Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
Töchter, setzen Sie sie in das nächste Flugzeug, und schaffen Sie sie fort von hier!«
    Mit der Hand an ihrem Hals taumelte sie zurück.
    »Ich sage das als ein Freund«, fügte er hinzu.
    »Sie sind nicht sein Freund«, zischte sie. »Verarschen Sie mich nicht!«
    »Nein, seiner bin ich sicher nicht«, räumte er ein. »Aber ich habe nichts gegen Ihre Töchter.«
    Sie schluckte krampfhaft. Sie sah älter aus, wenn sie die Lippen auf diese Weise zusammenpresste. »Ich habe nichts mit der Sache zu tun, was immer es auch ist.«
    Nick blickte sich um und stieß ein sarkastisches Lachen aus. »Wachen Sie auf, Lady! Sie leben darin. Sie fahren damit.« Er deutete auf die zweireihige, von rechteckigen Edelsteinen zusammengehaltene Perlenkette, die im V-Ausschnitt ihrer Seidenbluse schimmerte. »Sie tragen es um den Hals.«
    Sie zuckte zurück, als hätte er sie verbrannt. »Verschwinden Sie«, herrschte sie ihn an. »Verlassen Sie mein Grundstück, bevor ich die Polizei alarmiere!«
    Typisch. Sie war natürlich besorgt um die Sicherheit ihrer Töchter, aber wehe es ging um ihre Diamanten. Nick drehte sich um und trat zügig den Rückzug an. Er spürte, wie sich der unfreundliche Blick der Frau in seinen Rücken bohrten.
    Tja, dumm gelaufen! Es bestand die realistische Chance, dass sie ihrem Mann erzählen würde, was passiert war, und dann würde sich zeigen, was der Kerl damit anfing. Allerdings schien es Richard Mathes am Allerwertesten vorbeizugehen, wenn die Frauen in seinem Umfeld durch Zhoglos Hand starben.
    Nick vermutete, dass er eigentlich aus diesem Grund hergekommen war. Fehler hin oder her, nachdem er Diana Evans’ Leiche auf dem Boden liegen gesehen hatte, war er froh, der anderen Frau einen kleinen Vorsprung verschafft zu haben. Er hoffte nur, dass sie klug genug war, ihn zu nutzen und zu fliehen, bevor Zhoglo ihre Kinder zum Mittagessen verspeiste.
    Er stieg in seinen Pick-up und raste mit dröhnendem Motor los, doch kaum bog er um die erste Ecke, überkam ihn plötzlich ein merkwürdiges Déjà-vu-Gefühl. Er hatte es schon zuvor gespürt, als er um diesen Wohnblock gefahren war, daher drehte er eine weitere Schleife, um dem Gefühl auf den Grund zu gehen.
    Dieses Mal sah er bewusst: das Auto. Er hatte es schon vorher aus dem Augenwinkel bemerkt, den Zusammenhang jedoch nicht hergestellt. Ein glänzender schwarzer PT Cruiser. Becca hatte gesagt, dass Diana einen fuhr. Er hielt vor dem Wagen am Seitenstreifen und überprüfte rein vorsorglich das Kennzeichen.
    Heilige Scheiße. Es war tatsächlich der Wagen der Frau, der hier parkte.
    Nick stieg aus, um ihn sich genauer anzusehen. Im Inneren herrschte Chaos. Auf der Rückbank lag ein langer beigefarbener Regenmantel, der so zerknautscht aussah, als hätte sie darauf geschlafen. Der Beifahrersitz war mit allem möglichen Krempel übersät. Es waren zu viele Autos auf der geschäftigen Straße unterwegs, als dass er ein gutes Gefühl dabei gehabt hätte, das Schloss zu knacken, doch dann erinnerte er sich an Beccas Erlebnis und versuchte es mit dem Türgriff.
    Die Tür ließ sich öffnen. Nick setzte sich auf die Fahrerseite und wurde fast von dem schweren Whiskeygeruch erschlagen. Eine kurze Suche förderte einen unverschlossenen Flachmann zutage, die Flüssigkeit war auf dem Boden ausgelaufen.
    Im Handschuhfach befanden sich nur die Zulassung und ein paar Straßenkarten. Nick inspizierte den Müll auf den Sitzen: zerknüllte, mit Make-up befleckte Papiertücher, Quittungen, Pappkaffeebecher mit hellroten Lippenstiftspuren, medizinische Fachzeitschriften, ein Seidentuch, Pfefferminzbonbons und Kaugummi, um den Alkoholatem zu kaschieren – nicht, dass das je funktionierte. Die Verpackung des digitalen Aufnahmegeräts, die Becca erwähnt hatte. Ein Paar nicht zusammenpassender Ohrringe. Sie sahen teuer aus.
    In der Mittelkonsole entdeckte er eine Handvoll CD s, weiteren Unrat, weitere Bonbons und einen Vorrat Viertel-Dollar-Münzen.
    Nick checkte die Rückbank und landete einen Volltreffer, als er sich den beigefarbenen Regenmantel vorknöpfte. In den Tiefen einer der Manteltaschen ertastete er einen kleinen, kompakten Gegenstand. Genau darauf hatte er gehofft, seit er Beccas Bericht über die Blut- und Urinproben gehört hatte.
    Er zog das digitale Diktiergerät heraus und schaltete es ein. Nichts passierte. Nichts blinkte.
    Sein Handy klingelte. In der Hoffnung, dass es Becca sein würde, fischte er es aus seiner Tasche, aber laut Display war es Davy. Mit

Weitere Kostenlose Bücher