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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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die er an seinem Gaumen befestigen konnte, um sie mit der Zunge zu zerdrücken und Zhoglo den Tod ins Gesicht zu spucken, während der Wichser sich am Anblick seines zerschlagenen Körpers weidete. Das wäre befriedigend, wenn auch nur für die wenigen Sekunden, die er es genießen könnte, bevor sein Lungengewebe sich zersetzen würde. Tam besaß jede Menge von solchem Teufelszeug in ihrem mobilen Waffenarsenal, allerdings lag ihr Atelier ziemlich weit entfernt.
    Er würde mit dem vorliebnehmen müssen, was sie gerade zur Hand hatte, vorausgesetzt, sie war in der Stadt und überhaupt gewillt, mit ihm zu reden. Aber da sie zurzeit unglaublich sauer auf ihn war, konnte es gut sein, dass sie ihn gern dabei unterstützte, seinen Tod herbeizuführen. Das wäre besser, als die anderen um Hilfe zu bitten und einen Hinterhalt zu organisieren. Er wollte seine Freunde nicht in noch größere Gefahr bringen, als sie es ohnehin schon waren. Sie hatten alle Familie und waren alle in verschiedenen Stadien der Fortpflanzung begriffen. Abgesehen von Sean, der gerade mit seiner frischangetrauten Ehefrau im Flieger nach Italien saß, um dort die Flitterwochen zu verbringen.
    Der andere Vorteil seines einsamen Suizidvorhabens war, dass er sich nicht länger den Kopf darüber zerbrechen müsste, was zum Geier er für den Rest seines nutzlosen Lebens mit seinem lästigen Selbst anfangen sollte.
    Sein Leben gegen Zhoglos. Ein fairer Tausch. Es würde für alle eine gottverdammte Erleichterung sein.
    Doch zuvor musste er sich überlegen, was mit Becca geschehen sollte. Er musste das planen, sich vorbereiten, aber weder durfte sie es merken, noch konnte er sie in diesem Stadium eine Sekunde aus den Augen lassen. Andererseits würde er sie auch nicht auf seine Selbstmordmission mitnehmen. Das Risiko, dass sie dabei ums Leben kam, war einfach zu groß, selbst wenn sie zu Zhoglos Leuten gehörte. Sie hatte den Auftrag, ihn unter Kontrolle zu halten. Sollte sie scheitern, wäre sie tot.
    Er wollte nicht, dass das geschah. Ob sie es verdiente oder nicht.
    Abgesehen davon bestand immer noch die Möglichkeit, dass er sich irrte. Er hatte sich schon früher geirrt und würde seiner Einschätzung der Lage nie wieder so vertrauen, wie er das vor dem Debakel rund um Novak getan hatte. Trotzdem wagte er es nicht, diese Eventualität allzu genau zu durchdenken. Auf sein Urteilsvermögen war längst kein Verlass mehr, und die Beweislast gegen Becca war erdrückend. Fünfzehn Riesen in einem europäischen Umschlag, lieber Himmel! Was brauchte er noch?
    Seltsam, dass sie ihm Mathes und Evans ans Messer geliefert hatte. Das konnte auf keinen Fall in Zhoglos Interesse sein. Womöglich hatte sie sie für harmlose Brocken Fleisch gehalten, die man dem hungrigen, jaulenden Hund unter dem Tisch vorwerfen konnte. Immerhin war Diana Evans bereits tot gewesen.
    Scheißegal. Es spielte keine Rolle. Ob sie eine verlogene, doppelzüngige Hure war oder nicht, Becca steckte zu tief in der Sache drin. Er würde sie schützen, falls er es konnte – vor Zhoglo, vor sich selbst. Sollten die Anwälte und Richter den Rest anschließend unter sich ausmachen. Er würde nicht zusehen müssen.
    Weil er längst tot wäre.
    Sie schwiegen beide, jeder für sich verloren in der eigenen privaten Hölle dunkler Gedanken, während Nick ziellos durch die Stadt kurvte und die Schlüsselmomente seines Plans ausarbeitete, was er mit Becca anstellen sollte. Allmählich reifte eine Idee in seinem Kopf heran – schmerzlich und fehlerhaft und krank wie der Teufel, aber das traf auf alles andere auch zu.
    Nick bog auf den Parkplatz eines Einkaufszentrums ein, in dem es sowohl einen Supermarkt als auch einen Staples für Bürobedarf gab.
    »Ich muss ein paar Sachen besorgen«, sagte er. »Kommst du mit?«
    »Ich warte hier auf dich, wenn es dir nichts ausmacht. Falls Zhoglo sich meldet, will ich dieses Telefonat nicht in der Öffentlichkeit führen. Ich könnte in Tränen ausbrechen, mich übergeben, in Ohnmacht fallen … alles Mögliche.«
    Nick grunzte zustimmend. Trotzdem behagte es ihm nicht, sie unbeaufsichtigt zu lassen. Sie könnte dieses Ortungsgerät irgendwo an seinem Wagen anbringen oder ihren Boss anrufen. Gleichzeitig war es ihm lieber, seine Einkäufe unbeobachtet zu erledigen. Wenn er sie erst am Zielort hätte, konnte er sich immer noch vergewissern, dass der Sender nach wie vor in ihrer Handtasche steckte, und entsprechend reagieren. Es machte also keinen Unterschied.
    Nun,

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