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Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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auftauchte.
    Er grinste mich an. Ich rang mir ein Lächeln ab.
    «Hier, trink das.»
    Er streckte mir einen großen irdenen Krug voller Milch entgegen. Ich nahm ihn und hatte etwa die Hälfte davon getrunken, als mir klar wurde, dass sie noch kuhwarm war. Jedenfalls schmeckte sie köstlich. Als ich fertig war, reichte ich ihm den Krug zurück und stellte fest, dass er meine nackten Titten anglotzte.
    «0 Mann, du siehst richtig toll aus.»
    Unwillkürlich bedeckte ich errötend meine Blöße, dann ließ ich die Hände wieder sinken. Nachdem wir es miteinander getan hatten, war das einfach bloß lächerlich, außerdem konnte ich sowieso nicht alles bedecken. Er grinste immer noch.
    «Ihr Großstadtschnallen geht wirklich scharf ran. Noch Milch?»
    «Ja, bitte.»
    Sein Kopf verschwand wieder. Ich hörte, wie jemand einen Scherz machte, dann lachte Jack. Da ich nicht nackt gesehen werden wollte, von meinem geröteten Hintern ganz zu schweigen, zog ich mich an. Der BH war in Ordnung, das Top aber war so zerrissen, dass eine Titte heraushing. Die Jeans war heil, aber verdreckt, und das galt auch für die Schuhe und die Socken.
    Zum Glück steckten meine Papiere noch in der Jeanstasche.
    Bekleidet sah ich noch viel mitgenommener aus als in nacktem Zustand, nämlich wie eine Pennerin. Mein Haar ähnelte einem Vogelnest, mein Gesicht war mit Dreck und Schlimmerem beschmiert, meine Kleider schmutzig. Ich sah aus, als hätte man mich rückwärts durch eine Hecke geschleift, was mehr oder weniger der Wahrheit entsprach.
    Ich konnte mir gut vorstellen, wie Valentina reagieren würde.
    Sie würde ihren Spaß haben. Wenn sie von Jack erführe, würde sie bestimmt darauf abfahren. Sie würde sich dadurch, dass ich mich betrunken vom erstbesten Mann, der Interesse an mir zeigte, hatte ficken lassen, bestätigt fühlen. Sie würde mich dazu ermuntern, mich mit ihm zu vergnügen, um über Michael hinwegzukommen, als ob man Gefühle einfach so austauschen könnte. Aber sie sollte nichts erfahren.
    Ich würde nach London zurückfahren und behaupten, ich sei schon am Vorabend in den Zug gestiegen. Das würde mir eine Menge Peinlichkeiten ersparen. Dann brauchte ich auch nicht meine Hündchen-bei-Fuß-Nummer vorzuführen, wozu es unweigerlich kommen würde, wenn ich in Norfolk bliebe. Ich brauchte mich bloß etwas zurechtzumachen, nach Yarmouth bringen zu lassen und in den Zug zu steigen.
    Obwohl Jack fand, ich sei in einer merkwürdigen Verfassung, zeigte er Verständnis und bot mir an, mich nach Ade zu fahren, zum nächsten Bahnhof. Im Farmhaus konnte ich mich waschen, was in höchstem Maße peinlich war, da seine Eltern und die Schwester zugegen waren und genau Bescheid wussten. Er borgte mir auch ein Hemd, das mir bis zu den Knien reichte.
    Mittlerweile ging es auf Mittag zu, und mein Entschluss begann zu wanken. Ständig musste ich daran denken, wie leidenschaftlich und zuvorkommend Michael gewesen war. Jack war ihm ähnlich, wenn auch grober, doch tief in meinem Innern wusste ich, dass mir beide bloß an die Wäsche gewollt hatten.
    Vor die Wahl zwischen mir und Valentina gestellt, hätten beide sich für sie entschieden.
    Jack hatte mir nicht gesagt, dass er mich mit dem Traktor fahren wollte. Und so saß ich neben ihm, so hoch, dass ich über die Hecken hinwegsehen konnte, die das flache Land unterteilten.
    Es tat weh, die über die Felder aufragenden Segel und die verstreuten Windmühlen zu sehen, alles so, wie ich es mir vor Antritt der Reise vorgestellt hatte. Jacks munteres, scherzhaftes Geplapper nahm ich kaum wahr.
    Es herrschte dichter Verkehr, und das nicht nur, weil wir die Autos aufhielten. Deshalb hatte ich viel Zeit, meinen Gedanken nachzuhängen und immer deprimierter zu werden. Nach einer Weile sagte ich mir, dass es am vernünftigsten sei, meine Sachen von der Yacht zu holen und abzureisen. Ich wusste, ich würde meinem Vorsatz nicht nachkommen, doch als wir die Flussbrücke erreichten, stand ich kurz davor, die Fassung zu verlieren. Am Ufer hatten Motorboote und Yachten festgemacht, die meine Erinnerungen und Hoffnungen wieder wachriefen. Den Tränen nahe, stützte ich das Kinn in die Hand und betrachtete sie, während wir langsam vorbeifuhren. Am Ufer winkte jemand, hüpfte auf und ab und rief meinen Namen.
    Es war Tilly.

    Hätte Chrissy auch nur eine Spur von Taktgefühl oder Anstand besessen, wäre sie nach Hause gefahren. Stattdessen führte sie ihr übliches Drama auf, verschwand über Nacht und versetzte

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