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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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sein, das an einem der Sensoren vorbeigehuscht war. Die Männer liefen in breiter Formation vor ihm, sie hatten das Haus schon fast erreicht.
    »Der Vor ist hungrig«, verkündete der letzte über seine Schulter. »Bereite ihm eine Mahlzeit zu! Und vermassle es nicht! Schlechtes Essen versaut ihm die Laune.«
    Nick blieb einen Augenblick stehen und ließ den Abstand zwischen ihnen anwachsen. Eine Mahlzeit zubereiten? Er? Pavel hatte nichts von Kochen erwähnt.
    »Was will er denn essen?«, fragte er.
    Der blonde Kerl warf ihm einen verächtlichen Schulterblick zu. »Frag ihn selbst, Arschloch! Das ist dein Problem, nicht meins.«
    Was hatte er überhaupt in der Küche? Sein Appetit war derzeit nicht erwähnenswert. Er taute sich gelegentlich eine Tiefkühlmahlzeit auf, wenn das Gefühl der Leere in seinem Magen an seinen körperlichen Kräften zehrte. Er war ein lausiger Koch und konnte kaum die Mikrowelle bedienen.
    Vielleicht war es das. Das eine idiotische Detail, das ihn den Kopf kosten würde.
    Es ertönte ein Chor dröhnender Rufe. Mehrere Schusswaffen wurden gleichzeitig hochgerissen und klickend entsichert.
    »Wer zur Hölle ist sie?«, knurrte einer der Männer.
    Sie? Oh Scheiße! Nein, nein, nein! Seine künstliche Ruhe verflog im Bruchteil einer Sekunde. Er stürzte durch die Gruppe Männer, um sich zu vergewissern …
    Ja . Becca. Fuck!
    Diesmal war sie zwar bekleidet, aber bei allem, was die transparente Tunika und die hautenge Jeans preisgaben, hätte sie ebenso gut nackt sein können.
    Es herrschte tödliche Stille. Die Männer starrten sie mit hungrigen Augen an.
    Sie sah sogar noch hübscher aus als vergangene Nacht. Im trockenen Zustand waren ihre Haare eine dichte braune Lockenmähne. Ihre vollen, rosarot schimmernden Lippen bebten. Im Gegensatz zu letzter Nacht hatte sie jetzt guten Grund, sich zu fürchten.
    Starr vor Bestürzung bemerkte er die Bewegung des Kerls neben ihm nicht, bevor ihn ein brutaler Hieb mit dessen Pistole traf.
    »Was zum Teufel tut sie hier?«, zischte der Mann.
    Als Zhoglo sich zu Nick umdrehte, umspielte ein kleines Lächeln seinen Mund. »Eine hübsche Idee«, lobte er. »Ich weiß es zu schätzen, wenn ein Mitarbeiter Eigeninitiative zeigt. Ein Willkommensgeschenk? Wie aufmerksam!«
    Nicks Magen löste sich aus seiner Verankerung und stürzte ins Bodenlose. Hastig scrollte er durch die Liste möglicher Antworten, während er gleichzeitig kalkulierte, wie schnell – oder schlimmer noch, wie langsam – sie sie umbringen würden.
    Er wischte mit der Hand das Blut weg, das ihm aus der Nase lief.
    »Äh, eigentlich … nein«, würgte er mit krächzender Stimme hervor.
    Zhoglos Lächeln gefror. »Nein?«
    Nick schluckte. Heißes Blut rann durch seine Kehle. »Sie ist … die Köchin.«
    Becca starrte auf die Waffen. Einer Ohnmacht nahe richtete sie den Blick auf das Blut, das aus Mr Bigs Nase sickerte.
    Einer der Männer trat vor. Ein kleiner, fetter Mann in teurer Kleidung. Mit tiefer, kultivierter Stimme sagte er etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand. Mr Big antwortete ihm in derselben Sprache. Das Lächeln des Fetten erstarb. Die Antwort hatte ihm nicht gefallen.
    Die Temperatur sank – und mit ihr Beccas Mut.
    Dies waren Leute aus einer anderen Welt, einer Welt, die sie nicht betreten wollte. Oh Gott, das hier war ein Riesenfehler gewesen, und, oh Gott, wie sehr sie ihn bereute! Scheiß auf die Schlüssel, die Brille, den Stolz und die Selbstachtung! Sie wollte sich nur noch auf ihrer Couch zusammenrollen, Oreos mampfen und Jane-Austen-Filme auf DVD gucken.
    Ihr Blick war unverwandt auf Mr Big gerichtet. Das Blut, das ihm übers Kinn lief, schien ihn nicht zu kümmern, dafür starrte er sie mit brennender Intensität an.
    Wegen der Waffen, die auf sie zielten, und dieser Männer, die ihren Körper anstarrten, wagte sie es nicht, die Augen von ihm abzuwenden. Er war ihr einziger Bezugspunkt.
    Sie hatte die ganze Nacht dafür gebraucht, den nötigen Mut zu sammeln, um hierherzukommen, und den ganzen Morgen, um sich fertig zu machen. Sie hatte nur das zur Auswahl, was sie in Marlas Kleiderschrank fand, sowie die paar Kosmetikartikel, die sie in ihrer Handtasche aufbewahrte. Ihr Businessanzug, die muffige weiße Bluse und die Stöckelschuhe waren keine Option. Leider waren Marlas Klamotten ziemlich sexy, und Becca hatte nicht den Eindruck erwecken wollen, auf männliche Aufmerksamkeit aus zu sein. Die Jeans waren eng, darum musste sie das kleine Fettpölsterchen

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