Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
unschuldigen Augen an und tat erstaunt. »Ich hatte gehofft, du würdest dich freuen, nicht ärgern. Magst du etwa kein italienisches Essen?« Sie versuchte offenbar, die Situation mit einem Scherz zu entschärfen.
Mike biss die Zähne aufeinander, als könnte er sich damit gegen ihre Anziehungskraft wappnen. Er musste stark bleiben, ihr klarmachen, wie die Dinge zwischen ihnen bis zu ihrer Rückkehr nach Las Vegas laufen würden. »Ich mag es nicht, wenn mein Privatleben in der Öffentlichkeit breitgetreten wird, zumal ich nicht vorhatte, irgendjemand zu erzählen, dass wir verheiratet sind.«
»Oh.«
Er hörte ihre Enttäuschung, spürte sie tief in seinem Inneren. Sie hatte es schon wieder geschafft, dass ihn das schlechte Gewissen plagte, obwohl sie sich falsch verhalten hatte. Sie zu kränken war wirklich das Letzte, was er wollte.
»Hör zu, die Lage ist kompliziert«, sagte er und sah ihr in die Augen.
»Schämst du dich für mich?«
Er ließ den Blick über sie gleiten. Mit ihren Riemchensandalen, dem einfachen Sommerkleid und der goldenen Mähne kam sie ihm vor wie ein frischer Windhauch. »Himmel, nein, ganz im Gegenteil. Die Typen da drinnen sind garantiert ganz grün vor Neid.« Er konnte nicht anders, als ihr mit den Fingern durch die weichen Locken zu fahren.
Sie befeuchtete die Lippen, ihre Augen glänzten dankbar, und schon verschleierte diese verflixte Anziehungskraft zwischen ihnen, die ständig unter der Oberfläche schwelte, wieder ihren Blick.
Als wollte man ihn auf die Probe stellen.
Als könnte er widerstehen.
Er hätte nicht sagen können, wer den Anfang gemacht hatte, aber es dauerte nicht lange, dann hatten seine Lippen die ihren gefunden, kosteten sie, baten sie um Verzeihung, weil er sie verletzt hatte, versuchten ihr stumm zu signalisieren, dass er sich keineswegs für sie schämte, sondern sie begehrte. Er ließ die Zunge forschend in ihrem Mund kreisen, labte sich an ihrer köstlichen Süße.
»Verzeihung …«, sagte Dan und räusperte sich, da sie keine Anstalten machten, sich voneinander zu lösen. »Da drin sitzen ein paar Leute, die auf eine Erklärung warten. Und einige wollen euch noch gratulieren.«
Mike trat einen Schritt zurück.
Amber errötete. »Dann gehen wir wohl besser wieder rein.«
Mike nickte und bedeutete ihr, vorauszugehen, sodass Dan die Gelegenheit hatte, hinzuzufügen: »Und so mancher von uns will einfach nur wissen, ob du eigentlich noch alle Tassen im Schrank hast.«
Doch selbst die Besorgtheit seines Partners konnte nichts gegen das Grinsen ausrichten, das sich auf Mikes Gesicht ausbreitete. Wie hatte Edward es so schön formuliert: Amber war eine scharfe Braut. Und sie stellte eine richtige Herausforderung dar – er wusste nie, was sie als Nächstes im Schilde führte.
Im Augenblick sah es ganz danach aus, als würde sie versuchen, einiges wiedergutzumachen. Sie behandelte ihn, als wäre er der Mittelpunkt ihres Universums, und sie scheute keine Mühen, um ihm eine Freude zu bereiten. Es fiel ihm gar nicht leicht, all das zu verdrängen, was ihn von Anfang an für sie eingenommen hatte.
King Bobby starrte auf das Telefon im Büro seiner Gebrauchtwagenhandlung, als könnte er das verflixte Ding damit bewegen, endlich zu klingeln.
»Das wird auch nichts nützen«, kommentierte Emmy Lou denn auch, als sie kurz hereinlugte.
»Raus mit dir! Du klingst schon genau wie meine Mutter!« Kein Wunder, dass er sich eine Geliebte hielt, die ihn mit offenen Armen erwartete, wann immer er dem Gemecker dieser Frau entkommen konnte.
Als wie auf ein Stichwort das Telefon klingelte, machte er triumphierend »Ha!«, um gleich darauf den Anrufer anzubellen: »Howdy! Schieß los!«
Er lauschte einige Minuten, dann blaffte er den Mann am anderen Ende der Leitung an: »Das heißt, irgendjemand hat zugegeben, dass irgendeine Amber irgendwann im Chandler gearbeitet hat? Ist das etwa schon alles? Also hör mal, wofür bezahle ich dich eigentlich, wenn ich jetzt auch noch das Denken für dich übernehmen muss? Du erzählst denen einfach, dein Boss will ein Hotel eröffnen und ist deshalb an einer ehemaligen Angestellten interessiert. Und dann wedelst du mit ein paar Geldscheinen herum, bis man dir Zugang zu den Personaldaten gewährt. Ich brauche ihren Nachnamen!«, brüllte er und spürte förmlich, wie sein Blutdruck stieg.
»Sobald er den Namen hat, soll er beim
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