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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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einflossen.
    Ihr Handy klingelte. Sie drehte den Kopf und wollte aufstehen, aber sie war zu lethargisch für schnelle Bewegungen. Nick fischte es aus der Außentasche ihrer Handtasche und reichte es ihr wortlos.
    Sie sprang auf die Füße, und ihre Laune besserte sich schlagartig, als sie auf das Display sah. Carrie . Oh, Gott sei Dank, Gott sei Dank! Sie drückte auf die Annahmetaste.
    »Carrie, bin ich froh, dass du dich endlich … «
    »Nein, meine Liebe. Hier spricht nicht Carrie.«
    Die süßliche Stimme mit dem leichten Akzent bewirkte, dass sie, von einem plötzlichen fröstelnden Schwächeanfall übermannt, wieder aufs Bett sank.
    »Du weißt sehr gut, wer ich bin.« Der Anrufer gackerte selbstzufrieden.
    »Zhoglo?«, wisperte sie.
    Nick erstarrte. Seine Augen weiteten sich.
    »Keine Namen für den Moment, meine Liebe. Bist du allein?«
    »Wieso ist das wichtig?«, fragte sie dümmlich.
    »Weil meine Nachricht nur für dich bestimmt ist, nicht für deinen Liebhaber.«
    »Warum haben Sie Carries Telefon?«
    »Was meinst du wohl?« Sein Ton war fast mitleidsvoll. »Bleib eine Sekunde dran! Ich werde deiner kleinen Schwester den Knebel kurz abnehmen, damit du mit ihr plaudern kannst. Entschuldige mich einen Moment!« Für einen Augenblick hörte Becca nichts als ein gedämpftes, trockenes Husten und ein würgendes Geräusch. Dann wisperte eine Stimme: »Becky?«
    Eine kalte Ohnmacht drohte sie zu überwältigen. Ein eisiger Schlund tat sich in ihr auf. Carrie hatte sie schon nicht mehr Becky genannt, seit sie ein kleines Mädchen von vielleicht vier Jahren gewesen war. Becca traten die Tränen in die Augen und liefen über. Ihr Körper bot nicht genügend Platz für diese übergroße Angst. Sie würde sie in Stücke reißen.
    »Carrie? Süße? Bist du okay?«, fragte sie zittrig.
    »Becky?«, krächzte die flüsternde Stimme. »Becky? Bitte, ich möchte nach Hause … «
    Sie verstummte, dafür kam Zhoglo zurück. »Das muss für den Moment reichen. Eine zauberhafte Kreatur, deine Schwester. Sie ist nun schon seit zwei Tagen mein Gast. Ich gestehe, sie wächst mir zunehmend ans Herz. Dein Bruder ebenso. Ein feiner junger Mann.«
    »Josh? Wie … ? Aber er war doch gerade noch … ? Ich habe … «
    »Spar dir die Mühe, sie in dem Haus zu suchen, wo du heute warst. Sie wurden inzwischen an einen anderen Ort gebracht.«
    Becca musste sich konzentrieren, um die Worte über ihre bebenden Lippen zu zwingen. »Was wollen Sie?«
    »Ich will Solokov. Deinen Liebhaber. Wie auch immer sein richtiger Name lautet. Natürlich musst du mir nicht sofort eine Antwort geben. Ich weiß, dass er bei dir ist. Hör einfach zu! Falls du deinen Bruder und deine Schwester wiedersehen möchtest, musst du dir etwas einfallen lassen, um Solokov an einen bestimmten Ort zu locken, den ich dir in unserem nächsten Gespräch nennen werde. Sobald ich ihn habe, werde ich dir deine Geschwister zurückgeben, und ihr könnt alle gehen und euer gewohntes Leben wieder aufnehmen.«
    »Aber ich … «
    »Sollte es dir hingegen nicht gelingen, Solokov zur verabredeten Zeit an den verabredeten Ort zu bringen, wirst du auf dem Postweg eine DVD erhalten, deren Inhalt dich überaus erschüttern wird. Für den Anfang werde ich mich mit einem von beiden begnügen. Ich werde eine Münze werfen, um zu entscheiden, ob dein Bruder oder deine Schwester die Hauptrolle in dem Film bekommt. Ich muss das nicht näher ausführen, oder doch?«
    »Nein«, krächzte sie. »Bitte, tun Sie das nicht!«
    »Und nachdem du dir die DVD angesehen hast, werden wir neu verhandeln«, ergänzte Zhoglo selbstgefällig. »Haben wir uns verstanden, meine Liebe?«
    Becca brauchte mehrere Anläufe, um das Wort hervorzuwürgen. »Ja.«
    »Ausgezeichnet. Ich freue mich schon auf unsere nächste Unterhaltung. Bis dann, meine liebreizende Rebecca!«
    Klick . Die Leitung war tot.
    Das Handy fiel aus ihren tauben Fingern und schlug auf dem Fußboden auf. Becca rutschte vom Bett auf die Knie, dann rollte sie sich um dieses grauenvolle Loch puren Entsetzens zusammen. Ihr ganzer Körper bebte vor Angst.
    Sie fühlte Nicks große, warme Hände an ihren Schultern. »Becca?«, fragte er vorsichtig. »Was ist los? Sprich mit mir!«
    »Er hat Carrie und Josh«, wimmerte sie.
    »Wirklich?« Er schob die Hände unter ihre Achseln, hob sie hoch und setzte sie sanft aufs Bett. Unfähig, den grauenhaften Schmerz in ihrer Magengrube zu ertragen, beugte sie sich wieder vornüber. »Was verlangt er?«
    Aus

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