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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Herz aus der Brust. Verzweifelt schaute sie sich nach einem Versteck um. Der Schrank? Die Badewanne?
    Sie hörte ein unterdrücktes, tränenersticktes Fluchen, ein paar sinnlose dumpfe Schläge, als würde jemand seine frustrierte Verbitterung an der Tür auslassen. Die gemurmelten Verwünschungen verklangen in der Ferne.
    Vorsichtige Erleichterung durchströmte sie. Natürlich. Dianas Kartenschlüssel funktionierte nicht mehr, seit die Empfangsdame das Schloss für Becca umprogrammiert hatte. Gott sei Dank! Sie wartete ein paar Minuten, maß sie lediglich anhand ihres galoppierenden Herzschlags und hoffte, dass sie ausreichten, um die Frau in die Lobby gelangen zu lassen.
    Sie spähte aus der Tür, dann rannte sie los, als wäre ihr der Teufel persönlich auf den Fersen. Die Rezeptionistin hatte sie gesehen, das Gleiche galt für die Überwachungskameras. Die Chancen standen gut, dass Diana in wenigen Sekunden wissen würde, dass jemand in ihre Privatsphäre eingedrungen war, und ein Riesenspektakel veranstalten würde.
    Becca wollte auf keinen Fall in einen Zickenkrieg verwickelt werden und sich mit Mathes’ heulender, schluchzender, kotzender Geliebter eine Schlägerei liefern. Und falls Diana Becca die Polizei auf den Hals hetzen wollte, könnte sie auch noch die moralisch Überlegene mimen. Man würde Beccas Fingerabdrücke nehmen, sie einbuchten und aktenkundig machen. Natürlich bevor Zhoglo sie anschließend abschlachtete.
    Zurück auf dem Highway musste sie sich zwingen, unter hundertdreißig Stundenkilometern zu bleiben, so übermächtig war ihr Wunsch, möglichst viel Distanz zwischen sich und Diana Evans zu bringen. Sie war derart durch den Wind, dass sie leise aufschrie, als ihr Handy piepte, um sie zu informieren, dass sie endlich wieder in ihrem Empfangsbereich war.
    Sekunden später klingelte es. Sie checkte das Display. Mr Big.
    Hm! Warum nur überraschte sie das nicht?
    Ein Freizeichen, dem Himmel sei Dank! Nach dreimaligem Klingeln ging sie endlich ran.
    »Hallo? Nick?« Sie klang misstrauisch.
    »Becca. Wo steckst du?« Er bemühte sich um einen neutralen Tonfall.
    Sämtliche Aktivitäten im Arbeitsraum wurden abrupt unterbrochen. Davy wandte den Blick vom Computermonitor ab. Seth, der Klimmzüge an der Trainingsstange machte, hielt mitten in der Bewegung inne und verharrte mit angespannten Muskeln und schmalen Augen in der Luft. Alex Aaro, der ehemalige Ranger aus Brighton Beach, den sie gerade eingewiesen hatten, verschränkte die muskelbepackten Arme vor seiner breiten Brust und hörte zu, wobei seine slawischen Gesichtszüge völlig teilnahmslos blieben.
    »Na ja, es ist eine lange und komplizierte Geschichte«, begann sie. »Ich … «
    »Wo zum Teufel steckst du?« Mit dieser Frage brachen Angst und Zorn ungehemmt aus ihm heraus.
    Seine Heftigkeit entsetzte Becca. »Beruhige dich doch! Mir geht es gut. Und ich … «
    »Du hast mir gesagt, dass du bis Mitternacht im Club arbeiten würdest!«
    »Und wieso denkst du, dass ich das nicht getan habe?« Ihre Stimme klang schneidend.
    Auf die Frage war er vorbereitet. »Weil dein Handy außerhalb des Empfangsbereichs war. Ich weiß, dass Bothell darin liegt. Wir haben uns den ganzen gottverfluchten Tag Nachrichten geschickt. Darum versuch nicht mal, mich zu verarschen!«
    Verzweifelter Subtext: Bitte lüg mich nicht an! Lüg nicht! Tu es nicht!
    »Oh!«, sagte sie, nun etwas kleinlauter. »Das stimmt. Es tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast. Ich hatte keine Gelegenheit, anzuhalten und von einem Festnetztelefon anzurufen … «
    »Wo bist du?«, donnerte er.
    Becca schnappte gereizt nach Luft. »Schrei mich nicht an und hör auf, mich zu unterbrechen! Ich bin sowieso schon ein nervliches Wrack. Ich bin gerade auf dem Highway. Ich war in Kimble. Ich habe Mathes auf dem Bankett gesehen, und dann wurde ich gefeuert … «
    »Du wurdest gefeuert? Was zur Hölle … ? Du hast wen gesehen? Wer ist dieser Mathes?« Nick hatte das Gefühl, jeden Moment zu hyperventilieren.
    »Richard Mathes. Zhoglos Gast auf der Insel. Wie es scheint, ist er ein angesehener Chirurg, und er war dort, bei dem Bankett, das ich organisiert habe. Und ich … «
    »Heilige Scheiße! Und du hast mich nicht angerufen?« Seine Stimme knisterte vor Empörung. »Hat er dich gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Und ich wollte dich ja anrufen, nur dass ich zufällig dieses seltsame Gespräch zwischen ihm und seiner Geliebten belauscht habe, und dann bin ich ihrem Wagen gefolgt. Es

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