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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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hat. Und im Wohnzimmer hat sie die Regale abgestaubt, und jetzt finde ich Stinky Petes Lieblingsspielzeug nicht mehr. Er stiert so trübselig in die Gegend, als wäre er zum zweiten Mal unters Messer gekommen.«
     
    »Als wäre er was? Ach, ich will es gar nicht wissen«, winkte Mike ab, ehe sein Vater antworten konnte.
     
    Im selben Augenblick wurde ihm klar, was heute anders war: Sein Vater jammerte zwar, aber es klang nicht so, als wollte er sich wirklich beschweren. Konnte es sein, dass Edward den Trubel in seinen vier Wänden genoss? Dass Amber seinen Vater tatsächlich besser verstand als er selbst?
     
    »Jetzt muss ich morgen womöglich zum zweiten Mal in dieser Woche in die Stadt, um Stinky Pete ein neues Spielzeug zu besorgen«, beschwerte sich Edward.
     
    Mike unterließ es wohlweislich, nachzufragen, womit Stinktiere denn so spielten. Bestimmt noch so ein Detail, das er lieber gar nicht wissen wollte. »Wie, zum zweiten Mal?«, fragte er stattdessen. »Du warst diese Woche bereits in der Stadt?« Sein Vater ging nur äußerst ungern unter Leute. Gleich zwei Mal in einer Woche, das kam so gut wie nie vor.
     
    »Na, ich musste doch Milch und Cornflakes für meinen Gast besorgen.«
     
    Mike konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Sein Vater, der menschenscheue Eremit, hatte sich in die Stadt gewagt, um Ambers Aufenthalt angenehmer zu gestalten!
     
    Mike kam allmählich zu der Überzeugung, dass Edwards Entrüstung nur gespielt war und dass er im Grunde nur angerufen hatte, um seinem Sohn von seinem Tag zu berichten. Kein Zweifel: Er freute sich über die ungewohnte Gesellschaft.
     
    »Amber hat dich wohl verhext, wie?«, rutschte es ihm heraus.
     
    »Hör bloß auf! Übrigens, brauchst du einen Talisman? Ich habe genügend hier, um dir einen zu überlassen. Ich geb dir einen, wenn du deine Frau abholen kommst. Wann sagtest du gleich wieder, wird das sein?«
     
    Mike schnaubte belustigt. »Ich hatte noch gar nichts dergleichen gesagt, aber ich komme morgen nach der Arbeit, um zu sehen, wie es läuft.«
     
    »Ich bin ja gleich da!«, schrie Edward. »Dieses herrische Frauenzimmer hat mir einen Gute-Nacht-Tee gemacht. Ich kannte mal so ein nichtsnutziges Weibsbild, das dieses esoterische Zeug verkauft hat. Ein schlechtes Zeichen, sag ich dir.«
     
    Mike ging nicht darauf ein, also fuhr Edward fort. »Deine Frau hat mir außerdem so einen New-Age-Traumfänger mitgebracht. Noch ein schlechtes Omen. Gegen den Fluch, sagt sie, aber der letzte Traumfänger hat mir mehr Pech als Glück eingebracht. Was sagst du dazu?«
     
    Was zum Geier war ein Traumfänger, und wo hatte Amber ihn aufgetrieben? Das wirre Gefasel seines Vaters bereitete Mike schön langsam Kopfschmerzen.
     
    »Das klingt doch alles ziemlich harmlos, Dad. Es ist auf jeden Fall immer noch besser, als ausgestopfte Katzen aufzuhängen.« Oder lebende, aber das behielt Mike lieber für sich.
     
    »Ich muss auflegen und meinen Tee trinken gehen. Amber meint, der ist gut gegen Alpträume. Also, bis morgen.« Aufgelegt. Mike starrte den tutenden Hörer an.
     
    Ihm schwirrte der Kopf nach allem, was sein Vater ihm erzählt hatte. Amber war aufgetaucht und hatte das Kommando übernommen. Sie kümmerte sich um seinen Vater, wie es seit Jahren niemand mehr getan hatte. Man merkte Edward die Veränderung bereits deutlich an, dabei waren erst ein paar Stunden vergangen.
     
    Mike war schockiert, und ihm wurde auf einen Schlag klar, dass er herausfinden musste, welche Art von Zuwendung Edward von seinen Mitmenschen eigentlich benötigte. Und er musste sicherstellen, dass er sie von nun an bekam.
     
    Er schälte sich aus den Kleidern und stieg ins Bett, wo er sich lange schlaflos hin und her wälzte. Ihm ging einfach zu viel durch den Kopf.
     
    Und das meiste hatte mit Amber zu tun.
     
    Er war ihr zu großem Dank verpflichtet dafür, dass sie ihm die Augen für die Bedürfnisse seines Vaters geöffnet hatte.
     
    Er vermisste sie, das Gefühl ihres weichen Körpers, der sich an ihn kuschelte; ihre Hände, die seine Sehnsucht weckten, während er noch schlief.
     
    Er gähnte und rief seine Gedanken zur Ordnung. Er stand tief in ihrer Schuld, und er konnte sich revanchieren, indem er ihr Problem mit King Bobby Boyd klärte, damit sie nach Las Vegas und zu ihrem Vater zurückkehren konnte.
     
    Und damit sich Mike in Ruhe um den seinen kümmern konnte. Allein.
     
    Amber erwachte von einem hämmernden Geräusch vor ihrem Fenster. Sie wusste gleich

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