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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Sinnvolle, das du jetzt tun kannst, ist deinen Vorteil aus der Sache zu ziehen.«
    »Meinen Vorteil?« Er lachte ungläubig. »Ja, schon klar.«
    »Ja. Deinen Vorteil. Du kannst sie nicht mit deinem Wissen konfrontieren, Nick.«
    Drei Augenpaare durchbohrten ihn, als er das sacken ließ. »Heilige Scheiße«, murmelte er. »Du meinst, ich … ?«
    »Genau«, betätigte Davy hart. »Du musst so weitermachen wie bisher. Als wäre nichts passiert. Mach gute Miene zum bösen Spiel! Zieh los und kauf ihr diesen verdammten Ring!«
    Dieser Befehl traf ihn wie ein Schlag in den Magen. Nick fuhr zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. »Oh mein Gott!«
    Wieder dehnte sich das Schweigen aus, kalt und still wie der Tod.
    »Kannst du das tun?«, fragte Seth leise.
    »Was tun? Du meinst, ob ich sie ficken kann?« Er stellte es sich vor. Stellte sich vor, es ihr zu besorgen, während er in ihre strahlend grünen Augen blickte. Er sah ihre Körper vor sich, wie sie sich in feuchter Vereinigung miteinander bewegten.
    Er stellte sich vor, es mit diesem Wissen zu tun.
    Seine Eingeweide rebellierten, und es kostete ihn seine ganze Willenskraft, sein Frühstück bei sich zu behalten. Auf keinen Fall würde er klein beigeben. Er hatte schon ein paarmal in seinem Leben gekotzt, aber nur wenn er sich den Magen verdorben oder zu viel gesoffen hatte – nie wegen verletzter Gefühle.
    Scheiß auf die Gefühle! So schlimm stand es noch nicht um ihn. Er schluckte, schloss die Augen, versuchte zu atmen. Reiß dich zusammen!
    Er kannte die Regeln dieses Spiels. Er hatte sein halbes Leben als verdeckter Ermittler gearbeitet. Er wusste, wie man eine Rolle spielte und wie man sie überzeugend spielte.
    Er öffnete die Augen und stellte fest, dass die anderen ihn noch immer mit fragendem Blick anstarrten.
    »Ich kann tun, was getan werden muss.« Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren wie die eines Mannes, der zu seiner eigenen Hinrichtung geführt wurde.

27
    Becca tigerte unruhig in dem engen Hotelzimmer auf und ab. Sie versuchte es wieder auf Carries Handy. Dann auf Nicks. Sie hatte beide Nummern durchschnittlich dreimal pro Minute gewählt, aber es war immer dasselbe: Nick ging aus unerfindlichen Gründen nicht ran, und Carries Telefon war noch immer ausgeschaltet.
    Die Erinnerung an diese rechteckige, bösartig aussehende Videokamera hinter dem rosaroten Stoffhasen verfolgte sie. Ihr Bauch verkrampfte sich vor Angst.
    Sie versuchte, die albtraumhaften Visionen von Carrie und Nick im Kofferraum eines Autos, wie sie einem grausamen Schicksal entgegenjagten, zu verdrängen, während sie hier wartete und wie eine Besessene auf die Tasten ihres Handys eintippte.
    Hör auf damit! Nick konnte auf sich selbst aufpassen. Bestimmt hatte er sein Mobiltelefon im Wagen vergessen. Sie hoffte, dass er entweder bald zurückkam oder sich meldete, weil sie in weniger als einer Stunde mit Josh verabredet war, um nach Olympia zu fahren und nach Carrie zu sehen. Nick würde extrem sauer reagieren, wenn sie eine längere Autofahrt anträte, ohne ihm Bescheid zu sagen.
    Sie versuchte, sich auf dem Bett auszustrecken und Fernsehen zu schauen, aber sie war zu hibbelig, zu rastlos. Sie sprang immer wieder auf.
    Das Türschloss klickte. Sie war mit einem Satz vom Bett, als Nick hereinkam. Sie stürzte ihm entgegen und warf die Arme um ihn.
    »Oh, Gott sei Dank! Du bist nicht ans Handy gegangen.«
    Eine Sekunde verharrte er seltsam steif in ihrer Umarmung, bevor er sie erwiderte. Er strich mit der Nase über ihren Scheitel. »Tut mir leid.« Er klang erschöpft. »Ich wurde abgelenkt. Hab das Ding im Wagen vergessen.«
    »Tu mir das nie wieder an«, tadelte sie ihn sanft und drückte ihn an sich.
    Nick ließ sich schwer aufs Bett sinken. Becca setzte sich neben ihn und hakte sich bei ihm unter. »Und?«, fragte sie. »Was ist passiert? Hast du Diana Evans gesehen?«
    »Ja«, bestätigte er dumpf und rieb sich durchs Gesicht. »Gewissermaßen. Jemand hat sie erwürgt. Gestern, allem Anschein nach.«
    Eine kalte Welle des Grauens überrollte Becca. »Oh mein Gott«, wisperte sie. »Wie furchtbar. Die arme Frau.«
    Nick zuckte gleichgültig die Schultern. »Ihr eigener beschissener Fehler, dass sie sich mit den falschen Leuten eingelassen hat. Vermutlich hat sie es verdient.«
    »Kann sein. Aber sie hat es definitiv bereut.«
    »Ihre Reue kam offensichtlich zu spät.«
    Becca war bestürzt über seinen harten, kalten Ton. Ihr Bauch flatterte nervös, als sie

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