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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Marshall und dessen Pistole zu verlieren, war es ihm eiskalt über den Rücken gelaufen. Er hatte es zwar noch nicht in Worte gefasst, doch ihm war schlagartig bewusst geworden, dass er sie auch liebte . Und diese Liebe jagte ihm Angst ein. Genau aus diesem Grund war er ihr aus dem Weg gegangen. Er lief noch immer davon, klammerte sich an die Gründe, aus denen er sie offiziell weggeschickt hatte – seine Angst vor der Unkalkulierbarkeit, vor gefühlsmäßigen Achterbahnfahrten und geistiger Umnachtung.
     
    Mike starrte auf den leeren Parkplatz, auf dem der Bus gestanden haben musste, und ihm wurde klar, dass diese Gründe, verglichen mit der Aussicht, sie für immer zu verlieren, allesamt unerheblich waren.
     
    Ich dämlicher Trottel, dachte er und fuhr sich frustriert mit den Fingern durch die Haare. Er hatte bislang nicht gewagt, sich seinen Gefühlen zu stellen, denn wenn er sich eingestand, dass er sie liebte … Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Der Schweiß brach ihm aus.
     
    Er hatte Angst davor gehabt, sie zu lieben … tja, warum ?
     
    Mike war inzwischen auf dem freien Platz angelangt, der an das Gelände des Busbahnhofs grenzte. Hier hatte er sich früher oft mit seinen Freunden herumgetrieben, wenn er Zuflucht vor dem schwierigen Alltag zu Hause gesucht hatte. Zumindest so lange, bis er zu seiner Mutter gezogen war. Hierher war er gekommen, wenn er die Auseinandersetzungen zwischen seinen Eltern, die Stimmungsschwankungen seines Vaters, die dadurch entstehende Unsicherheit nicht mehr ausgehalten hatte. Mike hatte nie gewusst, was ihn zu Hause erwartete. Und er hatte stets panische Angst davor gehabt, er könnte wie sein Vater enden und den Verstand verlieren, weil er den Fluch zu ernst nahm. Oder jemanden zu sehr lieben.
     
    Amber hatte seine Ängste auf die Spitze getrieben. Erst hatte sie ihn in Vegas im Stich gelassen und sein Geld genommen, nur um dann unerwartet bei ihm in Boston aufzukreuzen. Jede Lüge, jede kleine Wahrheit, die schließlich doch ans Licht gekommen war, jedes Detail, das sie ihm verschwiegen hatte, war für Mike wie ein Schlag in die Magengrube gewesen.
     
    Er vergrub die Hände in den Taschen seiner Jeans. Von seinem Vater ließ er sich auf diese quälenden Achterbahnfahrten der Gefühle schicken, weil er diesen störrischen alten Mann liebte.
     
    Doch für Amber galt genau dasselbe. Sie hatte die gleiche Macht über ihn wie sein Vater, weil er sie ebenfalls liebte.
     
    Er sah auf die Uhr und fragte sich, ob er ihren Bus noch einholen konnte. Aber selbst wenn nicht, müsste es ihm eigentlich gelingen, sie abzufangen, ehe sie in den nächsten Bus Richtung Westen stieg.
     
    Er spurtete zurück und war schon fast bei seinem Auto, als er hörte, wie jemand seinen Namen rief. Es war der Polizist, mit dem er vorhin noch geredet hatte. »Hey, Corwin!«
     
    »Ja?« Mike fuhr herum und versuchte, nicht allzu ungeduldig zu klingen.
     
    Nun, da er eine Entscheidung getroffen hatte, konnte er es nicht mehr erwarten, Amber wieder zu sehen.
     
    »Hier kam gerade über Funk die Nachricht rein, dass Ihr Vater mit Verdacht auf einen Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde«, informierte ihn der Beamte. »Tut mir echt leid, Mann.«
     
    »Danke.« Mike stieß einen lauten Fluch aus, den Blick zum Himmel gewandt. Wann zum Teufel war ihm endlich eine Verschnaufpause vergönnt?
     
    Er wählte Ambers Handynummer, erreichte aber nur die Mailbox. Er hinterließ keine Nachricht. Was er auf dem Herzen hatte, musste er ihr von Angesicht zu Angesicht sagen.
     
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass sein Vater wohlauf war.
     
    Sein Kollege fuhr mit Blaulicht voraus, und Mike raste ihm hinterher zum Krankenhaus. Dort angekommen, hastete er mit einem dicken Kloß im Hals durch die Notaufnahme zu den Zimmern der Patienten. Denn so unerträglich es auch oft sein mochte, Edward Corwins Sohn zu sein, er liebte seinen Vater. Und er wollte ihn nicht verlieren.
     
    Die aufgeregten Stimmen seiner Verwandten waren schon von weitem zu hören. Er gesellte sich zu ihnen und stürzte sich sogleich auf seinen Cousin Derek, bei dem er sicher sein konnte, dass er wusste, wovon er redete.
     
    »Wie sieht es aus?«, fragte Mike atemlos.
     
    »Es geht ihm gut«, versicherte Derek seinem Cousin. »Nachdem du weg warst, hat er sich noch mehr aufgeregt, und dann fing er an, sich zwischen seinen Schimpftiraden über den verdammten Fluch über Schmerzen in der Brust zu beklagen. Ich habe ihn

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