen den Schwingtüren der Küche.
     
    Bisher war seine Mission ein totaler Flop. Er hatte sich nach Amber und Detective Michael Corwin erkundigt, doch die Stadtbewohner gaben sich überaus wortkarg. Keine Silbe war aus ihnen herauszukriegen, was wohl auch daran lag, dass man einen der hiesigen Spitzensportler beim Doping erwischt hatte. Hohlkopf, dachte King Bobby. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, nach dem Namen des Mannes zu fragen. Wenn man schon die Regeln brach, dann musste man auch den nötigen Grips haben, sich nicht dabei erwischen zu lassen.
     
    Im Grunde war die Loyalität, die die Einheimischen ihren eigenen Leuten gegenüber an den Tag legten, so ziemlich das Einzige, was für diese Stadt sprach. Auswärtige wurden einfach ignoriert, und King Bobby war mit seinem riesigen Cowboyhut unverkennbar ein Auswärtiger. Er hörte sich auch wie einer an – zum Glück. Einen bescheuerten Akzent haben die hier , dachte er.
     
    Wenn er Detective Corwins Familie ausfindig machen wollte, musste er jemanden überzeugen, mit ihm zu reden, und da die Einheimischen offenbar entschlossen waren, sich gründlich auszuschweigen, würde er eben einen der Reporter fragen müssen, ob ihnen der Name Corwin etwas sagte.
     
    »Bitte schön.« Die Bedienung stellte ihm sein Essen hin und unterbrach damit seine Gedankengänge.
     
    »Was in drei Teufels Namen soll denn das sein?«, stieß er unwillkürlich hervor und betrachtete fassungslos die winzigen, dick mit Sauce beschmierten Rippchen, die ganz verloren auf dem Teller vor ihm lagen. Sahen aus wie Kaninchenpimmel, die Dinger. Eine Unverschämtheit war das. »Die sind ja ganz nass «, beschwerte er sich.
     
    Die Frau funkelte ihn tödlich beleidigt an. King Bobby hätte nicht in der Haut des armen Trottels stecken wollen, zu dem sie abends nach Hause kam. Weiber wie die waren der Grund dafür, dass sich Männer Mätressen hielten.
     
    »Das ist die Barbecuesauce«, fauchte sie, als wäre er geistig minderbemittelt. Und blind obendrein.
     
    »Bei uns in Texas ist ein Barbecue, das etwas auf sich hält, so staubtrocken wie die Wüste von Nevada. Genau dafür hat man nämlich die Trockenmarinade erfunden, Schätzchen. Und die Rippchen müssen aussehen, als würden sie von einem preisgekrönten Mastschwein stammen und nicht von einem verhungerten Meerschweinchen.« Er lachte über seinen eigenen Witz.
     
    Sie nicht. »Hey, Mel, hier hat jemand was an unseren Rippchen auszusetzen!«, rief sie in Richtung Küche, ehe sie sich wieder King Bobby zuwandte. »Und im Übrigen bin ich nicht Ihr Schätzchen.«
     
    »Als wüsste ich das nicht«, brummte er.
     
    Sie machte Anstalten, ihm den Teller wegzunehmen, doch er hielt ihn fest.
     
    »Ach, lassen Sie mal. Was Besseres ist in dieser Gegend wohl nicht

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