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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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ich das Spektakel aufzeichnen lasse. Dann kann er zusehen, wie sie geschlachtet wird.« Er beugte sich vor und tätschelte ihr Knie. »Ich werde dir ein dunkles Geheimnis verraten.« Er ließ seine widerlich feuchte Hand, wo sie war. »Meine ursprüngliche Fantasie sah vor, die Tölpel, die es wagten, sich gegen mich zu stellen, unter Drogen zu setzen, damit sie ihr Ausweiden bei vollem Bewusstsein erleben. Dies ist eine ganz traditionelle Technik, derer ich mich häufig bediene. Doch die Ärzte erklärten mir, dass auf diese Weise entnommene Organe für eine Transplantation ungeeignet seien. Sie wären vergiftet von den Hormonen, die durch den Schmerz und das Entsetzen produziert würden. Darum war ich gezwungen, von meiner Fantasie abzuweichen und der praktischen Realität den Vorzug zu geben.« Seine Hände bewegten sich nach oben, ihren Schenkel hinauf. »Insofern wird es dich glücklich stimmen zu hören, dass Joshua und Carrie schmerzfrei sterben werden. Unter Vollnarkose.«
    Zhoglo schaute Becca so erwartungsvoll an, als glaubte er tatsächlich, dass sie ihm für seine Barmherzigkeit danken würde.
    Er grunzte verärgert, als sie es nicht tat, und sagte: »Doch für dich gilt das nicht, Rebecca. Ich beabsichtige, jede einzelne Sekunde deines Todes in vollen Zügen auszukosten, von deinem ersten Schrei bis hin du deinem letzten Atemhauch, und zwar während Solokov hilflos zusieht. Du, meine Liebe, bist das pure sinnliche Verwöhnprogramm. Mein kleines Bonbon.« Sie versuchte, ihr Bein wegzuziehen, aber er hielt es fest. »Apropos zusehen.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Mikhail? Würdest du bitte den großen Bildschirm für mich und meinen Gast hier draußen installieren? Ich habe eine direkte Videozuspielung aus dem Operationssaal veranlasst.« Seine Hand klatschte auf ihren Schenkel. »Wir werden uns die Ernte gemeinsam ansehen, meine Liebe. In Echtzeit.«
    »Nein«, wimmerte sie wieder und wieder. Es war sinnlos, trotzdem konnte sie nicht aufhören.
    »Ach ja! Pavel, bring mir und meinem Gast ein paar Snacks! Was möchtest du, meine Liebe? Käse? Cracker? Aufschnitt? Vielleicht etwas frisches Obst? Ich glaube, wir haben Äpfel und Trauben.«
    Ihr kullerten die Tränen übers Gesicht. »Bitte, tun Sie das nicht! Tun Sie es nicht!«
    Zhoglo tätschelte erneut ihr Knie, dann glitten seine Finger zwischen ihre Schenkel. Es war ein großer Fehler, zu weinen und zu flehen. Das erregte ihn.
    Der riesige Monitor erwachte flackernd zum Leben. Das Bild zeigte die Aufnahme eines Operationstischs von oben, auf dem völlig reglos ein schlankes, dunkelhaariges, unfassbar blasses Mädchen lag. Ihre dunklen Wimpern hoben sich wie Pinselstriche gegen ihre weißen, eingesunkenen Wangen ab.
    Becca stürzte tiefer und immer noch tiefer. Sie schloss die Augen und wünschte sich, ihr Herz durch pure Willenskraft zum Stillstand zwingen zu können.
    Doch es gehorchte ihr nicht. Schmerzhaft, starrsinnig und stupide hämmerte es weiter.

32
    Die Korridore waren endlos und hallten. Türen öffneten sich in leere Zimmer, die noch nicht fertiggestellt waren – keine Böden, keine zusätzlichen Wände, keine elektrischen Leitungen, sondern nur der Geruch von Farbe, Regips und Zementstaub.
    Im Treppenhaus der vierten Etage hatten sie endlich Glück. Sämtliche Sinne in Alarmbereitschaft lehnte Nick sich nach vorn über das Geländer und vernahm dabei für einen kurzen Moment Stimmengewirr, als hätte jemand die Tür zu einem Zimmer geöffnet, in dem sich Leute unterhielten, und gleich darauf wieder geschlossen.
    Sie schlichen geräuschlos ein Stockwerk tiefer und spähten in den Korridor. Keine Wachen, keine Waffen, keine erkennbaren Hindernisse. Nick rannte den Flur hinunter, riss sämtliche Türen auf. Die Zimmer dahinter waren leer. Keine Geräusche, keine Bewegungen.
    Eine Etage tiefer hörte er wieder gedämpftes Gemurmel. Er bedeutete Seth und Aaro mit einem Wink, ihm zu folgen, dann pirschte er sich an der Wand entlang. Geradeaus war eine dieser großen automatischen Türen mit einem großen metallenen Knopf an der Wand daneben. Und direkt davor befand sich das Zimmer, aus dem die Stimmen kamen.
    Er stürzte hinein, dicht gefolgt von Seth und Aaro. Erschrockenes Keuchen, Schreie, Rufe, entsetzte Wortfetzen in mehreren Sprachen. Die Leute gingen panisch in Deckung, als die drei verhüllten, bis an die Zähne bewaffneten Geistererscheinungen das Zimmer stürmten. Sie krabbelten unter Tische, krochen hinter Couches.
    Es war

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