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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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höllisch beschämt.
    Niemand sah ihm ins Gesicht. Gut so! Nick wollte für den Rest von dem, was er als sein Leben hinnehmen musste, niemandem mehr ins Gesicht sehen.
    »Spiel es noch mal ab«, verlangte er heiser.
    Davy stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Bitte, Nick! Hör auf, dich selbst zu quälen«, flehte er ihn an. »Zwing uns nicht, dir dabei zuzusehen!«
    »Schaut mal! Sie kommt wieder raus. In diesem Moment«, sagte Connor.
    Sie hechteten alle zu den drei Echtzeitmonitoren hinüber, die das Haus in der Gavin Street aus drei verschiedenen Blickwinkeln überwachten. Kein Zweifel, es war Becca. Sie zerrte ihren Koffer an den Straßenrand. Ein anderes Taxi wartete dort. Der Fahrer stieg aus und verstaute das Gepäck für sie im Kofferraum. Becca glitt auf den Sitz, und der Wagen fuhr los, so enttäuschend undramatisch.
    »Wie lange war sie drinnen?«, fragte Connor.
    »Achtunddreißig Minuten und siebzehn Sekunden«, antwortete Seth wie aus der Pistole geschossen.
    Die Tatsache, dass Becca Zhoglos Versteck soeben verlassen hatte, ließ die Blase falscher Hoffnung in Nicks Herz zerplatzen. Er wollte jetzt nicht mehr, dass Davy die Aufnahme zurückspulte. Er würde die Bilder noch eine sehr lange Zeit in seinem Kopf sehen.
    Es sei denn, er würde sich umlegen lassen. So, wie die Dinge sich im Moment zuspitzten, standen die Chancen dafür ziemlich gut.
    Vielleicht hätte er Glück und würde sich noch an diesem Tag eine Kugel einfangen. Dann müsste er sich nicht länger mit diesen Gefühlen auseinandersetzen. Er konnte immerhin darauf hoffen.
    Die Stille war ohrenbetäubend. Nick juckte es in den Fingern, einen der Computer vom Tisch und auf den Boden zu fegen, nur um diese stumme Wand des Mitleids und der Anklage zu durchbrechen. Aber diese Männer hatten auch so schon genug unter ihm zu leiden.
    Seth räusperte sich. »Eigenartig«, überlegte er laut, »dass sie dort aufkreuzt, obwohl sie weiß, dass wir das Haus observieren … «
    »Sie weiß es nicht«, fiel Nick ihm ins Wort. »Ich habe ihr nie viele Details erzählt. Sie kennt Zhoglos Namen, ja. Und sie weiß, dass ich jemanden observiere, aber nicht wen oder wo.«
    »Wenigstens das nicht, Gott sei Dank«, murmelte Connor.
    Ja. Gott sei Dank! Hätte Becca gewusst, dass sie Zhoglos Schlupfwinkel überwachten, wäre sie dort niemals aufgetaucht. Und er würde sich weiterhin das Gehirn darüber zermartern, was zum Henker er verkaufen könnte, um den Klunker zu bezahlen, den er ihr schenken wollte. Er wüsste noch immer nicht, dass die Frau, um deren Hand er angehalten hatte, eine verräterische, heuchlerische Hure war, angeheuert von diesem ekelhaften Abschaum, um ihn zu verführen, zu bezirzen und auszuspionieren. Ihn zu kontrollieren.
    Sie hatte großartige Arbeit geleistet. Sie war echt gut und konnte mehr als zufrieden mit sich sein. Zhoglo war vermutlich außer sich vor Freude. Bestimmt zahlte er ihr für die Nummer genug, dass sie ihr Leben lang ausgesorgt hatte. Nick fragte sich, wo zur Hölle Zhoglo sie gefunden hatte.
    Er zerbrach sich den Kopf in einem letzten verzweifelten Versuch, irgendeinen Grund, irgendeine schlüssige Erklärung dafür zu finden, warum Becca das Haus eines Mafiabosses betreten, sich länger als eine halbe Stunde darin aufhalten und dann, ganz die Ruhe selbst, wieder herausspazieren sollte.
    Ob sie dem Vor wohl je sexuell zu Diensten gewesen war? Vielleicht hatte sie es heute getan. Achtunddreißig Minuten und siebzehn Sekunden würden selbst mit Vorspiel und Dusche ausreichen, wenn sie sich ranhielten.
    Zu alldem brannte der Gedanke, dass er seine Suche nach Sveti für diese verlogene Schlampe aufgegeben hatte, wie rot glühende Kohlen in seiner Brust.
    Davy ließ ein leises Seufzen entweichen. »Nick, es tut mir leid, dass … «
    »Nicht«, sagte er. »Bitte, tu das nicht!«
    »Du musst nach vorn sehen, mein Freund«, fuhr Davy in flachem, unerbittlichem Ton fort. »Du brauchst einen Plan, und du brauchst ihn jetzt.«
    »Scheiß drauf!«, stieß Nick verbittert hervor. »Scheiß auf euch. Scheiß auf diese Sache! Alles ist … «
    »Halt den Mund!« Connors Stimme war wie ein Peitschenhieb, unter dem Nick zusammenzuckte. »Du kannst es dir nicht erlauben, dich gehen zu lassen. Du wurdest benutzt. Du wurdest beschissen. Das ist schlimm, es tut weh, wir haben das alle schon durchgemacht, und wir haben es alle überlebt … «
    »Lass mich in Ruhe, Con…«
    »Lass mich ausreden«, fuhr Connor grimmig fort. »Das einzig

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